Inhalt:
Naturschutzgebiet Feuchtgebietskomplex zwischen Landwehrstrasse und Datteln-Hamm-Kanal (UN-019)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Feuchtgebietskomplex zwischen Landwehrstrasse und Datteln-Hamm-Kanal |
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Kennung: |
UN-019 |
Ort: | Bergkamen |
Kreis: | Unna |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 12,54 ha |
Offizielle Fläche: | NaN ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1987 |
Inkraft: | 1990 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20,
- Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstaetten bestimmter wildlebender Pflanzen und wildlebender Tierarten. - Erhalt und Entwicklung des Sumpfbereiches mit seinen verschiedenen Entwicklungsphasen von den offenen Zweizahnfluren ueber Grossseggenrieder, Roehrichte bis zum Bruchwald mit ihren spezifischen Pflanzen- und Tierarten, - Umwandlung nicht bodenstaendiger Gehoelzbestaende in naturnahe Waldgesellschaften mit ihren typischen Pflanzen- und Tierarten sowie die Entwicklung eines ausgepraegten Waldmantels mit Saum, - Erhalt und Foerderung von nicht verbuschten offenen Ruderal- und Hochstaudenfluren sowie Magerrasen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4311-0012 |
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Objektbezeichnung: |
Natuschutzgebiet Feuchtgebietskomplex zwischen Landwehrstraße und Datteln-Hamm-Kanal |
Link zur Karte: | BK-4311-0012 |
Objektbeschreibung: | Das überwiegend bewaldete Naturschutzgebiet "Feuchtgebietskomplex zwischen Landwehrstraße und Datteln-Hamm-Kanal" liegt auf dem Band der ehemaligen "Grossen Heide", welche noch Mitte des 19. Jahrhunderts südlich der Königslandwehstraße auf dem Niederterrassenstreifen der Pelkumer Terrasse zu finden war. Mittlerweile findet sich das kleinflächige Schutzgebiet innerhalb eines stark urban-industriell überformten Landschaftsraumes, eingebettet zwischen dem Kraftwerk Bergkamen im Osten, dem Datteln-Hamm-Kanal im Süden und dem Lippeauenkorridor im Norden. Während der Norden in großen Teilen von aufgeforsteten Arrondierungsflächen eingenommen wird, haben sich im Süden des Gebietes Moor- und Sumpfwälder sowie artenreiche Feucht-/Nassgrünländer entwickeln können. Hier haben Bergsenkungen das Gelände um mehrere Meter absacken lassen (etwa zwei bis sechs Meter). Große Teile des Naturschutzgebietes waren bis in die 1980'er Jahre noch landwirtschaftlich genutzt und wurden in der Folge mit nicht standortgerechten Mischlaubwaldkulturen aufgeforstet. Wurden im Westen Roteichen gepflanzt, dominieren im Osten Ahornmischwälder. Hier finden sich noch letzte Spuren zweier alter Hofstellen wie Obstbäume, Fragmente von Weißdorn- und Hainbuchenhecken, einzelne alte Hofeichen sowie eine mächtige Rosskastanie. Unweit westlich liegt in halbschattiger Waldlage ein um 1990 angelegtes, rel. strukturarmes Kleingewässer (Amphibiengewässer). Im Nordosten des Gebietes stockt ein Kiefernmischwald dessen mittelalte Stieleichen (überwiegend Bruthöhendurchmesser von 35 cm) von größerer ökologischer Wertigkeit sind. Im Westen liegt eine nicht aufgeforstete Sukzessionsfläche, die sich mittlerweile fast vollständig mit Schwarzerlen, Weiden und Moorbirken zugezogen hat. Südöstlich davon wachsen auf nicht hochüberstauten Grund im lokalen Raum extrem seltene Moorbirkenbestände mit flächig ausgebildeten Torfmoospolstern. Zusammen