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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Dreierwalder Bruchwiesen (ST-012)

Objektbezeichnung:

NSG Dreierwalder Bruchwiesen

Kennung:

ST-012

Ort: Hoerstel
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 18,36 ha
Offizielle Fläche: 18,74 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2008
Außerkraft: 2028
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20

- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstaetten,
insbesondere von Pflanzen und Pflanzengesellschaften des offenen Wassers und des feuchten
Grünlandes sowie von seltenen und z. T. stark gefährdeten landschaftsraumtypischen Pflanzen- und
Tierarten, u. a. von seltenen zum Teil gefährdeten Wat- und Wiesenvoegeln, Amphibien und Wirbellose,

- zur Erhaltung und Entwicklung eines Feuchtwiesenbereiches als Rast- und Überwinte-
rungsgebiet sowie bedeutsames Brutgebiet für zahlreiche, z. T. stark gefährdete Vogelarten,

- aus wissenschaftlichen. naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen,
wegen der biogeographischen Bedeutung und wegen der dort vorkommenden schutzwürdigen Böden:
Böden mit extremen Wasser- und geringen Nährstoffangeboten als natürlicher Lebensraum sowie
regionaltypische oder besonders seltenen Böden als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte,

- wegen der Unersetzbarkeit, Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des
Gebietes,

- zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Veränderungen
ökologischer Zusammenhänge,

- als Bestandteil eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-ST-00065
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Dreierwalder Bruchwiesen

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: 1. Das 18 ha große Naturschutzgebiet Dreierwalder Bruchwiesen liegt in der Niederung der Dreierwalder Aa zwischen den Ortschaften Dreierwalde und Spelle. Die Böden sind den grundwassergeprägten Gleyen zuzuordnen. Es wird vom Grünland geprägt und hebt sich dadurch von der umgebenden Ackerflur ab. Die Grünlandflächen befinden sich im öffentlichen Eigentum und unterliegen einer extensiven Bewirtschaftung als Weide oder Wiese. Im Gebiet befinden sich drei Blänken als Nahrungs- und Rasthabitat für Wiesenvögel. Das Naturschutzgebiet wird durch die zeitweise stark befahrene Kreisstraße in zwei Teilbereiche zerschnitten. Das Grünland westlich der Straße wird überwiegend von Weidelgras-Weißkleeweiden und fragmentarisch ausgebildeten Glatthaferwiesen eingenommen. Sie stellen in trockener bis mäßig feuchter Ausprägung die dominierenden Pflanzengesellschaften dar. Die begradigte und tief eingeschnittene Dreierwalder Aa hat hier einen stark entwässernden Einfluss auf die Flächen. In den östlich der Kreisstraße gelegenen Flächen befinden sich Weidelgras-Weißkleeweiden in feuchter und mäßig nasser Ausprägung sowie nasse Honiggras-Feuchtwiesen. 2. Das Gebiet zeichnet sich aus durch einen kleinräumig wechselnden Komplex aus schützenswerten, typisch ausgebildeten Grünlandgesellschaften nährstoffarmer und nasser Standorte. Zu finden sind dort magere Weidelgras Weißkleeweiden, Geest-Rotschwingelweiden, fragmentarische Glatthaferwiesen und kleinflächig eine Sumpfdotterblumenwiese. 3. Als Teil eines feuchten, fast ebenen Talsandgebietes im Naturraum Plantlünner Sandebene hat das NSG "Dreierwalder Bruchwiesen" eine wichtige Bedeutung als Lebensraum für zahlreiche Pflanzenarten der Roten Liste wie z.B. Faden-Binse oder Blasen-Segge und für Wiesenvögel wie den Großen Brachvogel. Die Dreierwalder Bruchwiesen sind ein Trittsteinbiotop im regionalen Biotopverbund. 4. Wichtig sind der Erhalt und die Entwicklung des Feucht- und Magergrünlandes durch eine extensive Bewirtschaftung mit dem Ziel der Schaffung eines Lebensraumes für gefährdete Pflanzenarten und Wiesenvögel. Dabei ist die Offenhaltung der Flachwassermulden durch Pflegemaßnahmen von besonderer Bedeutung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (0,81 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (11,03 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (4,37 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,58 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,23 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,05 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,23 ha)
  • Suempfe (0,00 ha)
Biotoptypen:
  • Hecke <BD0> (0,04 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,02 ha)
  • Kopfbaum <BG3> (0,01 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,00 ha)
  • Fettwiese <EA0> (10,09 ha)
  • frische bis mässig trockene Mähweide <EB2> (1,07 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (4,37 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,18 ha)
  • Magerweide <ED2> (1,41 ha)
  • Blänke <FD2> (0,23 ha)
  • Graben <FN0> (0,10 ha)
  • Acker <HA0> (0,08 ha)
  • Strassenböschung, Damm <HH2> (0,16 ha)
  • Kreisstrasse <VA2c> (0,27 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Faden-Binse (Juncus filiformis)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Gewöhnliches Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea subsp. jacobaea)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Sauerampfer i.w.S. (Rumex acetosella s.l.)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriech-Weide i.w.S. (Salix repens s.l.)
  • Kröten-Binse Sa. (Juncus bufonius agg.)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Milder Knöterich (Persicaria mitis)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Segge Sa. (Carex arenaria agg.)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge-Bastard (Carex x elytroides (C. acuta x nigra))
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut Sa. (Galium palustre agg.)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Vogel-Wicke Sa. (Vicia cracca agg.)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen-Bocksbart Sa. (Tragopogon pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Weiterentwicklung von Grünland in einer nach
    Entwässerung großflächig ackerbaulich genutzten Landschaft.
    Sicherung von Brutgebieten bestandsbedrohter Watvogelarten.
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Wiedervernaessung
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