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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Biggetal (OE-047)

Objektbezeichnung:

NSG Biggetal

Kennung:

OE-047

Ort: Wenden
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 35,36 ha
Offizielle Fläche: 35,38 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2009
Inkraft: 2009
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschuftgebiet erfolgt gemäß § 20 a) und c) LG

- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung standortypischer Lebensräume und
deren Lebensgemeinschaften, insbesondere der naturnahen Baeche mit begleitenden
Gehölzsäumen und Feuchtgrünlandkomplexen sowie der Iebensraumtypischen Pflanzen-
arten (u. a. Sumpfblutauge, Sumpfveilchen) und Tierarten (wie Eisvogel und Bachforelle),

- zur Sicherung als wichtige Verbindungsflaeche im Biotopverbund,

- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit der einseh-
baren, weiten Aue eines landschaftsraumprägenden Gewässerzuges.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5012-050
Kennung:

BK-5012-050

Objektbezeichnung:

Biggetal und Seitentaeler zwischen Rothemuehle und Gerlingen

Link zur Karte: BK-5012-050
Objektbeschreibung: Bei dem Gebiet handelt es sich um einen laengeren Abschnitt des ca. 100-150m breiten Sohlentales der Bigge zwischen Rothemuehle und Gerlingen mit zwei Seitentaelern bei Hillmicke. Auf der Talsohle herrschen Nasswiesen und -weiden vor. Dabei kommen sowohl noch artenreiche Bestaende u.a. mit Fadenbinse als auch verarmte Ausbildungen, die nur noch durch Wiesenknoeterich und Grossen Wiesenknopf charakterisiert vor (u.a. zwischen Gerlingen und Hillmicke und bei Rothemuehle). Von Rohrglanzgras und Maedesuess dominierte Nassgruenlandbrachen sind insbesondere zwischen Rothemuehle und Bruen ausgebildet. Auf der Hoehe der Ortslage "Hoffnung" noerdlich Rothemuehle ist in die Biggeaue ein breiter Fahrweg aufgeschuettet worden. Zwischen Hillmicke und Gerlingen ist in der hier bis 150m breiten Aue noch das Grabensystem einer frueher hier durchgefuehrten Rieselbewirtschaftung der Wiesen erkennbar. In den Grabenmulden findet sich ein umfangreiches Inventar an typischen Zeigerarten des Nassgruenlandes. Der Flusslauf der Bigge maeandriert zwischen Bruen und Rothemuehle relativ stark. Zwischen Gerlingen und Hillmicke fliesst die Bigge dagegen weitgehend gestreckt am Talrand. Auf diesem Abschnitt befinden sich auch 3 Sohlgleiten als Querbauwerke im Gewaesser. Sie haben eine Absturzhoehe von ca. 30cm. In diesem Bereich sind auch laengere Abschnitte zu finden die mit Steinschuettungen verbaut sind, waehrend zwischen Rothemuehle und Hillmicke nur punktueller Verbau anzutreffen ist. Jedoch weist der Fluss ueberall noch naturnahe Strukturen auf (u.a. Uferabbrueche, Steilufer, flache kiesige Ufer, Stromschnellen, Kolke, etc.). Ein Ufergehoelz z.T. mit alten Erlen und Bruchweiden begleitet den Fluss nur streckenweise. Haeufiger ist es nur lueckig ausgebildet und manchmal fehlt es voellig. In den lueckigeren Abschnitten wachsen am Bachrand Uferhochstauden oder Roehrichtsaeume. Im Bach kommen Bachforellen vor. Er wird von der Wasseramsel als Nahrungsbiotop genutzt. An einigen Stellen findet sich noch der Schild-Wasserhahnenfuss im Gewaesser. Im Biggetal wurden grossflaechige Entwaesserungsarbeiten durchgefuehrt, die dazu gefuehrt haben, dass einige ehemalige Nassweiden- und wiesen heute verhaeltnismaessig trockene, stark aufgeduengte Fettweiden und -wiesen sind. Einige dieser Flaechen werden jedoch nur extensiv genutzt oder liegen brach und werden von Ackerkratzdisteln dominiert. Ein grosses Hotel bei der Ortschaft Bruen und die suedlich angrenzende Klaeranlage sowie die Klaeranlage bei Rothemuehle werden aus der BK-Abgrenzung herausgenommen. 1996 wurden oberhalb des Hotels im Umfeld der Fadenbinsenbestaende Entwaesserungsgraeben frisch ausgehoben und der Bodenaushub in den angrenzenden Feuchtwiesenbereichen gelagert. Die Biggebruecke nahe des Hotels weist Mauerfarne auf. Die noerdlichste Teilflaeche wird zwischen Bigge und suedlicher Strasse durch einen neuen asphaltierten Wirtschaftsweg zerschnitten. Westlich des zulaufenden Seitenbaches wurde ein mit einem Ziergarten umgebener Fischteich angelegt. Suedwestlich der Fischteiche wurde Flutmulden in der Biggeaue mit groesseren Mengen Gartenabfaellen verfuellt. Das noerdliche Seitental der Bigge bei Hillmicke wird zum ueberwiegenden Teil extensiv als Wiese oder Weide genutzt. Der kleine Bachlauf maeandriert teilweise und bildet dann auch Steilufer aus. Im Bereich des neuen Wirtschaftsweges wurden Flaechen im Talbereich zum Zwecke einer Parkplatzanlage fuer Lastwagenanhaenger verfuellt. Noerdlich der Strasse liegen weitere Feuchtgruenlandflaechen. Am Nordrand des Seitentals ist ein Talabschnitt mit Fichten aufgeforstet worden, diese wurde aus der BK-Abgrenzung herausgenommen wurde. Das von einem weitgehend begradigten Bach durchflossene suedlichere Seitental wird ueberwiegend von beweidetem Intensivgruenland eingenommen, wobei bachnah nur noch kleinflaechig Feuchtgruenlandausbildungen anzutreffen sind. Im Nordzipfel der Teiflaeche wurde ein grosser Teich-Gartenkomplex angelegt, der aus der Gebietskulisse herausgenommen wurde. Im Suedteil des Seitentals befindet sich noerdlich des Baches ein grosser Feuchtbrachekomplex. Ein weiteres Seitental ("Wiemerspicke") muendet im Bereich Wendener Huette von Westen in das Biggetal ein. Es handelt sich um schon relativ intensiv genutzte Feuchtweide, die von einem naturnahen Bachlauf durchquert wird. Im Westteil befindet sich eine artenreiche Feuchtbrache. 1997 wurde die noerdliche Teilflaeche zwischen Gerlingen und Hillmicke der BK-Kulisse hinzugefuegt. Dafuer wurde das BK-5013-006 geloescht. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach Par. 62 vor: - Bodensaures Kleinseggenried (CC1) - Brachgefallenes Nass- und Feuchtgruenland (EE3) - Nass- und Feuchtwiese (EC1) - Nass- und Feuchtweide (EC2) - naturnaher Bachober- und unterlauf im Mittelgebirge (FM1, FM3)

