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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Diergardt´scher Wald (VIE-023)

Objektbezeichnung:

NSG Diergardt´scher Wald

Kennung:

VIE-023

Ort: Brueggen
Kreis: Viersen
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 83,68 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4702-0048
Kennung:

BK-4702-0048

Objektbezeichnung:

Diergard"scherwald

Link zur Karte: BK-4702-0048
Objektbeschreibung: Das NSG "Diergardt"scher Wald am Durchbruch der Schwalm zu den Rhein- und Maasterrassen wird von pleistozänen Flusssedimenten und einer jungpleistozänen Flugsanddecke geprägt. Neben einigen natürlichen Rinnen, lang gezogenen Dünentälchen und alten Ausblasungssenken ist das Gebiet sehr stark durch Abgrabungen mit zum Teil extrem steilen, meist verbuschten und überkronten Böschungen geprägt. Durchlässige Sande und Kiese bedingen je nach Mächtigkeit und Lehmanteil trockene und nährstoffarme Standorte mit Podsolen und Braunerde-Podsolen, die überwiegend mit Kiefernwäldern bestockt sind. Die frühere Heide ist auf Restflächen beschränkt. In Rinnen, Senken, alten Dünentälchen oder im Bereich der Abgrabungen sind frisch-feuchte bis nasse Standorte mit unterschiedlicher Trophie ausgebildet. Örtlich entwässern Gräben tiefer gelegene Rinnen, Tälchen und Abgrabungsflächen, die zum Teil anmoorige Verhältnisse und gering mächtige Niedermoortorfe aufweisen. In einigen Altabgrabungen sind staunasse und feuchte Standorte, zum Teil mit vergleichsweise nährstoffarmen Kleingewässern und Weidengebüschen, entstanden. In dem heute überwiegend mit Kiefern und Roteichen bestockten Gebiet liegen zerstreut einige wenige unterschiedlich große, vielgestaltige typsche atlantisch geprägte Heideflächen, zum Teil in guter bis sehr guter Ausprägung und einige Altholzbestände mit Eichen, Ulmen und Esskastanien. Birken, Weidengebüsche und Erlen sind örtlich in die Kiefernbestände eingemischt. Über einer Terrassenkante im Südwesten des Gebietes steht ein durchgewachsener Buchenniederwaldrest mit Esskastanien und alten Eichen. Im östlichen Teil und an den Rinnenschultern stocken Birkenpionierwälder mit typischen Arten der Heiden. Weitere Begleitarten dieser Wälder sind neben der Drahtschmiele, Wurmfarnen und Brombeeren vor allem die Späte Traubenkirsche, der Faulbaum und der Spargel. Eine sehr große Abgrabung mit mäßig steiler Böschung im östlichen Ausläufer des NSG ist von der Südseite her teilverfüllt worden. Hier liegt ein von jungen Kiefern und Weidengebüschen umsäumter isolierter Tümpel mit Amleuchteralgen, wechselndem Wasserstand und einer Verlandungszone, die partiell als Suhle von Wildscheinen genutzt wird und daher viel offenen Boden aufweist. Überwiegend ist hier eine lockere Zwergbinsenvegetation etabliert. In weiteren Kleingewässern sind u. a. die Weiße Seerose und Teichlebermoose hervorzuheben. Nutzungsbedingt weist dieses Gebiet eine erhaltenswerte, hohe Vielfalt von geschützten Biotopen und Lebensraumtypen auf. Es vereinigt Sandkies-Steilwände, trockene Standorte mit Birken-Heidewäldern, typische Feucht- und Trockenheiden in guter Ausprägung, Niedermoore, Kleingewässer, Fragmenten alter Waldwirtschaft und moderne holzwirtschaftlich orientierte Waldformen miteinander. Die Kleingewässer stellen wichtige Refugien und Trittsteinbiotope für Lebensgemeinschaften nährstoffarmer Gewässer dar. Einige kleinere Heideflächen sind durch Wildschweinwühlungen, möglicherweise auch Kirrungen, stark beeinträchtigt. Das NSG "Diergardtscher Wald´ ist Teil des FFH-Gebietes "Wälder und Heiden bei Brüggen-Bracht´. Die wenigen, zerstreut im NSG liegenden erhaltungswürdigen Lebensräume sollten, wie zum Teil schon geschehen, wirtschaftsverträglich weiter mit Rotbuchen- und Eichenwäldern verbunden werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (75,60 ha)
  • Trockene Sandheiden mit Calluna und Genista [Dünen im Binnenland] <2310> (0,02 ha)
  • Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen <3140> (0,21 ha)
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (0,31 ha)
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (1,68 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (2,89 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (0,14 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,63 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,03 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,63 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,84 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (0,33 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (0,63 ha)
