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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Proevenholz (SO-024)

Objektbezeichnung:

NSG Proevenholz

Kennung:

SO-024

Ort: Geseke
Kreis: Soest
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 144,27 ha
Offizielle Fläche: 141,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2004
Außerkraft: 2024
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4316-905
Kennung:

BK-4316-905

Objektbezeichnung:

NSG Proevenholz

Link zur Karte: BK-4316-905
Objektbeschreibung: Allmaehlich nach Sueden ansteigende, relativ ebene Kalk- Hochflaeche im Geseker Boerdengebiet, die durch die in West- Ost-Richtung verlaufende BAB 44 in zwei Teilflaechen von 97 ha (Nordteil) bzw. 44 ha Groesse (Suedteil) getrennt wird. Waehrend der Nordteil von Ackerflaechen umgeben ist, grenzt der Suedteil im Suedosten an die Wohnsiedlung Proevenholz der Gemeinde Steinhausen (Kreis Paderborn). Der Wald steht auf Mergelgestein, das zu einer lehmigen Braunerde verwittert ist (Waldmeister-Buchenwaldstandort), und wird von einem Netz wenig befestigter oder unbefestigter Wege durchzogen. Die insgesamt vorherrschende Baumart ist die Hainbuche, hauptsaechlich in Form von Stockausschlaegen (Niederwald), die durch Stockvereinzelung allmaehlich in einen Hochwald ueberfuehrt werden. Daneben treten auch aeltere Eichen-Hainbuchen-Hochwaldbestaende auf, die kaum noch Merkmale der Niederwaldnutzung aufweisen. Unter dem Niederwald (bis 90%) hat sich eine sehr artenreiche Krautschicht aus anspruchsvollen Arten entwickelt, die zwischen einem lockeren Moosteppichgeflecht gedeiht. Unter dem lichten Kronendach (ca. 70%) des Hochwaldes wachsen meist dichte Grasteppiche der Waldzwenke oder des Perlgrases, stellenweise durchmischt mit nitrophilen Hochstauden. Daneben kommen auch Rein- und Mischbestaende von Esche, Buche, und Bergahorn (meist Stangenholz) vor. Kleinflaechig koennen auch Laerchen, haeufig gemischt mit Esche oder Buche, dominieren. im Im noerdlichen Teil bestehen zwei Parzellen die in der ersten Baumschicht von Pappeln dominiert werden. Je nach Art der Bestockung und Beschattung ist die Krautschicht zwar artenreich, stellenweise aber nur lueckig ausgebildet. Ein kleiner und in den schutzwuerdigen Bereich miteinbezogener Teil der Nordspitze besteht aus Fichtendickungen. Der oestliche Teil der suedlichen Teilflaeche war bei der Fortschreibung 2000 gerade durchforstet. In diesem sehr lichten Bestand wird die Baumschicht ausschliesslich von der Hainbuche gebildet. Zum Kartierzeitpunkt viel Totholz am Boden, gut wuechsige Krautschicht mit stellenweisem Vorkommen von Stoerzeigern und der Waldhaargerste sowie groessere Flaechen mit Efeu bedeckt. In den uebrigen Hainbuchenbestaenden des Suedteils waechst stellenweise flaechenhaft Einbluetiges Perlgras mit groesseren Vorkommen der Gruenen Nieswurz. Aeltere Eichen, seltener auch Eschen koennen beigemischt sein. Die Krautschicht des Waldes wird zur Suedspitze hin etwas artenaermer, der Einfluss der angrenzenden Siedlung ist stellenweise erkennbar (Feuerstelle, Abfaelle). Der Charakter des Waldes bleibt jedoch auch im suedlichen Teil erhalten. Im zentralen Bereich befinden sich Bestaende, in denen Eschen und Laerchen dominieren, zwei kleinere Parzellen wurden mit Buche, Esche, Vogelkirsche und an deren Laubholzarten aufgeforstet. Ein dichter Mantel aus vornehmlich dornigem Gebuesch umschliesst abschnittsweise beide Teile des Waldes. Fuer die optimale Entfaltung der artenreichen Krautschicht, insbesondere der Orchideen, ist eine vorsichtige Auflichtung der dunkleren Bestaende erforderlich, da bei staerkerer Auflichtung sonst offensichtlich Graeser in der Krautschicht dominieren. (ornithologische Daten von K.H. Loske, Langeneicke)

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (46,55 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (14,10 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (25,39 ha)
  • Buchenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AA3> (7,05 ha)
  • Eichenwald <AB0> (1,41 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (5,64 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (5,64 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (55,01 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (26,80 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Blut-Ampfer (Rumex sanguineus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Lungenkraut Sa. (Pulmonaria officinalis agg.)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Klette (Arctium lappa)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauhhaarige Platterbse (Lathyrus hirsutus)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Habicht (Accipiter gentilis)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
  • Star (Sturnus vulgaris)
  • Waldkauz (Strix aluco)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung naturnaher Waldmeister-Buchenwälder mit Vorkommen zahlreicher gefaehrdeter Pflanzen und Tiere in der ueberwiegend ackerbaulich genutzten Hellwegboerde
Gefährdungen:
  • Abbau Gesteine
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • Muellablagerung (Gartenabfall)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Siedlung
  • Trittschaden an Vegetation
  • Verkehr
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Waldmantelentwicklung
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