Inhalt:
Naturschutzgebiet Morsbach und Rheinbach (W-022)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Morsbach und Rheinbach |
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Kennung: |
W-022 |
Ort: | Wuppertal |
Kreis: | Wuppertal |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 49,61 ha |
Offizielle Fläche: | 20,00 ha |
Flächenanzahl: | 6 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2005 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung des ca. 20 ha großen Naturschutzgebietes erfolgt
a) gemäß § 20 a) LG - zur Erhaltung und Wiederherstellung von in großen Abschnitten naturnahen und strukturreichen Fließgewässern und ihrer Lebensgemeinschaften - zur Erhaltung der verbliebenen siedlungsfreien Auenflächen am Morsbach - zum Schutz und zur Entwicklung der fließgewässerbegleitenden Biotope mit der charakteristischen Begleitflora und -fauna wie Quellen, Teiche, Nass- und Feuchtgrünland, Feuchtbrachen sowie naturnahe bergische Laubwaldflächen in Bachtälern Insbesondere sind in ihrer naturnahen Vergesellschaftung schützenswert: - die bachbegleitenden Erlen-Eschenwälder und die alt- und totholzreichen Hangwälder mit Traubeneiche, Buche und Hainbuche - die artenreiche Flora der Quellen, Bachauen und Feuchtbiotope - die charakteristische Säugetier- und Vogelfauna - die arten- und individuenreichen Amphibien- und Reptilienfauna sowie ihrer Fortpflanzungsstätten - die naturnahen Fließgewässerabschnitte mit natürlicher Gewässerfauna, insbesondere die Wirbellosenfauna der Quellbäche und die Fischfauna des Morsbaches b) gemäß § 20 b) LG NRW - aus landeskundlichen Gründen |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4808-0052 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Morsbach und Rheinbach |
Link zur Karte: | BK-4808-0052 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Morsbach und Rheinbach umfasst neben der Bachaue des in Nord-Südrichtung fließenden Morsbachs auch die rechtsseitigen Talhänge sowie mehrere Seitentäler. Das rund 50 ha große NSG setzt sich aus sechs Einzelgebieten zusammen (von Norden nach Süden): 1: Rheinbach und Zuflüsse (22,3 ha) 2: Haster Aue (5,4 ha) 3: Berg / Aue (5,1 ha) 4: Beckerhof und Beckerhofer Siefen (8,5 ha) 5: Engelskotten (1,2 ha) 6: Schöppenberger Bach und Brucher Kotten (7,0 ha) Die Talhänge sind überwiegend sehr steil und bewaldet. Stellenweise treten Felswände zutage (im Teilgebiet Berg/Aue). Es dominieren bodensaure Buchen- und Buchenmischwälder sowie farnreiche Eichen- und Eichenmischwälder, stellenweise mit hohem Anteil an Hainbuchen. Entlang der Bäche stocken Erlen- und Weidenbestände. Im Norden des Gebietes weisen Besenheide, Draht-Schmiele oder Salbei-Gamander auf bodensaure und nährstoffarme Standortbedingungen in den Hangwäldern hin. Insgesamt besitzen vor allem die Buchenwälder ein relativ hohes Alter. Rund 20 % der Gesamtwaldfläche weist einen hohen Anteil an Bäumen mit Stammstärken von mehr als 50 cm auf. Offenbiotope nehmen rund ein Fünftel der Fläche ein. Dabei handelt es sich überwiegend um Grünlandbrachen sowie um Ponyweiden und Feuchtgrünland in den Talauen. Die Hauptgewässer Morsbach und Rheinbach besitzen eine Vielzahl von naturnahen Seitenzuflüssen und (zum Teil temporären) Quellbächen. Vor allem im Rheinbachtal befinden sich einige Teichanlagen, die zum Teil als Fischzucht-, zum Teil als Artenschutzgewässer dienen. Weitere kleine Stillgewässer befinden sich in der Morsbachaue bei Beckerhof. Das Schutzgebiet umfasst charakteristische Strukturelemente eines Mittelgebirgsbachtals. Hierzu zählen unter anderem der fünf bis zehn Meter breite Morsbach mit einer Vielzahl von Nebenbächen und deren Staugewässern, bewaldete, zum Teil felsige Steilhänge, Auenwaldrelikte und sonstige Feuchtwaldstrukturen sowie Reste von Feucht- und Magergrünland. Insgesamt wurden sieben Gefäßpflanzenarten der Roten Liste für NRW bzw. Süderbergland nachgewiesen. Unter diesen sind Eleocharis acicularis (Nadel-Sumpfsimse) und Potentilla palustris (Sumpf-Blutauge) besonders zu erwähnen. Alle Rote-Liste-Pflanzenarten sind Pflanzen der Feuchtstandorte oder Gewässer. Ähnliches gilt für die identifizierten bemerkenswerten Pflanzengesellschaften. Das Vorkommen mehrerer gefährdeter Fischarten sowie überdurchschnittliche Artenzahl an Amphibien spiegeln ebenfalls die naturschutzfachliche Bedeutung der Gewässer im Untersuchungsgebiet wider. Die Avifauna weist neben Eisvogel, Wasseramsel und Gebirgsstelze, den Charakterarten der Mittelgebirgsbäche, bemerkenswerte Waldvögel auf, so etwa Wespenbussard und Kleinspecht. Entwicklungsziele sollten die Erhaltung und Förderung der standorttypischen Laubwaldformationen (Eichen- und Buchenwälder mit hohem Altholzanteil, Auenwälder u.a.) sowie der Feuchtgrünlandbiotope sein. Strukturelle Defizite an einzelnen Fließgewässern sollten unter Schonung der naturschutzfachlich besonders wertvollen Stillgewässerbiotope behoben werden. |
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§62): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: | Erhaltung von naturnahen Gehölzbeständen, darunter die FFH-LRT Hainsimsen-Buchenwald sowie Erlen- und Eschenwälder, dabei Entwicklung von Altholzbeständen,
Erhaltung von naturnahen Quellen und Bächen, darunter zahlreiche als GB kartierte Abschnitte, Renaturierung beeinträchtigter Fließgewässerabschnitte, Erhaltung von Stillgewässern mit Biotopfunktion für Amphibien und Wasserpflanzen (größtenteils als GB kartiert), Erhaltung von artenreichen Feuchtwiesen und -weiden und Wiederherstellung verbrachten Feuchtgrünlandflächen, Erhaltung von Röhrichten und Großseggenbeständen, Schutz naturnaher Vegetationsausprägungen vor eindringenden invasiven Neophyten. |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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