Inhalt:
Naturschutzgebiet Witte Berge und Deutener Moore (RE-005)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Witte Berge und Deutener Moore |
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Kennung: |
RE-005 |
Ort: | Dorsten |
Kreis: | Recklinghausen |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 87,30 ha |
Offizielle Fläche: | 85,22 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | Paragraph 73 Abs.1, LG |
Inkraft seit: | 1965 |
Inkraft: | 1968 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20a,c - Erhaltung eines wertvollen komplexen Gebietes <Heide- und Moorlandschaft>, - alle Moortypen auf kleinem Raum ausgebildet < Erhaltung seltener Pflanzenarten>, - Calluna-Heide, teilweise mit Wacholderbestand, verlandendes Heidegewaesser mit reichhaltiger Vegetation, - Erhaltung eines Lebensraumes fuer Insekten, - Sicherung der Eigenart und Schoenheit des Gebietes. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-RE-1001 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Witte Berge und Deutener Moore |
Link zur Karte: | BK-RE-1001 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet besteht aus zwei standörtlich verschiedenen Biotopkomplexen: Einem stark bewegten, überwiegend mit Kiefern bestockten Dünengelände im Süden (Teilgebiet "Witte Berge") sowie einem ausgedehnten, quelligen Erlenbruchwald im Norden (Teilgebiet "Deutener Moore"). Das leicht wellige Dünengelände der Witten Berge wird von ausgedehnten Kiefernwäldern geprägt. Im Nordwesten und Südwesten ist die Strauchschicht dieser Wälder reich an Spätblühender Traubenkirsche, wohingegen weiter nach Osten Birken und Eichen in zweiter Baumschicht und/oder Strauchschicht beigemengt sind. In der Krautschicht der zentraler gelegenen Kiefernmischwälder sind Zwergsträucher wie Heidelbeere und Preiselbeere häufig. Am Ostrand befindet sich ein bodensaurer Birken-Eichenwald, ein solcher ist auch rund um das zentral gelegene Schwarze Venn ausgebildet. Das Schwarze Venn war einst eine vermoorte Senke mit Heideweiher, inzwischen wird dieser Bereich von einem Pfeifengras-dominiertem Heidedegenerationsstadium trockenen bis feuchten Heiden eingenommen. Im Zentrum ist eine trockene Heide ausgebildet, am Westrand gesäumt von einer Adlerfarnflur. An mehreren Stellen am Rand des Schwarzen Venns haben sich auf abgeplaggten Senken meist besen- und glockenheidereiche Zwergstrauchheiden entwickelt, eine der Senken führt bis in das Frühjahr hinein Wasser. Am Südrand befindet sich ein meso- bis eutropher Gewässerrest des einstigen dystrophen Heideweihers, an dessen Rand Lungenenzian vorkommt, sowie ein mäßig nährstoffarmes Flatterbinsenried. Eine weitere Besonderheit im Naturschutzgebiet stellt die im Süden gelegene Wacholderheide, ein kulturhistorisches Relikt einer zu Beginn des letzten Jahrhunderts häufigen Landschaftsform, dar. Sie weist eine typischer Artenzusammensetzung auf, darunter auch die Quendel-Seide. Die Wacholderheide wird regelmäßig beweidet und von aufkommender Spätblühender Traubenkirsche freigestellt. In den Randbereichen konnten einige jüngere Wacholder-Exemplare erfolgreich angepflanzt werden, eine Naturverjüngung ist nicht vorhanden. Mehrere ehemalige Sandentnahmestellen werden von Arten der Sandtrockenrasen eingenommen und sind als offene Binnendünen einzustufen. Nach Norden fällt das Gelände ab, hier lag einst das "Brosthauser Wiesenmoor", ein von basenreichem Tiefengrundwasser gespeistes Kalkniedermoor, welches zahlreiche botanische Besonderheiten wie Schneide, Schwarzes Kopfried oder Schlankes Wollgras beherbergte. Inzwischen stockt dort jedoch überwiegend ein Erlenbruchwald, der durch von Süden, Westen und Norden zuströmendes Wasser einen quelligen Charakter innehat. Einst durch zahlreiche Gräben entwässert, wurde das Niedermoor im Jahr 2020 stärker vernässt: Es wurden bereits vorhandene punktuelle Vernässungseinrichtungen optimiert sowie weitere eingebaut. Im Westen wurde ein kleinerer Teilbereich des Waldes freigestellt und seitdem regelmäßig einer Pflegemahd unterzogen. Neben typischen Arten basenreicher Niedermoore treten auch hochwüchsige Röhricht- und Hochstaudenarten sowie Versauerungszeiger auf. Letztere lassen einen schwindenden Einfluss des basenreichen Grundwassers vermuten. Das am Rhader Mühlenbach gelegene Grünland weist in Senken Flutrasen und Nassgrünland auf, die Grünlandfläche im Übergang zu den Witten Bergen zeigt hingegen eine magere Grasnarbe. Das räumlich enge Beieinander großflächiger, hinsichtlich Feuchte, Nährstoff- und Basengehalt so unterschiedlicher Lebensräume macht den besonderen Wert dieses Naturschutzgebietes aus. Es beherbergt zahlreiche selten gewordene Arten und stellt damit einen wichtigen Refugiallebensraum dieser botanischen Besonderheiten dar. Dem Naturschutzgebiet kommt aufgrund seiner Standortvielfalt eine herausragende Bedeutung im landesweiten Biotopverbund zu. Die Witten Berge als Teil der Üfter Mark bilden u.a. zusammen mit dem Lünsberg bei Borken und der Geisheide bei Lavesum wichtige Kernflächen des Biotopverbundes nährstoff- und basenarmer Lebensräume. Der Bereich der Deutener Moore steht mit dem angrenzenden Rhader Mühlenbach in unmittelbarem Kontakt mit der Verbundachse des Wienbachs; das Kalkniedermoor stellt einen bedeutsamen Trittstein nasser, basenreicher Lebensräume dar. Entwicklungsmaßnahmen sollten vorrangig auf den Erhalt dieser reichhaltigen Ausstattung abzielen. Dies umfasst neben der regelmäßigen Mahd des Kalkniedermoores vor allem die Vernässung des Niedermoorbereiches, neben der Minderung des Oberflächenabflusses sollte aber auch ein besonderer Fokus auf die Verfügbarkeit des basenreichen Tiefengrundwassers gelegt werden. Regelmäßige Pflegemaßnahmen wie Gehölzentfernung, Beweidung, Abplaggen, Bekämpfung von Neophyten und Problemarten dienen dem Erhalt und der Optimierung der Wacholder- und Zwergstrauchheiden sowie Trockenrasen. Die weitere Entwicklung hin zu bodenständigen Waldgesellschaften sollte durch Waldumbau gefördert und das Grünland extensiv bewirtschaftet werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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