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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Groppenbruch (DO-011)

Objektbezeichnung:

NSG Groppenbruch

Kennung:

DO-011

Ort: Dortmund
Kreis: Dortmund
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 23,15 ha
Offizielle Fläche: 23,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1987
Inkraft: 2020
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4410-0111
Kennung:

BK-4410-0111

Objektbezeichnung:

NSG Groppenbruch

Link zur Karte: BK-4410-0111
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Groppenbruch liegt im Nordwesten von Dortmund an der Grenze zum Kreis Recklinghausen. Es umfasst totholz- und altholzreiche Laubwälder, temporär wasserführende Kleingewässer, zwei ackerbaulich genutzte Flächen und artenarme Mähwiesen, die den Westrand des NSG bilden. Als Hauptbaumarten lassen sich die Stiel-Eiche, die Rotbuche und die Hainbuche nennen. Weiterhin bilden Gewöhnliche Esche, Wald-Kiefer, Rot-Erle, Hänge-Birke, Hybrid-Pappel, Zitter-Pappel oder Weidenarten kleinere Dominanzbestände oder sind als Pioniergehölze den Laubwäldern beigemischt. Die Buchenwälder und Eichen-Buchenwälder können dem Maianthemo-Fagetum, den zwischen den basenarmen und basenreichen Standorten vermittelnden Buchenwäldern, zugeordnet werden. Lokal sind Wald-Kiefer-Bestände eingestreut. In der Strauchschicht prägt die teils sehr dicht wachsende Stechpalme den Unterwuchs. Auf wechselfeuchten Standorten tritt die Rot-Buche zurück und die Hainbuche ist am Aufbau der Baumschicht beteiligt. Eine artenreiche Ausbildung des Eichen-Hainbuchenwaldes geht im Norden des NSG in einen Eschen-Auwald über. In der artenreichen Krautschicht wachsen u.a. Hohe Schlüsselblume und Moschuskraut. Auf Gley-Podsol im Süden des NSG lassen sich Übergänge zum bodensauren Eichenwald erkennen. Die Wälder zeichnen sich durch ein vergleichsweise hohes Alter und einen hohen Totholzreichtum aus. Bemerkenswert sind Buchen-Altholzinseln mit einem Stammdurchmesser von etwa 1m. Die von einem dichten Erlen-Sukzessionsgehölz umgebenen Kleingewässer zeigten sich zum Kartierzeitpunkt trocken gefallen. Neben der Sumpf-Segge wachsen vor allem an dem größeren Gewässer weitere Arten der Röhrichte wie Schwert-Lilie oder Sumpf-Vergissmeinnicht. Die Wiesen im Westen des Naturschutzgebietes erweisen sich als intensiv, einheitlich genutzte, artenarme Grünländer. Die Weide-Nutzung wurde vor etwa 10 Jahren eingestellt. Das Gebiet stellt einen charakteristischen Ausschnitt der historischen Kulturlandschaft des Emscherlandes (Waltroper Flachwellenlandes) dar und hat in diesem peripheren, von zahlreichen Straßen, Fernstraßen, Kanälen und Eisenbahnlinien zergliederten Teilraum des Ruhrgebiet(rand)es eine besondere Bedeutung als Rückzugslebensraum und Trittsteinbiotop. Haupt-Schutzziele sind die Erhaltung und die Entwicklung eines struktur- und artenreichen Landschafts- und Biotopkomplexes aus Altwald, Kleingewässer und Grünland als schutzwürdiger Ausschnitt der historischen Kulturlandschaft mit ihrer spezifischen Lebensgemeinschaft. Dabei ist insbesondere die Grünlandnutzung zu extensivieren und ggf. unter zu Hilfenahme von Maßnahmen wie Mahdgutübertrag zu optimieren.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (5,07 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (1,42 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,28 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (14,74 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,01 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,17 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,19 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,99 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,04 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (3,88 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (0,62 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (0,80 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,50 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,26 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,80 ha)
  • Weidenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AE1> (0,55 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (0,41 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (0,37 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,45 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,28 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (0,07 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,11 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend nicht heimischen Straucharten <BB12> (0,05 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,00 ha)
  • Gebüschstreifen, Strauchreihe <BD7> (0,01 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,04 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,03 ha)
  • Fettwiese <EA0> (8,46 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,17 ha)
  • Graben <FN0> (0,08 ha)
  • Acker <HA0> (3,64 ha)
  • Wildacker <HA2> (0,31 ha)
  • Rain, Strassenrand <HC0> (0,01 ha)
  • Waldwirtschaftsweg <VB3b> (0,02 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Armenische Brombeere (Rubus armeniacus)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnlicher Besenginster (Cytisus scoparius subsp. scoparius)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnliches Flattergras (Milium effusum subsp. effusum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarz-Pappel-Hybride (Populus nigra-Hybride)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Silberblättrige Goldnessel (Galeobdolon argentatum)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines Biotopkomplexes aus altem Laubmischwald, Kleingewässern und Grünland
    als schutzwürdiger Ausschnitt der struktur- und artenreichen historischen Kulturlandschaft.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Biozideinsatz
  • Duengerdrift (LW)
  • Entwaesserung
  • Eutrophierung (von angrenzenden Ackerflächen)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensive Duengung (LW)
  • Muellablagerung
  • Nutzungsaenderung (LW) (Feuchtgrünland in frische Grünlandstandorte)
  • unerwuenschte Sukzession (an Kleingewässern)
Maßnahmen:
  • Belassen von anfallendem liegenden und stehenden Totholz
  • der natuerlichen Entwicklung ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Renaturierung des Wasserhaushaltes
  • Wiederherstellung des urspruenglichen Gewaesserzustandes
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