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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bruch- und Auenwald und angrenzender Eichenwald am Ostrand der Leucht (WES-038)

Objektbezeichnung:

NSG Bruch- und Auenwald und angrenzender Eichenwald am Ostrand der Leucht

Kennung:

WES-038

Ort: Kamp-Lintfort
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 29,12 ha
Offizielle Fläche: 29,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4405-0006
  • BK-4405-0007
Kennung:

BK-4405-0007

Objektbezeichnung:

NSG Erlenbruchwald und feuchte Waldlichtung in der Leucht

Link zur Karte: BK-4405-0007
Objektbeschreibung: An den Osthang der Leucht schließt sich die 50-100 m breite Niedermoorrinne der Saalhoffer Ley an, die auf mehr als 1 km Länge mit ihren Erlenbruchwäldern, Feuchtbrachen, Kleingewässern, dem begradigten Bachlauf der Saalhoffer Ley und angrenzenden Laubwaldbeständen als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Nach Westen grenzt der Osthang der Leucht mit seinem wertvollen Altwald, nach Osten ein naturnaher Eichen-Mischwald und jüngere Erlen-Aufforstungen an. Der Bachlauf ist mehr oder weniger begradigt und meist 1,5-2 m breit, stellenweise ist das Gewässer von Teich- und Wasserlinsen bedeckt. Das nördliche Drittel des Biotops wird von teils lichtem, stellenweise sehr nassem Erlenbruchwald eingenommen, der randlich in trockeneren Erlenwald sowie Eschen- und Eichenwald übergeht. Das mittlere Drittel wird von einem sehr struktur- und artenreichen Komplex aus Nassbrachen, Kleingewässern, Weiden-Feuchtgebüschen und Schlagfluren mit viel Adlerfarn eingenommen, weiter südlich abgelöst von Weiden-, Eschen-, Eichen- und Pappelbeständen. Im Süden herrschen teils altholzreiche, naturnahe Buchen-Eichenbestände vor, ehemals nasse Bereiche werden von entwässerten, brombeerreichen Erlen- und Moorbirkenbeständen eingenommen. Das Gebiet zeichnet sich durch seinen hohen Struktur- und Artenreichtum aus, es kommen zahlreiche gefährdete Pflanzenarten, u.a. die Teichlinse und die Langährige Segge in großen Beständen, vor. Entwicklungsziele sind der Erhalt der wertvollen Erlenbruchwälder und der Feuchtbereiche, der Erhalt der strukturreichen und naturnahen Laubwälder mit einer Förderung von Althölzern und die Wiederentwicklung von Bruchwald im aktuell zu trockenen Süden des Gebiets. Das Gebiet ist zusammen mit den angrenzenden NSG-würdigen Waldbereichen (Osthang der Leucht und alter Eichen-Mischwald östlich der Saalhoffer Ley) für den Biotopverbund von herausragender Bedeutung.
Kennung:

BK-4405-0006

Objektbezeichnung:

Laubwald an der Saalhoffer Ley nördlich des Laershofs (Waldesruh)

Link zur Karte: BK-4405-0006
Objektbeschreibung: Östlich der Leucht erstreckt sich auf etwa 700 m Länge und 200 m Breite ein Eichenmischwald in ebener Niederungslage, der direkt an die Saalhoffer Ley und das NSG "Erlenbruchwald und feuchte Waldlichtung in der Leucht" angrenzt. Nach Osten und Süden grenzen Grünland und Mais-Äcker an. Auf Niederterrassen-Sanden wechseln sich Gleyböden und Braunerden ab. Das geschlossene, durch Wegebau und Freizeitnutzung kaum beeinträchtigte Waldgebiet zeichnet sich durch seinen hohen Anteil an naturnahen, teils alt- und totholzreichen Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwäldern sowie Buchen-Eichenwäldern aus. Der Bestand befindet sich durchgehend in mittlerem bis starkem Baumholzalter mit einigen Althölzern bis 1 m BHD. Eine Strauchschicht ist nur lokal entwickelt, in der Krautschicht ist neben Brombeere häufig auch Adlerfarn dominant, in feuchteren Bereichen daneben zahlreiche Arten der nährstoffreichen Laubmischwälder. Nahe der Saalhoffer Ley hat sich ein flaches Kleingewässer (vermutlich Bergsenkungsgewässer) gebildet, das komplett von Teichlinsen bedeckt ist. An den Ufern fallen zahlreiche Bulte der Langährigen Segge auf. Entwicklungsziel ist neben dem Erhalt des strukturreichen und naturnahen Laubwaldes vor allem die Förderung von Althölzern und der Verbleib von starkem Totholz im Bestand. Das Gebiet sollte als NSG ausgewiesen werden. Das Gebiet ist als Lebensraum u.a. für Höhlenbrüter und für Alt- und Totholzbesiedler und zusammen mit dem angrenzenden NSG "Erlenbruchwald und feuchte Waldlichtung in der Leucht" für den Biotopverbund von herausragender Bedeutung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (1,36 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (6,05 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (5,43 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (7,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (4,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,68 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,73 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,48 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (3,22 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (7,61 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,26 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (6,05 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,87 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (2,30 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,53 ha)
  • Weidenwald <AE0> (0,37 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,18 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,15 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,71 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,38 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,29 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (0,12 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,68 ha)
  • Brachgefallene Fettwiese <EE1> (0,65 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,73 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,19 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,48 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zierliche Wasserlinse (Lemna minuta)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung einer arten- und strukturreichen Bachniederung mit ausgedehntem Erlenbruchwald, naturnahen Kleingewässern und brachgefallenem Nassgrünland als Lebensraum für zahlreiche, teilweise gefährdete Tier- und Pflanzenarten
  • Erhaltung eines strukturreichen, alten Eichen-Mischwaldes mit naturnahem Eichen-Hainbuchenwald und Buchen-Eichenwald sowie einem naturnahem Kleingewässer, u.a. als Lebensraum u.a. für Fledermäuse, Höhlenbrüter und Altholzbesiedler
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Beseitigung alter Baeume (FW)
  • Entwaesserung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Totholz erhalten
  • Vegetationskontrolle
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