Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Stollen am grossen Viadukt westlich Altenbeken (PB-055)

Objektbezeichnung:

NSG Stollen am grossen Viadukt westlich Altenbeken

Kennung:

PB-055

Ort: Altenbeken
Kreis: Paderborn
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 1,89 ha
Offizielle Fläche: 1,90 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2021
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

a) Zur Erhaltung und Entwicklung einer landesweit bedeutsamen Lebensstaette seltener
und gefaehrdeter Fledermausarten,
b) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden,
c) zur Bewahrung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Lebensraeume und der wildleben-
den Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Art. 4 Abs. 4 in Verbindung mit
Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie
der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-RL) vom 21. Mai 1992 (ABI. EG Nr. L305 S. 42). Hierbei handelt
es sich um die folgende, fuer die Meldung des FFH-Gebietes DE-4219-304 "Stollen am grossen Viadukt
westlich Altenbeken" ausschlaggebenden Art von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang II der
FFH-RL:

- Teichfledermaus (Myotis dasycneme).

Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz "Natura 2000" Bedeutung fuer folgende streng zu schuet-
zende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang IV der FFH-RL:

- Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) und
- Braunes Langohr (Plecotus auritus).

2) Die ueber die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung ist die Erhaltung des ehemaligen
Luftschutzstollens mit seinen tiefen Deckenspalten und Hohlraeumen als unterirdisches Fledermausquatier
einschliesslich seiner mikroklimatischen Verhaeltnisse, seines Wasserhaushaltes und der Zugaenglichkeit
fuer Fledermaeuse.
Des Weiteren ist es Ziel, die naturnahe Umgebung des Stollens zu erhalten und zu foerdern, chemische,
physikalische und sonstige Belastungen zu vermeiden sowie den Schutz vor moeglichen Stoerungen des
Quartiers zu gewaerleisten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-PB-00014
Kennung:

BK-4219-0016

Objektbezeichnung:

Stollen am Großen Viadukt westlich Altenbeken

Link zur Karte: BK-4219-0016
Objektbeschreibung: Südlich des Großen Viadukts bei Altenbeken liegt ein größerer, seit langem aufgelassener Kalksteinbruch (Massenkalk). Am Fuß einer maximal 5 m hohen Steinbruchwand befindet sich ein etwa 85 m langer, U-förmig verlaufender Luftschutzstollen mit tiefen Deckenspalten. Die beiden um 50 m voneinander entfernt liegenden Eingänge sind fachgerecht vergittert, der südlich gelegene Eingang ist bis auf einen etwa 0,5 m hohen und 2,5 m breiten Spalt verfüllt. Das engere Umfeld ist mit einem Feldgehölz eingewachsen, lediglich im Nordosten liegt noch eine kleine Magerwiesenbrache. Der Stollen am Großen Viadukt westlich Altenbeken ist eine landesweit bedeutsame Lebensstätte seltener und gefährdeter Fledermausarten. Bei der ausschlaggebenden Art von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie für die Meldung des FFH-Gebietes DE-4219-304 "Stollen am grossen Viadukt westlich Altenbeken" handelt es sich um die Teichfledermaus. Weitere streng geschützte Arten, die im Stollen nachgewiesen wurden sind die Wasserfledermaus und das Braune Langohr. Der Stollen ist als langjähriges Winterquartier von mehreren Fledermausarten von landesweiter Bedeutung im Biotopverbundnetz von unterirdischen Höhlen- bzw. Stollenlebensräumen. Sicherung des Stollen u.a. als Winterquartier für FFH-relevante Fledermausarten. Beseitigung nicht bodenständiger Gehölzarten (Grauerle) und Erhaltung der alten Hainbuchen im umliegenden Feldgehölz.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (0,08 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (1,79 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (1,79 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,08 ha)
  • Stollen <GE2> (0,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus) <RL G>
  • Großes Mausohr (Myotis myotis) <RL 2>
  • Teichfledermaus (Myotis dasycneme) <RL G>
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) <RL G>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
Tierarten:
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus)
  • Fransenfledermaus (Myotis nattereri)
  • Großes Mausohr (Myotis myotis)
  • Teichfledermaus (Myotis dasycneme)
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
Schutzziele:
  • Sicherung des Stollen u.a. als Winterquartier für FFH-relevante Fledermausarten.
    Beseitigung nicht bodenständiger Gehölzarten (Grauerle) und Erhaltung der alten Hainbuchen im umliegenden Feldgehölz.
Gefährdungen:
  • nicht einheimische Gehoelze (FW) (Grauerlen)
Maßnahmen:
  • Fledermaus-Quartier sichern
  • Hoehlen, Stollen erhalten, sichern
  • Mahd im langjaehrigem Rhythmus (Pflegemahd)
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.