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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Haseniederung (ST-008)

Objektbezeichnung:

NSG Haseniederung

Kennung:

ST-008

Ort: Lotte
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 61,43 ha
Offizielle Fläche: 69,12 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2012
Außerkraft: 2032
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3613-902
Kennung:

BK-3613-902

Objektbezeichnung:

NSG Haseniederung - Seester Feld - Vogelpohl, oestlicher Teil

Link zur Karte: BK-3613-902
Objektbeschreibung: Dieses oestliche Teilgebiet umfasst im wesentlichen zwei auf nordrhein-westfaelischem Gebiet gelegenene Teile der Hase-Aue. Sie werden durch dazwischenliegende niedersaechsische Auenabschnitte voneinander getrennt. Im Osten bildet die Hase die Landesgrenze zu Niedersachsen, im Westen wird das Gebiet durch die Bahnstrecke Achmer-Osnabrueck begrenzt. Die Hase weist noerdlich von Osnabrueck nur noch ein geringes Gefaelle auf und neigt natuerlicherweise stark zur Maeanderbildung. Sie ist jedoch zwischen Osnabrueck und Bramsche durch Ausbau- und Unterhaltungsmassnahmen sowie die Abwassereinleitungen erheblich beeintraechtigt und biologisch stark verarmt. Die Ufer sind weitgehend gehoelzfrei und mit nitrophilen Hochstaudenfluren bewachsen. Trotz des Ausbaus wird die Aue der Hase auch bei geringen Hochwaessern noch regelmaessig ueberflutet. An den Ufern finden immer wieder Uferabbrueche und Auskolkungen statt. Noerdliche Teilflaeche Die Boeden (Auengleye) sind natuerlicherweise durch stark schwankende Grundwasserstaende gekennzeichnet, die mit dem Wasserstand der weit ueber 2 m eingetieften Hase korrespondieren. Frueher hat man versucht, die Amplitudenschwankungen des Grundwassers durch kuenstliche Bewaesserung (Floesswiesenbewirtschaftung) zu verringern. Das dazu notwendige Grabensystem sowie die Stauwehre sind im Gebiet noch vorhanden; sie sind jedoch weitgehend verfallen. Die kleineren Stichgraeben werden nur selten geraeumt und sind weitgehend zugewachsen; hier findet sich eine interessante Flora mit zahlreichen, gefaehrdeten Pflanzenarten. Die das Gebiet von Sued nach Nord durchfliessenden, bis ueber 1 m eingetieften Hauptgraeben werden hingegen regelmaessig geraeumt und tragen zu einer verbesserten Entwaesserung bei. Auch heute noch wird das Naturschutzgebiet fast ausschliesslich als Dauergruenland genutzt, das nur durch wenige Einzelbaeume gegliedert ist. Nur im Sueden ist in 1987 eine kleine Parzelle umgebrochen und in Acker umgewandelt worden. Auf dem gegenueberliegenden, zu Niedersachsen gehoerenden Ufer sind hingegen fast ausschliesslich Aecker vorhanden. Das Gruenland des Naturschutzgebietes ist ueberwiegend den Feuchtwiesen zuzurechnen, wenn auch schon grosse Teile recht intensiv genutzt werden und durch Entwaesserung und/oder Duengung beeintraechtigt sind. Insbesondere im flussfernen Teil der Aue haben sich jedoch noch gut ausgepraegte Calthion-Gesellschaften mit einer Reihe gefaehrdeter Pflanzenarten erhalten; Intensivgruenland (v.a. Weidelgras-Weissklee-Weiden) findet sich fast ausschliesslich in unmittelbarer Flussnaehe. An der Auenkante im Nordwesten des Naturschutzgebietes ist in leicht erhoehter Lage eine Trockene Glatthaferwiese vorhanden, die zahlreiche Arten der Sandtrockenrasen aufweist. Die Terrasse selbst ist mit einem waermeliebenden Eichen-Kiefern-Gehoelz bestanden, das durch sehr grosse Mengen von Hausmuell stark beeintraechtigt ist. Bei dem Bereich jenseits der Bahnlinie handelt es sich vorwiegend um intensiv genutzte Fettweiden. Suedliche Teilflaeche: Den geologischen Untergrund bilden alluviale Talsande, die von lehmhaltigen Sanden ueberlagert sind. Aufgrund der stark schwankenden Grundwasserstaende in der Aue sind die Boeden als Auengleye ausgebildet. Der Auenbereich ist hier fast vollkommen gehoelzfrei und wird vollstaendig als Gruenland genutzt, wobei der Suedteil des Gebietes staerker entwaessert ist und intensiver genutzt wird, zumeist als Dauerweide. Nordoestlich der Klaeranlage herrschen jedoch grossflaechige Feuchtwiesen vor, die von herausragender, floristisch vegetationskundlicher Bedeutung sind. Im Nordosten finden sich die weitgehend verlandeten Reste eines Altarmes, in dem Roehrichtfragmente und Weidengebuesche dominieren. Aufgrund des Grenzverlaufes (im Norden verlaeuft die Landesgrenze zu Niedersachsen durch die Gruenlandparzellen) gehoert nur ein geringer Teil der in diesem Abschnitt der Haseaue grossflaechig erhaltenen Feuchtwiesen (Calthion, z.T. kleinseggenreich) zu Nordrhein-Westfalen. Die im Norden dieser Teilflaeche vorkomenden Feuchtwiesen (ueber- wiegend gut ausgepraegtes Calthion, nur z.T. nutzungsintensivierte, kennartenarme Molinietalia-Gesellschaften) fallen ebenso wie die Nasswiesen der noerdlichen Teilflaeche unter den Schutz des des Paragraphen 20c des BNatSchG. Die Fauna des Gebietes weist nur noch wenige feuchtwiesentypische Arten auf. Es ist jedoch Nahrungshabitat fuer den Weissstorch, der in etwa 5 km Entfernung in Bramsche (Niedersachsen) bruetet. Paragraph 20c Biotoptypen: Nasswiese

