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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Steinbruch Gravenhorst (ST-100)

Objektbezeichnung:

NSG Steinbruch Gravenhorst

Kennung:

ST-100

Ort: Hoerstel
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 24,57 ha
Offizielle Fläche: 25,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 2019
Außerkraft: 2039
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20,

- Zur Erhaltung und Entwicklung von bestimmten Lebensstaetten und - gemeinschaften
wildlebender Tier- und Pflanzenarten, insbesondere von Arten der Feld- und Magerstandorte
und zur Erhaltung der Vegetation aufgelassener Steinbruchsohlen und -waende und
des Gruenlandes,

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung naturnaher Waldbestaende,

- Aus geologischen Gruenden,

- Aus naturwissenschaftlichen Gruenden.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3711-0240
Kennung:

BK-3711-0240

Objektbezeichnung:

NSG Steinbruch Gravenhorst

Link zur Karte: BK-3711-0240
Objektbeschreibung: Eingebettet in Waldbestände des Dörenther Osnings liegt in Bergeshövede der aufgelassene, ca. 1,1 km lange und 80 bis 120 m breite Sandsteinbruch Gravenhorst, auf dessen Sohle sich seit seiner Stillegung 1968 ein Biotopmosaik aus Tümpeln, feuchten Pionierfluren, trockenen und feuchten Zwergstrauchheiden zwischen lückigen Kiefernmischwäldern entwickelt hat. Neben örtlich senkrechten bzw. steilen Felsböschungen ist der überwiegende Teil der Hangpartien mit Kiefernwald, seltener mit Eichen-Birkenwald bewaldet. Die NSG-Abgrenzung schließt zudem nach Südwesten angrenzende Bereiche ein, die aus zum Teil feuchten Grünlandflächen sowie Sekundärwäldern über Abraum als auch bodenständigen Laubwaldbeständen bestehen. Bisher ausgegrenzt wurde ein Bereich im Nordwesten des Steinbruchs, auf dem sich bis zum Jahr 2004 noch Betriebsgebäude befanden. Nach ihrem Rückbau ist hier ein durch Quellwasser gespeister Flachwassersee entstanden, dessen klares, nur wenige dm tiefes Wasser von Armleuchteralgen sowie Laichkräutern besiedelt wird, randlich kommen lokal Röhrichte auf. Nördlich liegt ein kleiner röhrichtbestandenes Gewässer mit tlw. verbautem Ufer. In beiden Gewässern kommen Wasserfrösche vor. Nach Südosten grenzt an den Flachwassersee ein Bereich mit kleinräumigem Wechsel lückiger Pioniervegetation, Flutrasen, Binsen- und Seggenbestände an, der örtlich verbuscht ist, lokal Besenheidebestände aufweist und von Schafen beweidet wird. Weiter südostwärts nimmt der Anteil an Besenheide, Heidelbeere und Glockenheide auf der hier unbeweideten Sohle zu, im weiteren Verlauf werden sie durch aufwachsenden Kiefern-Birkenmischwald jedoch zunehmend beschattet. Zusätzlich hat hier Windbruch zu schwer durchdringbaren Gehölzbeständen geführt. Die zumeist nur spärlich bewachsenen Felswände fallen am Südwestrand nahezu senkrecht ein. Nach Norden grenzen an den Steinbruch hauptsächlich Kiefern- und Kiefernmischwälder an, im Osten und Südwesten stocken örtlich Eichen-Birkenwälder, lokal mit Wacholdergebüsch in der Strauchschicht. Auf den ehemaligen Haldenflächen im Südwesten haben sich birkenreiche Sekundärwälder, u.a. mit Zitterpappel und Salweide entwickelt. Für den Uhu war der Steinbruch in den letzten Jahren zeitweise Brut- und Jagdbiotop. Der seit etwa 40 Jahren der natürlichen Entwicklung überlassene Steinbruch hat sich aufgrund des entstandenen Reichtums an unterschiedlichen Biotopen und insbesondere aufgrund der noch offenen, nährstoffarmen Bereiche und der Wasser- und Sumpfflächen zu einem wichtigen Refugium für gefährdete Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Besonders wertbestimmend sind die noch vorhandenen Reste der feuchten und trockenen Heideflächen der Steinbruchsohle. Das Gebiet ist eingebunden in den Dörenther Osning, der einen wichtigen Bestandteil in der landesweit bedeutsamen Biotopverbundachse des Teutoburger Waldes darstellt. Hauptziel sollte die Erhaltung offener Standorte insbesondere zur Wiederherstellung bzw. Optimierung großflächiger trockener und feuchter Heidebestände auf der Steinbruchsohle sein.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (11,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Heideflaechen <ND00-ung.> (4,70 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,64 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,22 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,84 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Brachflaechen (ausserhalb von landwirtschaftlichen Flaechen) <NHW0> (0,95 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,27 ha)
  • Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden (0,17 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (8,70 ha)
  • Birkenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AD1a> (2,80 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (4,74 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (3,76 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (0,17 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,44 ha)
  • Feuchtweide <EC2b> (1,20 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,22 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,01 ha)
  • Abgrabungsgewässer über Festgestein <FG2> (0,21 ha)
  • sekundärer Silikatfels <GA4> (0,84 ha)
  • Silikatsteinbruch, Steinbruch auf silikatischem Ausgangsgestein <GC2> (0,01 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
  • Uhu (Bubo bubo)
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Armleuchteralge (unbestimmt) (Chara spec.)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knäuel-Hornkraut (Cerastium glomeratum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schaftlose Schlüsselblume (Primula vulgaris)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Ruhrkraut (Gnaphalium uliginosum)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wacholder (Juniperus communis)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zittergras-Segge (Carex brizoides)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus)
Tierarten:
  • Uhu (Bubo bubo)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung von offenen Vegetationsbeständen und Stillgewässern auf der Steinbruchsohle sowie Wiederherstellung naturnaher Waldbestände sowie Offenhalten der Felsbereiche
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten (Mountainbiker)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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