  • Weidenwald <AE0> (0,08 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald heimischer Arten mit Nadelbaumarten <AG3> (1,98 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald nicht heimischer Arten mit Nadelbaumarten <AH3> (2,61 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (15,33 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (14,39 ha)
  • Kiefernmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AK2> (16,82 ha)
  • Douglasienwald <AL1> (0,31 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (5,38 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (2,15 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (3,49 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (11,92 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,37 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,05 ha)
  • Bodensaurer Binsen- oder Waldsimsensumpf <CC3> (0,13 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (1,23 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (0,47 ha)
  • Pfeifengras-Feuchtheide <DB2> (0,30 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,02 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,31 ha)
  • Abgrabungsgewässer über Lockergestein <FG1> (0,21 ha)
  • Sand-, Kiesabgrabung <GD1> (0,92 ha)
  • Wildackerbrache <HB0a> (0,34 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (0,35 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Armleuchteralge (unbestimmt) (Chara spec.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
  • Einwärtsgebogenes Krummstielmoos (Campylopus introflexus)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Falten-Brombeere (Rubus plicatus)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gefranstes Torfmoos (Sphagnum fimbriatum)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Armleuchteralge (Chara vulgaris)
  • Gemeine Goldrute (Solidago virgaurea)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis vulgaris)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnlicher Faulbaum (Frangula alnus var. alnus)
  • Gewöhnlicher Glatthafer i.e.S. (Arrhenatherum elatius var. elatius)
  • Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium)
  • Gewöhnliches Schilf i.e.S. (Phragmites australis var. australis)
  • Geöhrtes Torfmoos (Sphagnum denticulatum)
  • Glashaar-Widertonmoos (Polytrichum piliferum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Goldenes Frauenhaar (Varietät) (Polytrichum commune var. commune)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Haar-Ginster (Genista pilosa)
  • Haar-Schafschwingel (Festuca filiformis)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heide-Schlafmoos (Hypnum jutlandicum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Herzblättriges Schönmoos (Calliergon cordifolium)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Kröten-Binse Sa. (Juncus bufonius agg.)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Moor-Birke (Betula pubescens subsp. pubescens)
  • Müllers Bartkelchmoos (Calypogeia muelleriana)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Straussgras (Agrostis vinealis)
  • Savoyer Habichtskraut (Hieracium sabaudum)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schrebers Rotstengelmoos (Pleurozium schreberi)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bidens frondosa)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spargel (Asparagus officinalis)
  • Spiessmoos (Calliergonella cuspidata)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Reitgras Sa. (Calamagrostis canescens agg.)
  • Sumpf-Ruhrkraut (Gnaphalium uliginosum)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Streifensternmoos (Aulacomnium palustre)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Untergetauchtes Sternlebermoos (Riccia fluitans)
  • Wacholder-Widertonmoos (Polytrichum juniperinum)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Weymouths-Kiefer (Pinus strobus)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Franzosenkraut (Galinsoga ciliata)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Die Schutzausweisung erfolgt aufgrund des hohen Potenzials dieses, von Abgrabungen geprägten, sehr heterogenen und vielgestaltigen Lebensraumes mit artenreichen Lebensgemeinschaften und großer Bedeutung als Brut- Nahrungs- Raststätte für Vögel, Amphibien und anderer wildlebenden Tiere.
    Mit dem Schutz dieses Gebietes einhergehen soll die nachhaltige Entwicklung und Optimierung abgängiger Lebensräume zur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Erlebniswertes.
    Dazu gehören:
    - die Erhaltung der Terrassenabfälle,
    - die Erhaltung und Optimierung der Heideflächen, Kleingewässer, nährstoffarmer Weiher,
    -die entwicklung von typischen Eichen, Birken-Eichen, und Birken-Erlenwälder,
    -der Erhalt und die Pflege alter Waldnutzungsformen
Gefährdungen:
Maßnahmen:
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