Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Dellwiger Bach (DO-010)

Objektbezeichnung:

NSG Dellwiger Bach

Kennung:

DO-010

Ort: Dortmund
Kreis: Dortmund
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 108,54 ha
Offizielle Fläche: 112,10 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1986
Inkraft: 2020
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4409-0049
Kennung:

BK-4409-0049

Objektbezeichnung:

NSG Dellwiger Bach

Link zur Karte: BK-4409-0049
Objektbeschreibung: Renaturierter Oberlauf des Dellwiger Baches nördlich Lüttgendortmund mit begleitenden Kleingehölzen, Brachflächen, Sumpfflächen und Laubwaldstandorten. Das Gebiet umfasst einen schmalen, zumeist von Gehölzen bestockten Streifen der Aue resp. der Terrassenkante entlang des renaturierten Dellwiger Baches, zwei von Norden einmündende Nebentäler und einen südlich des Baches liegenden Laubmischwald. Dieses auf den ersten Blick relativ einheitliche Biotopgefüge ist durch wechselnde Feuchtegrade und Vernässungen, Aufschüttungen, Teichanlagen, landwirtschaftliche Nutzungen und Brachflächen stark diversifiziert. Wertbestimmend sind vor allem die altholzreichen Buchen-Eichen-Mischwaldparzellen, daneben die hierin eingebetteten kleinen Waldbächlein, einzelne Teichanlagen und ein größeres Sumpfgebiet im östlichen Teil, am Siedlungsrand von DO-Westrich. Durch den hohen Diversifizierungsgrad, der anthropogene Nutzungsformen von eher geringer Intensität ebenso wie relativ naturnahe Waldbiotope umfasst, bietet das NSG zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Brut- und Ganzjahreslebensraum. Kaum zu unterschätzen ist die Bedeutung des Gebietes als Freiraum zwischen den Siedlungskernen von Bövinghausen, Westrich, Marten und Lütgendortmund, die das Gebiet ringförmig umschließen, hinsichtlich seiner biotischen wie lokalklimatischen Ausgleichsfunktion. Weiterhin hat das Gebiet eine herausragende Bedeutung im Biotopverbund innerhalb des Emscher-Gewässersystems. Der Dellwiger Bach wurde in der Mitte der 1980er Jahre vom Schmutzwasser-Vorfluter zum mehr oder minder naturnahen Gewässer renaturiert und galt als Pilotprojekt für die Renaturierung von Vorflutern insgesamt. Die Gewässergüte liegt heut in der Stufe II, mäßig belastet, die Strukturelemente sind über weite Strecken naturnah, zahlreiche Arten aus dem Makrozoobenthos haben sich etabliert (s. Literaturhinweis). Die Erhaltung und Entwicklung des vielgestaltigen Biotopkomplexes entlang des Dellwiger Baches und die Fortsetzung der naturnahen Umgestaltung des Dellwiger Baches sind vorrangige Entwicklungziele.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (52,51 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (55,92 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (2,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,57 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,74 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (55,92 ha)
  • Birkenwald <AD0> (3,06 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (5,92 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (19,23 ha)
  • Stark verbuschte Grünlandbrache (Verbuschung > 50%) <BB3> (0,57 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,83 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (2,00 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,02 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,27 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (2,40 ha)
  • Teich <FF0> (0,64 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,60 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,00 ha)
  • Bach <FM0> (0,57 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (8,85 ha)
  • Graben <FN0> (0,16 ha)
  • Acker <HA0> (2,90 ha)
  • Bahnlinie <HD3> (2,60 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Ehrenpreis (unbestimmt) (Veronica spec.)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Milder Knöterich (Persicaria mitis)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rosenrotes Weidenröschen (Epilobium roseum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Vogelbeere (unbestimmt) (Sorbus spec.)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Lieschgras Sa. (Phleum pratense agg.)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines vielgestaltigen Biotopkomplexes entlang des Dellwiger Baches.
    Hierzu gehörten insbesondere:
    - die Erhaltung der altholzreichen Laubmischwälder,
    - die Erhaltung und extensive Nutzung der feuchten Grünlandstandorte, einschließlich des Sumpfgebietes Kokshohl,
    - die Erhaltung und naturnahe Gestaltung der Stillgewässer,
    - die Erhaltung der Waldbäche,
    - die naturnahe Umgestaltung des Dellwiger Baches
    und
    - die extensive Nutzung sämtlicher Brachflächen, um der Brennessel-, Brombeer- und Neophytendominanz
    entgegenzuwirken
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau (v. a. Dellwiger Bach)
  • Nutzungsaenderung (LW) (Nutzungsaufgabe nasses Gruenland)
  • Teichbau (FI)
  • Zerschneidung von Habitaten (Waldgebiet)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • naturnahe Gewaessergestaltung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.