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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Waldgebiet Haus Lonn (WAF-077)

Objektbezeichnung:

NSG Waldgebiet Haus Lonn

Kennung:

WAF-077

Ort: Telgte
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 20,10 ha
Offizielle Fläche: 20,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2008
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4013-0053
Kennung:

BK-4013-0053

Objektbezeichnung:

Waldgebiet bei Haus Lonn

Link zur Karte: BK-4013-0053
Objektbeschreibung: Von einem in West-Ostrichtung verlaufenden, morphologisch deutlich ausgeprägten Dünenzug geprägtes Waldgebiet nördlich der Emsaue, das sich hauptsächlich aus Kiefermischwäldern und reinen Kiefernwäldern zusammensetzt, lokal stockt im Osten ein junger Birkenwald, im Südwesten liegt eine kleiner Erlenbruchwaldrest mit tlw. neu angelegtem bzw. erweitertem Kleingewässer. Zum Gebiet gehört zudem eine offene, derzeit als Acker genutzte Fläche, an deren Nordrand ein acidophiler Saum mit lokal Besenginsterbeständen sowie Heide- und Magerrasenfragmenten ausgebildet ist. In den Kiefern- und Kiefernmischwäldern domieren insbesondere im nördlichen Teil, wo sich die Düne bis zu 5m über das umgebende Gelände erhebt, in der Strauchschicht Faulbaum sowie lokal auch die Heidelbeere. Sandbirke, Vogelbeere und vereinzelt Stieleiche sind hier regelmäßige Beleiter, feuchtere Bereiche am südlichen Dünenrand sind pfeifengrasreich. In den südlichen Waldflächen ist dagegen der Adlerfarn, bei nur schwach bis mäßig ausgeprägter Strauchschicht, die aspektbestimmende Art. Auch der junge Birkenwald im Südosten, an den eine jüngere Nadelholzaufforstung östlich angrenzt, wird in der Krautschicht vom Adlerfarn dominiert. Im westlichen Randbereich des Gebietes wurde ein nährstoffarmes Kleingewässer ringförmig erweitert, an seinen steilen Ufern ist nur wenig Raum für nährstoffärmere Vegetation. Der Bodenaushub wurde wallartig, nicht landschaftsgerecht am Südufer abgelagert. Südlich grenzt ein offensichtlich lange Zeit überstauter (Wasserlinsendecke) Bruchwaldrest mit einigen abgestorbenen Erlen an. Ein weiterer schmaler Bruchwaldrest liegt am Südrand des Gebietes. Als emsauenbegleitender Dünenzug ist das Gebiet aus geologischer bzw. geormorphologischer Sicht von Bedeutung, es ergänzt mit seinen Biotopstrukturen die für den landesweiten Biotopverbund wichtige Emsaue. Das Gebiet besitzt zudem ein hohes Entwicklungspotential für naturnahe Waldgesellschaften basenarmer Standorte, insbesondere im Bereich der Kiefernmischwälder auf dem markanten Dünenzug. Zusätzliches wertbestimmend und entwicklungsfähig sind die besonnten, mageren südexponierten Waldsaumbiotope.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (7,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,80 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,54 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waelder auf Duenenstandorten und naehrstoffarmen Sandboeden (nicht FFH-LRT) <NAD0> (15,61 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,40 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,54 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,80 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (8,90 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (6,60 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,00 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,02 ha)
  • Silikattrockenrasen <DC0> (0,11 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,40 ha)
  • Acker <HA0> (6,60 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Nordmannstanne (Abies nordmanniana)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Straussgras (Agrostis vinealis)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimeirung von Lebensräumen mit extremen Standortbedingungen / Entwicklung naturnaher Waldgesellschaften
Gefährdungen:
  • Ackerbau
  • Aufforstung (Sandtrockenrasen)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Pufferzone anlegen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
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