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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bramegge (ST-112)

Objektbezeichnung:

NSG Bramegge

Kennung:

ST-112

Ort: Westerkappeln
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 35,43 ha
Offizielle Fläche: 35,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2012
Außerkraft: 2032
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3613-0003
Kennung:

BK-3613-0003

Objektbezeichnung:

Wäldchen nördlich Westerkappeln (FFH-Gebiet)

Link zur Karte: BK-3613-0003
Objektbeschreibung: Das kleine Waldgebiet ist im Naturraum Osnabrücker Hügelland im Umfeld von großen, teils mageren Grünlandbereichen gelegen. Es besteht aus einem kleinen, strukturreichen Laubwaldkomplex mit bodensauren Eichen- und Buchenwäldern, die zum Teil von Alt- und Totholz gekennzeichnet sind. Es finden sich Horst- und Höhlenbäume im Gebiet. Im äußersten Osten stockt der Wald auf kalkhaltigem Untergrund, hier ist kleinflächig ein Waldmeister-Buchenwald ausgebildet. Darüber hinaus findet sich in einer ehemaligen Sandabgrabung ein Kleingewässerkomplex, der von Kiefernwald umgeben ist. Der Wald beherbergt ein Vorkommen (Wochenstube) der seltenen und stark gefährdeten Bechsteinfledermaus und stellt damit eins von nur insgesamt 6 bekannten Wochenstubenvorkommen in Nordrhein-Westfalen dar. Für die Erhaltung dieser Art sind daher alle Wochenstubenvorkommen besonders schutzwürdig. Durch seine unmittelbar an das geplante FFH-Gebiet Vogelpohl und das Vogelschutzgebiet Düsterdiecker Niederung angrenzende Lage ergibt sich die Einbindung in ein großflächig geschütztes Umfeld. Der Wald hat überregionale Bedeutung als Habitat der Bechsteinfledermaus. Es gilt daher, diesen Teillebensraum für diese Art zu erhalten und die weitere Bewirtschaftung und Pflege des Waldes auf die ihre Lebensraumansprüche abzustimmen. Zum Erhalt und zur Förderung des Fledermausvorkommens sind die naturnahen Laubwälder und ihr Strukturreichtum zu erhalten und zu fördern. Insbesondere sollte der Anteil an Alt- und Totholz weiter erhöht werden, um den Insektenreichtum als Nahrungsbasis der Fledermäuse zu fördern sowie Voraussetzungen zur Bildung von natürlichen Höhlen als Quartiere der zur Zeit noch in Fledermauskästen vorkommenden Tiere zu schaffen. Die eingeschlossenen Feucht- und Kleingewässer sind ebenfalls als wichtige Strukturen (Nahrungsbasis) zu erhalten. Darüberhinaus sollte langfristig ein sukzessiver Umbau der Kiefernbestände in bodenständige Laubwaldgesellschaften angestrebt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (7,99 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (2,27 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (4,73 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,23 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waelder auf Duenenstandorten und naehrstoffarmen Sandboeden (nicht FFH-LRT) <NAD0> (11,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,23 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,48 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (6,57 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (0,81 ha)
  • Eichenwald <AB0> (3,45 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (2,41 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (1,28 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (1,20 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (0,23 ha)
  • Birkenwald <AD0> (1,00 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,30 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (5,50 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (8,80 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,66 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,45 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,23 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelb-Segge Sa. (Carex flava agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine subsp. helleborine)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Ranken-Lerchensporn (Ceratocapnos claviculata)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)
  • Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)
  • Feldhase (Lepus europaeus)
  • Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri)
  • Mäusebussard (Buteo buteo)
  • Pirol (Oriolus oriolus)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum)
  • Waldschnepfe (Scolopax rusticola)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
Schutzziele:
  • Nachhaltiger Schutz der Fledermauspopulation durch den Erhalt und die Entwicklung bodenständiger Laubwälder mit hohem Alt- und Totholzanteil.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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