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (0,73 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,73 ha)
  • Fettwiese <EA0> (7,33 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (1,47 ha)
  • Fettweide <EB0> (12,46 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (40,31 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (3,66 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,73 ha)
  • Altarm, Altwasser <FC0> (0,73 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,73 ha)
  • Graben <FN0> (0,73 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (1,47 ha)
  • Acker <HA0> (1,47 ha)
  • Strassenrand <HC3> (0,73 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
  • Einjähriges Rispengras (Poa annua)
  • Faden-Binse (Juncus filiformis)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ehrenpreis (Veronica arvensis)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frühlings-Hungerblümchen (Erophila verna subsp. verna)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kleinfrüchtiger Acker-Frauenmantel (Aphanes australis)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia)
  • Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia)
  • Quendelblättriges Sandkraut (Arenaria serpyllifolia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Hornkraut (Cerastium semidecandrum)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Sauerampfer (unbestimmt) (Rumex spec.)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Vogelfuss (Ornithopus perpusillus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Admiral (Vanessa atalanta)
  • Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
  • Blauer Eichen-Zipfelfalter (Neozephyrus quercus)
  • Brauner Eichen-Zipfelfalter (Satyrium ilicis)
  • Brauner Feuerfalter (Lycaena tityrus)
  • Braunfleckiger-Perlmuttfalter (Boloria selene)
  • Brombeer-Zipfelfalter (Callophrys rubi)
  • C-Falter (Polygonia c-album)
  • Distelfalter (Vanessa cardui)
  • Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus)
  • Federlibelle (Platycnemis pennipes)
  • Feldlerche (Alauda arvensis)
  • Feuerfalter (Lycaena phlaeas)
  • Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
  • Geisskleebläuling (Plebeius argus)
  • Gemeiner Bläuling (Polyommatus icarus)
  • Gemeiner Heufalter (Colias hyale)
  • Goldammer (Emberiza citrinella)
  • Grosser Kohlweissling (Pieris brassicae)
  • Kiebitz (Vanellus vanellus)
  • Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
  • Kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus)
  • Landkärtchen (Araschnia levana)
  • Malven-Würfelfalter (Pyrgus malvae)
  • Mauerfuchs (Lasiommata megera)
  • Neuntöter (Lanius collurio)
  • Ochsenauge (Maniola jurtina)
  • Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni)
  • Rapsweissling (Pieris napi)
  • Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes venata)
  • Samtfalter (Hipparchia semele)
  • Schachbrettfalter (Melanargia galathea)
  • Tagpfauenauge (Inachis io)
  • Waldbrettspiel (Pararge aegeria)
  • Weißstorch (Ciconia ciconia)
  • Wiesenpieper (Anthus pratensis)
  • Wiesenschafstelze (Motacilla flava)
  • Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung einer von extensiv genutztem
    Feuchtgruenland gepraegten Flussaue mit z.T. gefaehrdeten
    Pflanzengesellschaften des offenen Wassers und des feuchten
    Gruenlandes sowie von Lebensstaetten von z.T. seltenen und
    stark gefaehrdeten Wat- und Wiesenvoegeln
Gefährdungen:
  • Duengung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Gewaesserunterhaltung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Muellablagerung (Hausmuell)
Maßnahmen:
  • Anlegung von Gewaessern
  • Beschraenkung der Duengung
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Wiedervernaessung
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