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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ententeich (BM-023)

Objektbezeichnung:

NSG Ententeich

Kennung:

BM-023

Ort: Bruehl
Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 12,41 ha
Offizielle Fläche: 13,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1984
Inkraft: 1990
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5107-914
Kennung:

BK-5107-914

Objektbezeichnung:

NSG Ententeich

Link zur Karte: BK-5107-914
Objektbeschreibung: Beim NSG "Ententeich" handelt es sich um einen ökologisch hochwertigen Komplex aus einem Abgrabungsgewässer mit einer z. T. breiten Röhrichtzone, die in einen jungen Sumpf-/Bruchwald aus Weiden und Birken übergeht sowie einem naturnahen Buchenwald. Der "Ententeich" selber ist eines der ältesten Braunkohlentagebaugewässer der Region. Die steilen N- Ufer (gehölzbestandene Böschungen) und das O-Ufer (Angeltätigkeit) sind nur spärlich von Schilfröhricht und Weidengebüsch bewachsen. Am S- und SW-Ufer hat sich allerdings ein breiter Röhrichtgürtel aus Schilf und schmalblättrigem Rohrkolben entwickelt, der nach SW hin zu einem Mosauk aus feuchtem Weidengebüsch und Birken-Bruchwald sukzessiert, der häufig von Seggen-Dominanzbeständen in der Krautschicht charakterisiert ist (z.T. ehemaliges Flachmoor). Dieser Feuchtwald nimmt große Teile des gesamten Sohlenbereich ausserhalb des Gewässers ein. Der westliche und nördliche Teil des Gebietes ausserhalb der Mulde ist mit einem kraut- und strauchreichem etwa 70-jährigem Buchenwald mit einem hohen Winterlindenanteil in der zweiten Baumschicht auf überwiegend natürlichem Standort bestockt, lokal Parzellenweise dominieren auch Kiefern, Bergahorne oder Pappeln. Das Gebiet ist sowohl in floristischer wie faunistischer Sicht von großer Bedeutung. Neben den oben genannten seltenen Pflanzenarten wurden bei aktuellen Untersuchungen eine artenreiche Insekten- und individuenreiche Molluskenfauna, darunter weitere z. T. potentiell gefährdete bis stark gefährdete Arten festgestellt. Ältere avifaunistische Untersuchungen belegen (inzwischen erloschene) Brutvorkommen von Drosselrohrsänger und Zwergdommel. Insbesondere für Vogelarten der Röhrichte und offener Wasserflächen sowie für Amphibien weist das Gewässer und sein Umfeld hervorragend geeignete Habitatstrukturen auf. Unmittelbare Störungen durch Freizeitagler (Pachtgelände) sind vor allem am Ostufer (naturferne Gestaltung, Rasen, Hütte) festzustellen. Ansonsten existiert nur ein umlaufender schmaler Trampelpflad und einzelne kleine Holzstege in das Gewässer hinein, so dass ein großer Teil des Gebiet insgesamt relativ ungestört ist (nicht erschlossen, abgezäunt). Durch die unmittelbar angrenzenden Straßen (BAB, B 51) und den im O gelegenen Siedlungsbereich mit dem Phantasialand wird das Gbiet abgegrenzt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (0,96 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (4,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,75 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (2,40 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (4,15 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,50 ha)
  • Birken-Bruchwald <AD4> (1,16 ha)
  • Kiefernmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AK2> (0,41 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,58 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,05 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (2,40 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flatter-Ulme (Ulmus laevis)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Wasserschlauch Sa. (Utricularia vulgaris agg.)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kalmus (Acorus calamus)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zwerg-Igelkolben (Sparganium natans)
Tierarten:
  • Blässhuhn (Fulica atra)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Grosse Pechlibelle (Ischnura elegans)
  • Haubentaucher (Podiceps cristatus)
  • Helobdella stagnalis (Helobdella stagnalis)
  • Noterus clavicornis (Noterus clavicornis)
  • Späte Adonislibelle (Ceriagrion tenellum)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines ökologisch hochwertigen Komplex aus Abgrabungsgewässer mit Röhrichtzonen, Sumpfwald und n Buchenwald als artenreichen Lebenraum für zahlreiche z.T. gefährdete Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Freimaehen-, schlagen von Angelplaetzen (FI)
  • Freizeitaktivitaeten (Angelsport)
  • Gewerbe, Flaechenverbrauch (Ausweitung Phanasialand)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Horst- und Hoehlenbaeume erhalten, sichern
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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