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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Oestricher Wald (WAF-037)

Objektbezeichnung:

NSG Oestricher Wald

Kennung:

WAF-037

Ort: Ahlen
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 150,64 ha
Offizielle Fläche: 10,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1993
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4212-0040
Kennung:

BK-4212-0040

Objektbezeichnung:

NSG Oestricher Wald

Link zur Karte: BK-4212-0040
Objektbeschreibung: Östlicher Teil des Natura 2000-Gebietes Oestricher Holt im Bereich des Kreises Warendorf. Das weitgehend zusammenhängende, nur im Süden durch eine Straße geteilte Waldgebiet besteht zum überwiegenden Teil aus mehr oder weniger naturnahen, frischen bis feuchten Laubmischwäldern (Eichen-Hainbuchenwald, Waldmeister-Buchenwald) unterschiedlicher Altersklassen, die auf örtlich staunässe- bzw. grundwasserbeeinflussten Böden aus Geschiebelehm- und (Flug-)Sandablagerungen stocken. Von den verschiedenen Ausbildungen des Eichen-Hainbuchenwaldes sind vor allem die feuchten Ausprägungen mit alten Stiel-Eichen und typischer, tlw. üppiger Strauch- und Krautschicht hervorzuheben. Örtlich werden diese feuchten Standorte auch von Eschemischwäldern eingenommen. Auf etwas trockeneren Flächen wachsen reine Buchen- oder Buchenmischwälder aus mittlerem bis starkem Baumholz mit überwiegend spärlicher Krautschicht aus Arten des Waldmeister-Buchenwaldes. Eingesprengt in die vorgenannten Bestände sind einzelne Parzellen, in denen unter alten Stiel-Eichen Douglasien und Lebensbäume einen tlw. dichten Unterwuchs bilden. Zudem sind einige jüngere Laubholzmischbestände (Stangenholz, geringes Baumholz) aufgeforstet worden. Das Gebiet wird durch ein dichtes Wegenetz und einige Trampelpfade erschlossen. Der südliche Teil wird zudem militärisch genutzt, die zahlreichen Schanzen (ausgehobene Gräben und Unterstände) haben hier zu einer deutlichen Veränderung des Kleinreliefs geführt. Im Nordosten grenzt die etwa 20 m breite Oestricher Landwehr auf etwa 2 km Länge das Waldgebiet zur offenen Feldflur ab. Auf den beiden Wällen und der Senke wächst Eichen-Hainbuchenwald aus mittlerem bis starkem Baumholz, den Waldrand bilden hier örtlich Gebüsche aus Schlehe und Weißdorn. Das Gebiet ist durch typisch ausgebildete und überwiegend in gutem Erhaltungszustand befindliche FFH-Lebensräume der Eichen-Hainbuchenwälder (9160) und Waldmeisterbuchenwälder (9130) gekennzeichnet. In Verbindung mit dem westlich angrenzenden naturnahen Waldgebiet NSG Frielicker Holz (Stadt Hamm) stellen die größflächigen, struktur- und artenreichen Flächen einen bedeutenden zusammenhängenden Laubwaldkomplex im Naturraum dar. Für den landesweiten Waldbiotopverbund stellt das Gebiet ein wichtiges Vernetzungselement dar. Hauptziele sollten der Erhalt und die Entwicklung naturnaher Laubwälder durch naturnahe Waldbewirtschaftung, die Erhaltung und Förderung von Alt- und Totholz sowie die Umwandlung standortsfremder Gehölzbestände in lebensraumtypische Laubwälder sein.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (33,49 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (37,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (48,59 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (8,08 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (20,66 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,84 ha)
  • Buchenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AA3> (0,31 ha)
  • Eichenwald <AB0> (26,93 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (2,60 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (47,86 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (1,67 ha)
  • Douglasienmischwald <AL2> (4,53 ha)
  • Eschenwald <AM0> (5,51 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (17,45 ha)
  • Eschenmischwald mit Nadelbaumarten <AM7> (0,90 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,43 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (0,52 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (2,67 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,35 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Ulme (Ulmus laevis)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Grüne Nieswurz (Helleborus viridis subsp. occidentalis)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Lebensbaum (unbestimmt) (Thuja spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Waldschnepfe (Scolopax rusticola)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung naturnaher Stieleichen-Hainbuchenwälder und Waldmeister-Buchenwälder sowie die Umwandlung gebiets- und standortfremder Waldbestände
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW) (Ausbreitung Brombeere)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Douglasie, Thuja, Berg-Ahorn)
  • Veraenderung des Kleinreliefs (militär. Schanzen)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Waldmantelentwicklung
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