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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Teufelsschlucht bei Dolberg (WAF-018)

Objektbezeichnung:

NSG Teufelsschlucht bei Dolberg

Kennung:

WAF-018

Ort: Ahlen
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 2,53 ha
Offizielle Fläche: 3,34 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 1994
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4213-901
Kennung:

BK-4213-901

Objektbezeichnung:

NSG Teufelsschlucht bei Dolberg

Link zur Karte: BK-4213-901
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Teufelsschlucht umfasst ein bewaldetes, etwa 350 m langes und bis zu 15 m eingetieftes Kerbtal im sanft gewellten Südabfall der Beckumer Berge zur Lippeniederung nördlich von Dolberg. Die am Unterhang sehr steilen Talhänge sind überwiegend mit mittelaltem Eschenwald, kleinflächiger auch mit Stieleichen, Pappeln und Nadelhölzern bewachsen. Vermutlich infolge von Hangrutschungen weisen die Eschen z.T. krummwüchsige Stämme auf. Der mäßig bis gut entwickelte Unterwuchs wird teils von Eichen-Hainbuchenwaldarten, teils von Eutrophierungszeigern (Brennessel, Giersch) geprägt. Im Talgrund fließt ein naturnaher, substratvielfältiger Quellbach (lehmig, grusig, schotterig-steinig-felsig), der aus einer Gesteinsspaltenquelle im oberen Kerbtalabschnitt sowie zwei vegetationslosen Sickerquellen (eine davon mit verfallener Holzeinfassung) am südlichen Kerbtalausgang gespeist wird. Die Quellen und der Quellbach führen auch im Hochsommer Wasser. Nach einer Untersuchung von Dr. Laukötter 1984/85 beherbergen sie eine quelltypische, für den Kreis Warendorf einzigarte Fauna mit zahlreichen krenophilen Arten (u.a. Lithax obscurus - RL 2 NRW, Agabus biguttatus, Plectrocnemia conspersa). Der Bach wird im unteren, sich leicht aufweitenden Talabschnitt von einem schmalen Eschen-Auenwald begleitet. Oberhalb der Schichtquelle fällt der Bach im Sommer zumindest zeitweise trocken und ist über großdimensionierte Rohrdurchlässe an den oberhalb liegenden Graben angebunden. Besonders hervorzuheben sind neben dem naturnahen Quellbach mit seiner bedeutsamen Quellfauna mehrere Altbuchen am Südwestrand des Gebietes (bis 1,2 m Stammdurchmesser) sowie ein bewohnter Dachsbau im Südosten. Die Teufelsschlucht ist im Kreis Warendorf ein einzigartiger Refugialbiotop für Lebensgemeinschaften naturnaher Quellbäche.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (0,55 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,05 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,55 ha)
  • Eschenwald <AM0> (1,40 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,11 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,01 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,05 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
  • Dachs (Meles meles)
  • Gammarus spec. (Gammarus spec.)
  • Planaria gonocephala (Planaria gonocephala)
Schutzziele:
  • Erhalt eines naturnahen Quellbaches mit wertvoller (Quell-)Bachfauna als sehr seltenem Lebensraum im Kreis Warendorf
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW)
  • Isolationseffekt
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Wasserstandsschwankungen (WA) (temp. Einleitung Grabenwasser)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pufferzone anlegen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Waldmantelentwicklung
  • Wasserstand regeln
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