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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Sehmbach-Quellgebiet (SI-044)

Objektbezeichnung:

NSG Sehmbach-Quellgebiet

Kennung:

SI-044

Ort: Burbach
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 8,17 ha
Offizielle Fläche: 8,10 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5214-0016
Kennung:

BK-5214-0016

Objektbezeichnung:

NSG Sehmbach-Quellgebiet

Link zur Karte: BK-5214-0016
Objektbeschreibung: Das NSG Sehmbach-Quellgebiet nördlich von Gilsbach umfasst einen rund 8,3 ha großen, parkartig strukturierten Landschaftsausschnitt in der Quellregion des Sehmbaches mit einem Biotopmosaik aus differenzierten Grünlandtypen unterschiedlicher Feuchtestufen unter Einschluss von extensiv genutztem Magergrünland und Borstgrasrasen (s. Allgem. Bemerkungen). Das Quellgebiet des Sehmbaches liegt in einer sanft geneigten Mulde zwischen den bewaldeten Bergrücken von Walkersdorfer Berg (im N) und Hahnkopf (im S). Der obere, grabenartige Quellbach speist mehrere Fischteiche innerhalb umzäunter (privat genutzter) Parzellen. Zwischen diesen Parzellen kommt lokal sickerquelliges Feuchtgrünland zur Ausprägung mit der Tendenz zur Verbrachung. Weitere kleinere Feuchtgrünlandinseln sind im oberen und unteren Talraum innerhalb offenkundig extensiv genutzter Wiesenflächen ausgebildet. Im Zentrum des Schutzgebietes liegt extensiv beweidetes Offenland mit Magergrünland und Borstgrasrasen, durchsetzt von Baumgruppen, Solitärbäumen, lichtem Baumhain und Einzelsträuchern. Im unteren Talraum beginnt die nun 0,5 bis 0,75 breite Bachrinne zu mäandrieren. Das NSG Sehmbach-Quellgebiet ist ein strukturreiches Schutzgebiet mit Biotopelementen der traditionellen extensiven Kulturlandschaft. Zwei abgestorbene bzw. absterbende Einzel-Wacholder sind Relikte der früheren Heidewirtschaft. Markante Elemente der historischen bäuerlichen Kulturlandschaft sind Solitärbäume (Hudebäume) innerhalb des Extensivgrünlandes aus Borstgrasrasen (mit Arnika) und Rotschwingel-Straußgras-Rasen. Das Feuchtgrünland ist lokal artenreich und weist kleinflächig auf sickerquelligen Standorten Übergänge zum Quellsumpf auf. Zu seinen charakteristischen und gefährdeten Pflanzenarten gehören insbesondere Breitblättriges Knabenkraut, Fieberklee, Herbstzeitlose, Hirse-Segge, Schnabel-Segge und Sumpf-Veilchen. Das Naturschutzgebiet ist ein herausragender Refugialbiotopkomplex innerhalb des Biotopverbundelementes von Heller- und Gilsbach. Die Aufrechterhaltung einer extensiven Beweidung im zentralen Schutzgebiet ist Voraussetzung für die langfristige Sicherung des Schutzwertes. Durch Vegetationskontrolle und gezielter Mahd sollte auch das artenreiche Feuchtgrünland vor einer stärkeren Versaumung oder gar Verbuschung bewahrt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (0,99 ha)
  • Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden <6230> (0,34 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,75 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,91 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (2,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,02 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,35 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,02 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,30 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,10 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (0,34 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,75 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (0,91 ha)
  • Magergrünland <ED0> (2,50 ha)
  • Bach <FM0> (0,02 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,02 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,75 ha)
  • Freizeit- und Ferienwohnungsanlage <SJ2> (0,20 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arnika (Arnica montana)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Feld-Hainsimse Sa. (Luzula campestris agg.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Purpur-Fetthenne (Hylotelephium telephium)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines strukturreichen Biotopkomplexes der traditionellen Kulturlandschaft im Quellgebiet des Sehmbaches mit Borstgrasrasen, Hudebäumen, Feucht- und Nassgrünland und Pflege durch extensive Beweidung und Vegetationskontrolle.
Gefährdungen:
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Freizeitaktivitaeten
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Vegetationskontrolle
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