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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Floerbach (BOR-010)

Objektbezeichnung:

NSG Floerbach

Kennung:

BOR-010

Ort: Gronau
Kreis: Borken
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 18,41 ha
Offizielle Fläche: 18,40 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2017
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3708-0057
Kennung:

BK-3708-0057

Objektbezeichnung:

NSG Flörbach

Link zur Karte: BK-3708-0057
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet liegt nahe der niederländischen Grenze in der naturräumlichen Einheit der "Gronauer Niederung" (544.10). Noch um die Mitte des letzten Jahrhunderts wurde es von einer feuchten Heidelandschaft eingenommen. Heute besteht es fast vollständig aus Grünland. Der geologische Untergrund des Naturschutzgebietes setzt sich aus fein- bis mittelsandigen, z.T. kiesigen Sedimenten zusammen, die von Schichten der Unterkreide unterlagert werden. Aus diesen Sedimenten haben sich Gleye, Podsol-Gleye, Gley-Podsole und auch Anmoorgleye entwickelt. Je nach Bodentyp liegen die natürlichen Grundwasserschwankungsbereiche während der Vegetationsperiode zwischen 0 und 1,30 m unter Flur. Wasserstauende Ortsteinhorizonte führen stellenweise zu Vernässungen des Oberbodens. Der natürliche Grundwasserflurabstand ist durch Entwässerungsmassnahmen abgesenkt. Das Oberflächenwasser fließt in Richtung Nordwesten in den Flörbach. Entwässerungsgräben verlaufen vorwiegend entlang der West- und Ostgrenze des Gebietes sowie zwischen den Flächen in Privateigentum und den Flächen im Eigentum des Landes NRW; letztere nehmen inzwischen ca. 50% der Gesamtfläche des NSG ein und werden unter Bewirtschaftungsauflagen extensiv meist als Wiese genutzt. Das Günland setzt sich weitgehend aus Weidelgras-Weißkleeweide und Intensivgrünland zusammen, stellenweise sind Flutrasen, Mager- und Feuchtgrünland vorzufinden. Infolge der Bewirtschaftungsauflagen haben sich durch die beschränkte Düngung inzwischen Magerkeitszeiger in tw. nennenswertem Umfang auf den landeseigenen Flächen etablieren können; die artenreiche Flora führt im Sommer zu einem überdurchschnittlichen Blütenangebot, das zahlreiche Tagfalter auch aus der Umgebung anlockt. Im Gebiet wurden 2 naturnahe Gewässer angelegt, die regelmäßig trockenfallen. Das ältere der Gewässer im Norden des Gebiets ist inzwischen von einem dichten Gehölzgürtel umgeben; die in Vorerhebungen dokumentierte artenreiche Flora seiner Ufer kann aktuell nicht mehr bestätigt werden. Das Ufer des jüngeren Gewässers wird regelmäßig mitgemäht; hier finden sich RL-Pflanzenarten wie der Mittlere Sonnentau. Einige Baumreihen aus überwiegend einheimischen Arten stehen innerhalb des Naturschutzgebietes bzw. an seinen Außengrenzen: An der Ostgrenze verläuft eine heckenartige Anpflanzung, die vorwiegend aus Fichten besteht. Auch das Grundstück, welches den nördlichen vom mittleren Teil des Gebietes trennt, wird von Fichten gesäumt. Am stark befahrenen "Amtsvennweg" sind Gehölze (Böume und Ströucher) gepflanzt, die den fließenden Verkehr stellenweise optisch abschirmen. Im nördlichen Teilgebiet durchquert ein Rad- und Wanderweg das Naturschutzgebiet. Die starke Belastung des Gebiets mit vom Verkehr ausgehenden optisch-akustischen Störwirkungen hat dazu geführt, dass die früher hohe ornithologische Bedeutung des Gebiets aktuell nicht mehr bestätigt werden kann. Das Gebiet hat eine hohe Bedeutung als gut ausgebildete naturraumtypisch mäßig nährstoffreichen Grünlandlandschaft mit den typischen begleitenden Gehölzstrukturen und Kleingewässern; als solches hat es eine hohe Bedeutung als Trittsteinbiotop für die typische Flora und Fauna des Sandmünsterlandes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (8,39 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,79 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,37 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (3,85 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (2,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,11 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,09 ha)
  • Hecke <BD0> (0,50 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,20 ha)
  • Fettwiese <EA0> (9,44 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,26 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (3,82 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,08 ha)
  • Magerwiese <ED1> (4,13 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,11 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,08 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Ehrenpreis (Veronica agrestis)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Horst-Rotschwingel (Festuca nigrescens)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättrige Saatwicke (Vicia angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge-Bastard (Carex x elytroides (C. acuta x nigra))
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weicher Storchschnabel (Geranium molle)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
  • Gemeiner Bläuling (Polyommatus icarus)
  • Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus)
  • Grosser Kohlweissling (Pieris brassicae)
  • Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
  • Kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus)
  • Nachtigall-Grashüpfer (Chorthippus biguttulus)
  • Wandergelbling (Colias croceus)
Schutzziele:
  • Erhalt einer naturraumtypisch mäßig nährstoffreichen Grünlandlandschaft mit den typischen begleitenden Gehölzstrukturen und Kleingewässern sowie ihrer typischen Flora und Fauna
Gefährdungen:
  • Duengung empfindlicher Standorte (LW) (auf Privatflächen)
  • Stoerung des Brutgeschaeftes wertbestimmender Vogelarten
  • unerwuenschte Sukzession (Verbuschung der Kleingewässerufer)
Maßnahmen:
  • Ausmagerung Gruenlandflaeche (maehen, abraeumen, keine Duengung
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Zaun, Absperrung entfernen
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