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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hoher Bilstein (OE-062)

Objektbezeichnung:

NSG Hoher Bilstein

Kennung:

OE-062

Ort: Olpe
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 11,26 ha
Offizielle Fläche: 11,27 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2013
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 23 Abs. 1 BNatSchG

1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder
Lebensgemeinschaften bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten, insbesondere
eines Felsenkomplexes und Eichenwaldes mit seltenen Pflanzen- und Tierarten,

2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen
Gründen, insbesondere zur Erhaltung der schutzwürdigen Böden: Böden mit einer sehr hohen
Bodenfruchtbarkeit, Regelungs- und Pufferfunktion (z. B. Typische Braunerde),

3. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Gebietes
und insbesondere der natürlichen Felsformationen und

4. zur Sicherung als Verbindungsfläche im Biotopverbund.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4913-0089
Kennung:

BK-4913-0089

Objektbezeichnung:

Buchen- und Eichenwald am Hohen Bilstein

Link zur Karte: BK-4913-0089
Objektbeschreibung: Buchen- und Eichenwälder auf den Kuppe und den Hängen des Hohen Bilsteins, mit Felsenkomplexen am Westhang. Die überwiegende Fläche wird von Buchen-Eichenmischwald eingenommen, der auf stark geneigten bis sehr steilen Hängen sowie auf der Bergkuppe stockt. Er weist geringes bis mittleres Baumholz auf, einzelne Eichen erreichen einen Brusthöhendurchmesser von 0,55 m. Der Wald ist, wahrscheinlich wegen des frequenten Buchenvorkommens, relativ artenarm. Er wird im Norden abgelöst von Buchenwald, der großenteils aufgelichtet ist und in der Strauchschicht entsprechend starke Buchen-Naturverjüngung hat. Auch Roter Holunder, Brombeeren und Himbeeren kommen häufig an lichten Stellen vor. Die Krautschicht ist demgegenüber nur schwach ausgeprägt, abgesehen von einigen Adlerfarn-Herden. Am Unterhang zum Biggesee hin geht der Eichenwald in einen Eichen-Hainbuchen-Mischwald über, der von einzelnen großen Traubeneichen überragt wird. Die Krautschicht ist hier stellenweise dichter entwickelt, wobei sich Drahtschmiele, Hainsimse, Salbei-Gamander und Heidelbeere abwechseln. Im südlichen Bereich ist der Westhang sehr steil und mit Felsrippen und größeren Felsen durchsetzt. Hier kommt im unmittelbaren Umfeld des Hohen Bilsteins als floristische Besonderheit der Nördliche Streifenfarn vor. Ganz im Süden befindet sich eine Parzelle mit Roteichen-Mischwald, der von einem Bach durchflossen wird. Er entspringt in einer Milzkraut-Quellflur. Es handelt sich um naturnahe bzw. strukturreiche Eichenmischwälder und Buchenwälder mit größeren darin eingeschlossenen Felskomplexen, als lokal wertvolle Refugialräume für Laubwald- und Felsen-Lebensgemeinschaften. Besonders wertvoll ist das Vorkommen des Nördlichen Streifenfarnes auf den Felsen und das Auftreten einer artenreichen, tlw. hochgradig gefährdeten Moosflora. Die Biotopfläche gehört zum Biotopverbund Hardt-Hoher Bilstein. Sie bildet hier ein Trittsteinbiotop für Laubwald- und Felsen-Lebensgemeinschaften. Erhaltung und Förderung der strukturellen Vielfalt dieses Laubwald-Komplexes durch naturnahen Waldbau haben im Naturraum einen hohen Stellenwert. Die Entwicklungsmaßnahmen konzentrieren sich auf waldbauliche Maßnahmen zur Erhaltung des naturnahen Buchenwald-Charakters sowie die Förderung der Eiche in den Eichenwald-Bereichen und den Umbau der Roteichen-Parzelle in Traubeneichenwald. Die Felsen des Hohen Bilstein sollten licht gestellt werden, um lichtliebende Felsvegetation zu fördern.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (8,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (17,66 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,57 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,32 ha)
  • Quellbereiche (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (8,12 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (14,43 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (0,70 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (3,22 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,04 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,02 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,57 ha)
  • Radweg <VB5a> (0,30 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruchblättriges Wassersackmoos (Frullania fragilifolia)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Apfelmoos (Bartramia pomiformis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Jochzahnmoos (Zygodon rupestris)
  • Glattfrüchtiger Hundszahn (Cynodontium bruntonii)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Bandmoos (Amphidium mougeotii)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Greiskraut Sa. (Senecio nemorensis agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harrblatt-Kissenmoos (Grimmia trichophylla)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Nördlicher Streifenfarn (Asplenium septentrionale)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salatkopf-Spitzmoos (Lophozia excisa)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfes Kahlfruchtmoos (Porella arboris-vitae)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Ungleichgefiedertes Wechselzweigmoos (Heterocladium heteropterum)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Habichtskraut (Sa.) (Hieracium murorum agg.)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wimpern-Hedwigsmoos (Hedwigia ciliata)
  • Zartes Vogelfussmoos (Pterogonium gracile)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und naturnahe Bewirtschaftung von Eichenmischwäldern, Erhaltung von natürlichen Felsformationen.
Gefährdungen:
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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