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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Brinksknapp (RE-023)

Objektbezeichnung:

NSG Brinksknapp

Kennung:

RE-023

Ort: Oer-Erkenschwick
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 16,79 ha
Offizielle Fläche: 17,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 1999
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4309-0203
Kennung:

BK-4309-0203

Objektbezeichnung:

NSG Brinksknapp

Link zur Karte: BK-4309-0203
Objektbeschreibung: Im stärker reliefierten Südwesten des Haard-Hügellandes fallen im Umfeld teils naturferner Nadel- und Roteichenforste, teils naturnaher Birken-Eichenwälder ein Übergangsmoor und ein größeres Stillgewässer mit artenreicher Verlandungszonierung und angrenzenden Feuchtheide-, Kleinseggenried- und Sandtrockenrasen-Flächen auf. In einer flachen Ausblasungswanne (Dünentälchen) hat sich ein Sphagnum-reiches Übergangsmoor mit viel Schmalblättrigem und Scheiden-Wollgras, Moosbeere, stellenweise auch Schnabel-Segge, Glockenheide und Pfeifengras entwickelt, das von einzelnen aufwachsenden Gehölzen durchsetzt ist. Das Moor wird augenscheinlich regelmäßig freigestellt (RVR). Ein südlich hiervon gelegener, knapp 1 ha großer, flacher Teich ist seit Längerem ungenutzt und der natürlichen Entwicklung überlassen (Abzäunung zum Wanderweg hin, Aussichtsplattform). Hier fallen mehrere Seerosengruppen und große Röhricht- und Schnabelseggen-Bestände in weiten Gewässerteilen auf (u.a. viel Teich-Schachtelhalm, Rohrkolben und Teichbinse). Randlich gehen die flachen Ufer teilweise in kurzrasige Kleinseggenrieder mit viel Hunds-Straußgras, Torfmoosen, Sumpf-Veilchen und Wassernabel über. Über einen Überlauf und einen schmalen Graben entwässert der Teich nach Süden, hier befinden sich auch Feuchtheidereste mit starker Pfeifengrasdominanz. Nördlich des Teiches fällt (neben einer alten Eichen- und Hainbuchenreihe und einer ruderalisierten Wiese - Besucherverkehr) ein kleiner Sandtrockenrasen und im nahe gelegenen, feuchten Birkenbestand auch ein kleines Schnabelseggenried auf. Das Waldumfeld der Feuchtbereiche wird im Norden durch älteren Kiefernforst, häufig mit Eichen-Unterpflanzung, eingenommen (Entwicklungsbiotop), im Süden finden sich neben älteren Lärchen-, Roteichen und Stroben-Beständen (teils mit Laubholz-Unterpflanzung) auch trockene und feuchte Birkenbestände sowie eine ältere, naturnahe Birken-Eichenwald-Parzelle mit dichtem Adlerfarn-, Rasenschmielen- und Faulbaum-Unterwuchs. Das Gebiet ist v.a. aufgrund seines relativ gut erhaltenen, typisch ausgeprägten Übergangsmoores mit großen Beständen mehrerer gefährdeter Pflanzenarten auch überregional von herausragender Bedeutung. Die eingeleiteten Maßnahmen zum Umbau der naturfernen Roteichen- und Nadelforste sollten fortgesetzt werden. Eine gelegentliche Entbuschung des Moors sollte auch in Zukunft sicher gestellt werden (ca. alle 5 Jahre). Das Gebiet leidet jedoch trotz teilweiser Einzäunung weiterhin unter Trittschäden durch Besucher. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: Moore (CA3), Sümpfe und Riede (CD0, CC1), naturnahes Stillgewässer (FF0).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (12,57 ha)
  • Uebergangs- und Schwingrasenmoore <7140> (0,58 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (1,26 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Primärstandorten <NCA0-ung.> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feuchtheiden (nicht FFH-LRT) <NDB0> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,86 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (1,26 ha)
  • Birkenwald <AD0> (1,40 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (8,00 ha)
  • Sonstiger Nadel(misch)wald <AL0> (2,00 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (1,60 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,57 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (0,18 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,05 ha)
  • Übergangs-, Zwischenmoor, Quellmoor <CA3> (0,58 ha)
  • Bodensaures Kleinseggenried <CC1> (0,10 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,01 ha)
  • Pfeifengras-Feuchtheide <DB2> (0,12 ha)
  • Straussgrasrasen <DC3> (0,02 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,20 ha)
  • Teich <FF0> (0,86 ha)
  • Graben <FN0> (0,02 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frühe Haferschmiele (Aira praecox)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grüne Teichbinse (Schoenoplectus lacustris)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Moosbeere (Vaccinium oxycoccos)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Ranken-Lerchensporn (Ceratocapnos claviculata)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weymouths-Kiefer (Pinus strobus)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
  • Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines außerordentlich wertvollen, gut erhaltenen Übergangsmoores sowie eines größeren, naturnahen Stillgewässers mit artenreicher Verlandungszonierung und kleineren Feuchtheide-, Kleinseggenried- und Sandtrockenrasenflächen im Waldumfeld des Haard-Hügellandes als Lebensraum vieler, teilweise gefährdeter Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession (Moor)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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