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (34,27 ha)
Biotoptypen:
  • Ufergehölz <BE0> (2,21 ha)
  • Baumreihe <BF1> (1,11 ha)
  • Bodensaures Kleinseggenried <CC1> (0,55 ha)
  • Fettwiese <EA0> (5,53 ha)
  • Fettweide <EB0> (6,63 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (10,50 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,11 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (6,63 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,55 ha)
  • Brachgefallene Fettweide <EE2> (0,55 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (14,37 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,11 ha)
  • Bachunterlauf im Mittelgebirge <FM3> (0,55 ha)
  • Mittelgebirgsfluss <FO1> (3,32 ha)
  • Gebäude, Mauerwerk, Ruine <HN0> (0,55 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Bach-Quellkraut (Montia fontana)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Dunkelgrünes Weidenröschen (Epilobium obscurum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faden-Binse (Juncus filiformis)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Klettenkerbel (Torilis japonica)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schild-Wasserhahnenfuss (Ranunculus peltatus)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Ruhrkraut (Gnaphalium uliginosum)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
  • Bachforelle (Salmo trutta fario)
  • Bunter Grashüpfer (Omocestus viridulus)
  • Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
  • Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
  • Kleiner Kohlweissling (Pieris rapae)
  • Kohlmeise (Parus major)
  • Landkärtchen (Araschnia levana)
  • Mäusebussard (Buteo buteo)
  • Rösels Beißschrecke (Metrioptera roeselii)
  • Schwarzkolbiger Braundickkopffalter (Thymelicus lineola)
  • Stieglitz (Carduelis carduelis)
  • Tagpfauenauge (Inachis io)
  • Wasseramsel (Cinclus cinclus)
  • Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
  • Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines noch weitgehend naturnahen
    Biggetalabschnittes fuer den regionalen Biotopverbund
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Duengung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Isolationseffekt (Strassen, Bahnlinie)
  • nicht einheimische Arten (Impatiens glandulifera)
  • Siedlung, Flaechenverbrauch
  • Uferbefestigung (WA)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession (Brachen)
  • Verfuellung (Parkplatzanlage, Seitental, Flutmulden)
  • Wegebau
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Anlegen von Laubgehoelzen
  • Beschraenkung der Duengung
  • Beseitigung von baulichen Anlagen
  • Beseitigung von Muell
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Entwaesserung
  • keine Fischteichanlage
  • Mauervegetation erhalten
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Vegetationskontrolle
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Wiedervernaessung
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