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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Klatenberge (WAF-074)

Objektbezeichnung:

NSG Klatenberge

Kennung:

WAF-074

Ort: Telgte
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 36,19 ha
Offizielle Fläche: 36,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2008
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet ist erforderlich gemäß § 20 a), b) und c) LG NW,
insbesondere
- zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten mit den
darauf angewiesenen Tier- und Pflanzenarten,
- zur Erhaltung und Entwicklung einer Wacholderheide und zur Förderung von Arten und Ge-
sellschaften der Sandmagerrasen,
- als wertvoller Biotop für eine spezialisierte Flora und Fauna auf Binnendünen der Ems,
- wegen der Einzigartigkeit des Dünenstandortes mit kulturhistorischer und wissenschaftlicher
Bedeutung,
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-WAF-00103
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

Wacholderheide Klatenberge

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Das NSG Wacholderheide Klatenberge im nördlichen Teil der Klatenberge bei Telgte umfasst im Kern eine offene Wacholderheide, umgeben von mittelalten Kiefern- und Kiefernmischwäldern auf den aufgewehten Dünen am Rande der Emsaue. Die Klatenberge gehören zu den weite Teile des Emstales begleitenden Flugsandfeldern. Nachdem es als Folge der landschaftlichen Devastierungen zur Bildung bedrohlicher Wanderdünen kam, wurde bereits im 19. Jahrhundert damit begonnen, die emstalbegleitenden Binnendünen mit Kiefern zu bepflanzen. Dennoch wurden die Klatenberge noch 1929 nahezu vollständig mit Schafen beweidet. In der Folgezeit gepflanzte Kiefern wurden während und nach der Kriegszeit vorzeitig geerntet, so dass die heutigen Kiefernbestände auf Pflanzungen ab 1950 zurückgehen. Nach Augenzeugenberichten ist darauf zu schließen, dass die Klatenberge noch Mitte des 20. Jahrhunderts in weiten Teilen unbewaldet waren. Zudem zeugen Publikationen über die Tierwelt der Klatenberge, in denen von Vorkommen von Charakterarten offener Sandgebiete (Ziegenmelker, Kreiselwespe, Ameisenlöwe) berichtet wird, von der Präsenz offener Dünenbereiche. Heute stellen sich die Klatenberge aber als ein weitgehend geschlossenes Waldgebiet dar, in dem nur auf und an breiten Sandwegen sehr kleine Reste von Sandtrockenrasen und Heide erhalten geblieben sind. Zur Sicherung der letzten Wacholderheide im Kreis Warendorf wurde ein ca. 1 ha großer Bereich am Lustenberg - der höchsten Erhebung in den Klatenbergen - aufgelichtet, eingezäunt und gelegentlich mit Schafen beweidet bzw. durch Biotoppflegemaßnahmen offen gehalten. Vor allem die abgeschobenen bzw. per Hand abgeplaggten Bereiche zeigen bedeutsame Vorkommen gefährdeter Pflanzenarten (z.B. Frühlings-Spörgel) und Insektenarten (Tagfalter, Sandlaufkäfer und Heuschrecken). Die offene Dünenlandschaft im Kernbereich ist als einzige Wacholderheide im Kreis Warendorf bekannt und eine der wenigen bis heute erhaltenen offenen Dünenlandschaften im Münsterland. Sie besitzt daher eine hohe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz, die durch nur eine Vielzahl charakteristischer seltener und gefährdeter Pflanzen- und Tierarten dokumentiert wird. Darüber hinaus haben die Heideflächen auch eine besondere kulturhistorische Bedeutung als Relikte der ehemals großflächigen Heidenutzungen in diesem Raum. Weiterhin spielen die Klatenberge als Bestandteil der Ems-begleitenden Dünensystems ein bedeutende Rolle im Biotopverbund. Entwicklungsziele sind der Erhalt und die Erweiterung der offenen Wacholderheide sowie der Umbau der Kiefernforsten in naturnahen Eichen-Birkenwald.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Trockene Sandheiden mit Calluna und Genista [Dünen im Binnenland] <2310> (1,37 ha)
  • Duenen mit offenen Grasflaechen mit Corynephorus und Agrostis [Duenen im Binnenland] <2330> (1,59 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (0,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete trockene Heiden (nicht FFH-LRT) <NDA0> (0,43 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • offene Binnendünen (2,97 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (0,90 ha)
  • Trockene Heide <DA0> (0,43 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (1,37 ha)
  • Silikattrockenrasen <DC0> (1,59 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis)
  • Berg-Sandknöpfchen (Jasione montana)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einwärtsgebogenes Krummstielmoos (Campylopus introflexus)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Frühe Haferschmiele (Aira praecox)
  • Frühlings-Spörgel (Spergula morisonii)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Haar-Ginster (Genista pilosa)
  • Hain-Veilchen (Viola riviniana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hybridpappel-Kultursorte (Populus canadensis (cvar. marilandica))
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Moor-Birke (Betula pubescens subsp. pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Ranken-Lerchensporn (Ceratocapnos claviculata)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Straussgras (Agrostis vinealis)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Silbergras (Corynephorus canescens)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stechpalme (unbestimmt) (Ilex spec.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vogelfuss (Ornithopus perpusillus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Zwerg-Filzkraut (Filago minima)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung offener magerer Sand- und Heideflächen als Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Gefährdungen:
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • entkusseln, entbuschen
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