mit den angrenzenden Sumpfwäldern mit Vorkommen von Sumpf-Dotterblume und Sumpf-Haarstrang, welche größtenteils von typisch ausgebildeten Grauweidengebüschen eingenommen werden, bilden sie einen regional bedeutsamen Sumpf-Moorwaldkomplex. Dazu zählt auch ein ehemaliger Pappelbestand am Fuße des Kanaldammes, dessen Pappeln aufgrund von Ringelungen und zu hohen Wasserständen abgängig sind. Kleinflächig finden sich in den Sumpfwaldbereichen Nitrophyten, Riesen-Goldruten oder Brombeeren, welche gestörte Verhältnisse aufzeigen. Von bemerkenswerter Schönheit und Eigenart sind die angrenzenden beiden kleinen Feucht-/Nassgrünlandflächen. Diese arten- und strukturreichen Flächen von hervorragender Ausprägung werden seit Jahren mit kleinem Pflegegerät extensiv gepflegt. Der Orchideenbestand auf diesen Flächen wird seit mehreren Jahren ebenfalls vom ehrenamtlichen Naturschutz erfasst und ist von regionaler Bedeutung. Abgerundet wird der bergsenkungsbedingte Nassbiotopkomplex durch ein Ried der seltenen Ufer-Segge, kleinere Hochstaudenfluren und Röhrichte. Den südlichen Abschluss dieser bemerkenswerten Konstellation findet das Naturschutzgebiet recht abrupt durch einen dem Dammfuß vorgelagerten Betonschalen-Graben und Standard-Gehölzanpflanzungen auf der Damm-Böschung. In den vergangen Jahren ist der untere Teil des Kanaldammes zusehends verbuscht, so dass wertgebende Offenlandbereiche (Orchideenvorkommen) in diesem Bereich entwertet wurden. Ein weiteres schwerwiegendes Problem ist die Ausbreitung und Vermehrung der Späten Traubenkirsche auf den trockeneren Standorten im Norden des Gebietes. Gerade in lichteren Beständen (z.T. Windwurf) konnte sich diese Art rasant ausbreiten. An der nördlichen Peripherie eines infrastrukturell und stark von der Montanindustrie überformten Landschaftsraumes gelegen, nimmt das Naturschutzgebiet eine zentrale, kreisweite Rolle im Biotopverbund ein. Gen Norden ist es Bindeglied zu der landesweit bedeutsamen Verbundachse der Lippeaue. In Ost-West-Richtung vermittelt das Naturschutzgebiet zwischen einer Reihe wertvoller und geschützter Lebensräume entlang des Datteln-Hamm-Kanals, deren Genese aufgrund von Bergsenkungserscheinungen oftmals ähnlich verlief. Innerhalb der umgebenden Agrar- und Industielandschaft strahlt seine Trittteinbiotopfunktion aus für Arten strukturreicher Feuchtgrünlandkomplexe, Feuchtwälder oder Kleingewässer. Der Erhalt und die Entwicklung von Sumpfwäldern in ihren unterschiedlich ausgeprägten Sukzessionsphasen ist vorrangiges Entwicklungsziel für die südlichen Waldbestände, während für die Forsten ein schonender Umbau in standortgerechte Waldgesellschaften der potentiell natürlichen Vegetation erfolgen sollte. Maßgabe ist eine möglichst wenig invasive Forstwirtschaft, die langfristig für eine ungestörte Waldentwicklung mit Freiräumen für die Anreicherung vom Tot-/Morschholz und weiteren Kleinsthabitaten sorgt. Dabei ist auch auf den Erhalt der wenigen Altholzbäume Wert zu legen. Eine Eindämmung der Späten Traubenkirsche ist für den Erhalt und die Entwicklung der trockeneren Waldlebensräume zielführend. Gleichermaßen sollen die Feucht- und Nassgrünlandflächen weiterhin erhalten und durch ein angepasstes Pflegeregime in ihrer strukturellen Vielfalt weiter gefördert werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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