Inhalt:
Naturschutzgebiet Liese- und Boxelbachtal (WAF-026)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Liese- und Boxelbachtal |
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Kennung: |
WAF-026 |
Ort: | Wadersloh |
Kreis: | Warendorf |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 51,22 ha |
Offizielle Fläche: | 51,30 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1990 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung als NSG ist erforderlich gemaess Paragraph 20a),b) und c) LG NW, insbesondere Zur Erhaltung und Sicherung der Kalktuffquellen mit ihren Kalksinterstrukturen, der typischen Vegetation und Fauna durch - Einrichtung und Gewaehrleistung eines hinreichend grossen Pufferbereiches, - Erhaltung der Wasserschuettungs- und Wasserfuehrungsverhaeltnisse, - Erhaltung und Foerderung einer quell- und quellbachschonenden land- und forstwirt- schaftlichen Nutzung im Umfeld der Quelle bzw. Aufgabe der Nutzung, - Verzicht auf wasserwirtschaftliche Nutzung, - Verzicht auf den Einsatz von Substanzen mit Auswirkungen auf die Wasserqualitaet und die Wasserchemie im Einzugsbereich der Kalktuffquelle, - Sicherung der Ungestoertheit der Quelle, insbesondere Vermeidung von Tritt oder sonstigen mechanischen Zerstoerungen an den Quellkalkablagerungen und deren Bewuchs (ggf. durch gezielte, ablenkende Wegefuehrung), Zur Erhaltung und Entwicklung der Erlen- und Eschenwaelder mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen / Altersphasen und in ihrer standoertlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch- und Staudenfluren durch - naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natuerliche Waldgesellschaft einschliesslich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestaende und Foerderung der Naturverjungung aus Arten der natuerlichen Waldgesellschaft, - Vermehrung der Erlen- und Eschenwaelder auf geeigneten Standorten durch natuerliche Sukzession, - Erhaltung und Foerderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbe- sondere von Hoehlen- und Uraltbaeumen, - Nutzungsaufgabe wegen der Seltenheit zumindest auf Teilflaechen, - Erhaltung der lebensraumtypischen Grundwasserverhaeltnisse, - Schaffung ausreichend grosser Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Naehrstoffein- traegen, Zur Erhaltung und Foerderung der Populationen und Lebensraeume von: - Kaisermantel, - Bach-Nelkenwurz, - Gemeine Natternzunge, Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden und wegen der biogeographischen Bedeutung, Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes, Zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen und negativer Veraenderungen oekologischer Zusammenhaenge, Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung, Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Lebens- raeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Artikel 4 Absatz 4 in Verbindung mit Artikel 2 der Richtlinie. Hierbei handelt es sich um folgende natuerliche Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFh-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes im Sinne des Paragraph 48 d Absatz 4 LG NW: - Kalktuffquellen (7220, Prioritaerer Lebensraum), - Erlen-Eschen- und Weichholz-Auwald (91 E0, Prioritaerer Lebensraum), - Waldmeister-Buchenwald (3130), - Stieleichen-Hainbuchenwald (9160). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-WAF-00100 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Liese- und Boxelbachtal |
Link zur Karte: | BK-WAF-00100 |
