Inhalt:
Naturschutzgebiet Im Tannenkamp (ST-061)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Im Tannenkamp |
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Kennung: |
ST-061 |
Ort: | Ladbergen |
Kreis: | Steinfurt |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 13,52 ha |
Offizielle Fläche: | 13,46 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1988 |
Inkraft: | 2016 |
Außerkraft: | 2036 |
Schutzziel: | |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3812-0003 |
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Objektbezeichnung: |
Dünenkomplex östlich von Ladbergen |
Link zur Karte: | BK-3812-0003 |
Objektbeschreibung: | Binnendünenkomplex mit einzelnen Heideweihern östlich von Ladbergen, der von der IA-L 555 in zwei Bereiche zerschnitten wird. Auf den Sanddünen stockt zum überwiegenden Teil Kiefernmischwald. Dieser besitzt vorwiegend in der südlichen Teilfläche eine gut ausgebildete, zwergstrauchreiche Krautschicht. Die Strauch- und zum Teil auch die Baumschicht zeigen hier deutliches Potential für die Umwandlung der bestandsprägenden Kiefer in bodenständige Laubhölzer. Im Gegensatz zur südlichen Teilfläche, in der die kennzeichnenden Arten der Strauchschicht Faulbaum und Eberesche sind, hat sich die Späte Traubenkirsche in der nördlichen Teilfläche stark ausgebreitet und bildet zum Teil undurchdringliche Bestände. Auch das Drüsige Springkraut, ein invasiver Neophyt, konnte sich hier bereits etablieren. In der südlichen Teilfläche sind mit vereinzelten Wacholdervorkommen Relikte früherer Dünenvegetationen zu finden. Die Wacholderbüsche sind aufgrund von Beschattung vorwiegend kleinwüchsig. In der südlichen Teilfläche kommen weiterhin Eichenmischwälder vor, welche den Ansprüchen der potentiell natürlichen Vegetation genügen. Die Binnendünen im Gebiet sind stellenweise noch sehr gut erhalten und bis zu mehrere Meter hoch. Im Nordwesten und Südwesten des Gebietes gliedern sich an die Waldflächen Wiesen an. Die nördliche Fettwiese geht nach Osten in eine Nass- und Feuchtwiese über, in der unter anderem Spitzblütige Binse, Braune Segge, Knick-Fuchsschwanzgras, Gewöhnliche Sumpfbinse oder Brennender Hahnenfuß vorkommen. Im Gebiet sind zahlreiche Kleingewässer vorzufinden. Von diesen sind besonders der Heideweiher südlich der IA-L 555 und der stark verbuschende, ehemalige Heideweiher östlich des Jakob-Elshofes wert gebend. Erstgenannter Weiher besitzt eine Wassertiefe von 20 bis 30 cm. Am Ufer wächst neben Mittlerem Sonnentau und Torfmoosen der in Nordrhein-Westfalen stark gefährdete Sumpf-Bärlapp. Entlang der Uferzone stehen die soeben genannten Arten unter Wasser getaucht. Dies lässt darauf schließen, dass der Wasserspiegel zum Zeitpunkt der Kartierung erhöht war. Im Wasserkörper wächst neben dichten Torfmoosteppichen die Rasenbinse. Dies zeigt auf, dass sich das oligotrophe Gewässer bereits in der Versauerung befindet. Zudem ist hier das Vorkommen des ebenfalls stark gefährdeten Sumpf-Johanniskrautes zu erwähnen. Der zweite, verbuschende, ehemalige Heideweiher besitzt ebenfalls eine durchgängig sehr niedrige Wassertiefe. Durch in das Gewässer fallendes Laub hat sich am Gewässergrund Faulschlamm gebildet. Zum Teil treten Algenwatten auf, die weiterhin auf eine Eutrophierung schließen lassen. In flacheren Uferbereichen steht Grau-Weide und Ohr-Weide. Am östlichen Ufer sind Torfmoosteppiche ausgebildet. Andere Kleingewässer im Gebiet sind eutropher, artenärmer und werden zum Teil als Fischteich genutzt. Der Teich in der nördlichen Teilfläche weist gärtnerische Gestaltungsmerkmale an seinen Ufern auf. Der Wert des Gebietes zeigt sich in den fast durchweg gut erhaltenen Binnendünen. Die darauf stockenden Kiefernmischwälder zeigen in Teilen bereits erhöhtes Umwandlungspotential in die anzustrebenden bodenständigen Laubwaldgesellschaften der bodensauren Eichen-Birkenwälder. Von besonderem Wert sind die zahlreichen Kleingewässer im Gebiet. Allen voran der bereits oben genannte Heideweiher. Er weist neben typischen Strukturmerkmalen verschiede sehr seltene ebenfalls typische Pflanzenarten auf. Er stellt damit ein seltenes Beispiel für die früher im Kreis Steinfurt zahlreich vorhandenen oligotrophen Heideweiher dar. Damit ist er von regionaler Bedeutung. Das Gebiet liegt innerhalb eines Verbundkomplexes am Rande der Mühlenbachaue. Dieser ist funktional mit nährstoffarm-trockenen und feuchten Standorten sowie Wäldern im Umfeld verbunden. Die Gewässer, in erster Linie der Heideweiher, stellen sehr wichtige Trittsteinbiotope für gefährdete Arten der lokal seltenen, nährstoffarmen Stillgewässer dar. Für den regionalen Biotopverbund hat das Gebiet herausragende Bedeutung. Ein langfristiger Umbau des Kiefernmischwaldes in bodenständige Laubwaldgesellschaften ist anzustreben. Bei Kahlschlag bietet sich eine Wiederherstellung bzw. Neuentwicklung von Heideflächen an. Da sich der Kiefernmischwald in der nördlichen Teilfläche aufgrund des hohen Aufkommens der Späten Traubenkirsche in einem relativ schlechten Zustand befindet, ist hier ein Maßnahmenkonzept dringend erforderlich. Die Späte Traubenkirsche sollte unbedingt zurückgedrängt werden. Um den verbuschenden, ehemaligen Heideweiher wieder aufwerten zu können, ist eine Freilegung des Gewässers und ein Abschub des Gewässergrundes denkbar. Auch beim Heideweiher erscheint ein behutsames, partielles Abschieben des Gewässergrundes zur Etablierung weiterer Zielarten sinnvoll. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§62): | |
Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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