Inhalt:
Naturschutzgebiet Sundern (ST-126)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Sundern |
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Kennung: |
ST-126 |
Ort: | Tecklenburg |
Kreis: | Steinfurt |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 151,87 ha |
Offizielle Fläche: | 151,87 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2012 |
Inkraft: | 2012 |
Außerkraft: | 2032 |
Schutzziel: | |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3712-0001 |
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Objektbezeichnung: |
Staatsforst "Sundern" bei Tecklenburg |
Link zur Karte: | BK-3712-0001 |
Objektbeschreibung: | An den Nordhang des kalkarmen Osning-Sandsteinzuges bis hinunter in das Hügelland mit Kalkstein und Tonmergel - zwischen den Ortslagen Tecklenburg und Ledde - schmiegt sich ein großes zusammenhängendes Waldgebiet, das wegen seiner Abgrenzung durch Wall und Graben und seiner jagdlichen Nutzung in historischer Zeit den Namen Sundern trägt. Große Bereiche insbesondere der flacheren Hänge des Sundern sind überwiegend von altem (Buchen-)Laubwald bedeckt, die steileren Partien des Osning-Sandsteinzuges im Osten und der Proll (eine Bergkuppe im Westen) sind mit Fichtenforsten und anderen Nadelbaumarten bestockt. Die Fichtenbestände im Osten wurden durch den Sturm "Kyrill" (2007) großflächig geworfen, die Räumung der Flächen ist schon weitgehend erfolgt. Die üppig ausgebildete Krautschicht in weiten Bereichen des Buchenwaldes weist auf frische Bodenverhältnisse hin. Die Waldbodenvegetation zeigt alle denkbaren Übergänge vom frischen Waldmeister-Buchenwald zum Sternmieren- Eichenhainbuchenwald bis hin zu Erlen-Eschen-Auwäldern, je nach Relief. Auch die Übergänge vom reicheneren Waldmeister-Buchenwald zum artenärmeren Flattergras-Buchenwald sind angedeutet, jedoch durch die weitgehende Bestockung der bodensauren Bereiche mit Fichten nicht so deutlich. Tatsächlich ist der gesamte Bereich wasserzügig. Zahlreiche Quellen prägen den Sundern. Sie führen das Wasser über vier größere Quellbäche nach Norden hin ab, wo sie sich zur Ibbenbürener Aa verbinden. Die Quellbereiche fallen durch ihre z.T. dichten Bestände des Riesen-Schachtelhalmes (Equisetum telmateja) besonders ins Auge. Diese Art kennzeichnet Kalkquellen, die bei näherem Hinsehen auch weitere typische Arten, insbesondere Kalk-Quellmoose beherbergen (z.B. Starknervmoos, Palustriella (=Cratoneuron) commutata). Abschnittweise sind die Quellen und Quellbäche von Bach-Erlen-Eschen-Wäldern begleitet. Die rezente Tuffbildung ist mittel bis schwach. Von Norden nach Süden durchzieht eine Straße den Sundern. Sie ist verkehrsberuhigt und als "Fahrradstraße" ausgewiesen. Einige Ringwanderwege durchziehen das Gebiet. Der Sundern ist überdies mit Rückewegen und -schneisen forstlich gut erschlossen. Die aktuell regelmäßigen Holznutzungen sind unübersehbar; in den vergangenen zwei Jahren wurde besonders Wertholz von Eschen, Kirschen und Buchen entnommen. Die besondere Bedeutung des Sundern erwächst aus den Kalk-Tuffquellen mit einer typischen Artenausstattung und rezenter Tuffbildung eingebettet in naturnahen Laubwald. Viele Abschnitte entsprechen dem prioritären FFH-Lebensraumtyp 7220 - Kalktuffquellen und sind in hervorragendem Erhaltungszustand (A). Unter den Kalktuff-Quellstandorten des Naturraums zählen diese im Sundern sicher zu den fünf besten. Auch die Ausprägung der Erlen-Eschen- und Buchenwälder entsprechen den FFH-Lebensraumtypen 91E0 resp. 9130 und sind mindestens in einem guten Erhaltungszustand (B). Lediglich der FFH-Lebenraumtyp Eichen-Hainbuchenwald, mit einer kleinen Fläche im Westen des Gebietes hat nur einen mittleren Erhaltungszustand (C). Zusammengenommen machen diese Lebensraumtypen rund 50 % des Sundern aus und rechtfertigen durchaus eine Einstufung als FFH-würdig. Darüber hinaus zeichnet sich das Gebiet durch eine besonders hohe Artenvielfalt unter den Moosen aus (vergl. Moosartenliste). Durch die Vielgestaltigkeit und die vergleichsweise wenigen Störungen ist der Sundern durch ein hohes Maß an Biodiversität gekennzeichnet. In jedem Fall ist der Sundern naturschutzwürdig. Die Kalktuffquellen als singuläre Lebensräume des Sundern, sind nicht wiederherstellbar. Deshalb ist die Erhaltung dieser Quellstandorte in ihrer ungestörten Situation alternativlos. Die übrigen Quellstandorte sind je nach ihrer Lage im Laubwald von guter Ausprägung (und als Geschützte Biotope ausgewiesen) oder durch die Bestockung der Umgebung mit Fichte (oder anderen Nadelbäumen) nur naturfern ausgebildet. (An einer Stelle im Südosten des Sundern hat sich jedoch unter Fichte ein Quellsumpf mit Torfmoosen derart entwickelt, dass ein schutzwürdiges Quellmoor entstanden ist. ) Alle Quellsümpfe im Sundern sollten durch eine umgebende Laubwaldbestockung in ihrer Entwicklung gefördert werden. Dies ist nur ein Argument für eine Erhöhung der Laubwaldanteils im Sundern - nicht nur auf den Kyrill-Wurfflächen, sondern auch in allen anderen Teilbereichen. Denn auch im weiteren Umfeld des Sundern sind große, geschlossene Laubwaldbestände nur in unzureichendem Maße erhalten geblieben. Der Anteil an naturnahen Lebensraumtypen sollten deshalb innerhalb des Gebietes gesteigert werden. So würde langfristig auf einem historischen Waldstandort eine herausragende Kernfläche des Waldlebensraumschutzes für diesem Raum geschaffen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§62): | |
Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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