Objektbeschreibung: | Das NSG "Liese- und Boxelbach" umfasst einen etwa 2 km langen, naturnahen Abschnitt der Liese, die außerhalb des Naturschutzgebietes aus drei westlich des Mackenberges an einem Quellhang entspringenden Zuflüssen gespeist wird, und einigen Zuflüssen. Der teils sandige, teils schotter- und geröllreiche und maximal bis 4 m breite, stark mäandrierende Bach mit unterspülten Steilufern fließt innerhalb der welligen Landschaft der Bauerschaft Holter durch zwei Buchenwäldchen und einen sumpfigen Fichten-Pappelforst mit großem Schwertlilienbestand sowie zwei eutrophierte Eichen-Pappelgehölze. Durch Aufstau wurde ein ca. 1.000 qm großer Weiher (ehemaliger Fischteich) geschaffen. Außerhalb der Gehölze säumen Erlen-Eschen-Weidenstreifen und teilweise Staudensäume die Liese. Nach Osten zu durchfließt die Liese den westlichen Ausläufer des bewaldeten Diestedder Berges. Dieser weitgehend naturnahe Waldbestand, durch den noch ein weiterer natürlicher Bach, der von Norden kommende Boxelbach, fließt, fällt durch seine landschaftliche Schönheit besonders auf. In dem westlich nur etwa 100 m breiten Waldstreifen entlang der mäandrierenden und mit Steilufern ausgestatteten, schotter- und geröllreichen Liese stockt um einen ca. 200 qm großen Weiher mit Faulschlammauflage ein sehr sumpfiger, naehrstoffreicher Erlenbruchwald, an den sich westlich ein brennesselreicher, alter Pappelbestand anschliesst. Der moosreiche, sickerquellige Erlenbruchwald mit Kalksinter-Bildung weist eine artenreiche, geschlossene Krautschicht auf. Etwas erhöht steht in Gewässernähe eine mächtige und tiefbeastete, alte Rotbuche (Stammdurchmesser -1,5 m). Westlich am Teich angrenzend liegt auf der Talsohle eine kleine, brachgefallene Feuchtwiese. Im östlichen Bereich ist die Liese in früheren Zeiten teilweise begradigt worden. Vom alten Lauf zeugen hohe Steiluferbereiche am Trockenbett. Auf den Hängen des Bachtales wächst Perlgras- und Bärlauch-Buchenwald, in Wechsel mit Erlen-, Eichen-Hainbuchen- und reinen Eichenbestaenden (lockere Strauchschicht, örtlich geschlossene Krautschicht). Am Bach stocken Erlen und Eschen. Der in die Liese mündende Boxelbach fließt durch ein ca. 100 m breites Trogtal, an dessen Hängen ein verschiedenaltriger Bärlauch-Buchenwald stockt, der alte und mit Spechthöhlen ausgestattete Bäume enthält. Viele durch Windwurf und Windbruch umgestürzte Baeume liegen über dem Bachbett. Es enthält unterspülte Uferbereiche, Kiesbänke und wirkt durch seine "Wildheit" Bergbach-ähnlich. Nur zeitweilig schüttende Quellen speisen den im Sommer stark austrocknenden Bach, der außerhalb des Waldes zu einer Kette aus drei ehemaligen Fischteichen aufgestaut wurde. Am Ostrand des Gebietes befinden sich zwei weitere, episodisch austrocknende Bäche. Der eine Quellbach mit zwei Quellen im Unterlauf beidseitig der Bachsohle weist ein starkes Gefälle auf und ist tief in das Gestein eingeschnitten. Der andere, weniger steile und geröllreiche Bach mäandriert leicht. Das westliche Bachtal ist mit jungen Laubbäumen und Sträuchern (Buche, Esche, Bergahorn, Hasel und Weißdorn) bestanden. Der sich im Osten anschliessende Diestedder Berg ist überwiegend mit Laubwald bestockt Neben den naturnah ausgebildeten, teilweise tief in die Beckumer Berge eingeschnittenen Fließgewässerabschnitten ist vor allem der mit Erlenbruchwald bestockte Quellsumpf von überregionaler Bedeutung. Hier findet sich mit der Kalksinter-reichen Kalktuffquelle das einzige Vorkommen dieses prioritären Lebensraumtypes von gemeinschaftlicher Bedeutung in der atlantischen Region Nordrhein-Westfalens. In diesem Bereich sind regional seltene und gefährdete Pflanzenarten wie die Grüne Nieswurz und das Gelbe Windröschen zu finden. In Gebiet kommen folgende §42 LNatSchG-Biotope vor: - Quelle (FK2), - naturnahes Fliessgewässer FM5), - Auenwald (AC0, AB9, AM0), naturnahes Stillgewässer (FD0), Feucht- und Nassgrünland (EE3). Durch die sich über mehrere Kilometer erstreckende West-Ost-Ausdehnung des weitgehend bewaldeten Bachabschnittes stellt das NSG "Liese- und Boxelbachtal" einen wichtigen Baustein im Biotopverbund des Landes NRW dar. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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