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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Gernebachtal (RE-022)

Objektbezeichnung:

NSG Gernebachtal

Kennung:

RE-022

Ort: Datteln
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 40,21 ha
Offizielle Fläche: 40,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 1999
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4309-0284
Kennung:

BK-4309-0284

Objektbezeichnung:

NSG Gernebachtal

Link zur Karte: BK-4309-0284
Objektbeschreibung: Das NSG Gernebachtal umfasst einen rund 40 ha großen, ca. 1,8 km langen, überwiegend bewaldeten Talraum des trocken gefallenen Bachlaufes in der östlichen Haard mit Feucht- und Nassbiotopen (insbesondere) im unteren Talraum. Der Wasserhaushalt des Schutzgebietes ist großflächig verändert worden. Die Quellregion und die Bachrinne sind als Folge der bergbaubedingten Veränderungen des Landschaftswasserhaushaltes heute trocken gefallen. Großflächig wieder vernässt ist hingegen der untere Talraum. Im Bereich der sanfthängigen Quellmulde steht ein lichter Birkenmischwald mit einem dichten Adlerfarnbestand. Eine einzelne randliche Alt-Eiche ist stark verwachsen. Unterhalb der Quellregion bis zur talquerenden Straße wurde ein schmaler Streifen entlang der trockenen Bachrinne auf eine Länge von rund 900 m vollständig entwaldet. Nach Entnahme der ehemals vorherrschenden Nadelgehölze hat sich im oberen Abschnitt ein lichter Birken-Sukzessionswald entwickelt, der Übergänge zum Birkenbruchwald aufweist. Vor der talquerenden Straße kommt auf der frei gestellten Talsohle ein Vegetationsmosaik aus Pfeifengrasbeständen, Hochgras- und Hochstaudenfluren zur Ausprägung. Nässezeiger wie Sumpfveilchen und Glockenheide sind nur vereinzelt ausgebildet. Diese Flächen werden von noch niedrigen Weiden und Birken stark durchsetzt. Am Ostrand des Schutzgebietes liegt ein relativ großflächiges Stillgewässer mit ausgeprägter Verlandungsvegetation aus Röhrichten und Grauweidengebüsch. Oberhalb des Teiches bis fast zur Straße ist der Talraum großflächig versumpft. Hier gedeiht ein limnisches und amphibisches Vegetationsmosaik aus Zwiebelbinsen-Gesellschaft, Großseggenried und Torfmoos-Polstern, durchsetzt von abgestorbenen Bäumen. Die Offenland- Feucht- und Nassbiotope der Talsohle werden seitlich flankiert von Kiefern- und Roteiche-Forsten. Insbesondere das untere Gernebachtal beherbergt mit seinen Gewässer- und Versumpfungsflächen Lebensräume, die in der östlichen Haard ansonsten fehlen. Die hier initiierte Restitution von Feucht- und Nassbiotopen ermöglicht naturschutzfachliche Erkenntnisse für ähnliche Projekte im Naturraum. Es sollte in ein dauerhaftes Biotopmonitoring eingebunden werden. Das NSG Gernebachtal ist mit seinen Feucht- und Nassbiotopen ein Kernbiotop innerhalb der Haard.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (36,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,65 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,55 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,96 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Birkenwald <AD0> (0,40 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,70 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (23,20 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (9,90 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (1,90 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (0,25 ha)
  • basenarme Pfeifengraswiese <EC4> (2,55 ha)
  • Teich <FF0> (0,16 ha)
  • Naturschutzteich <FF5> (0,80 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Birke (unbestimmt) (Betula spec.)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Goldrute (unbestimmt) (Solidago spec.)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Ranken-Lerchensporn (Ceratocapnos claviculata)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bidens frondosa)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Weymouths-Kiefer (Pinus strobus)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung von Feuchtbiotopen innerhalb der Haard
Gefährdungen:
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vegetationskontrolle
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