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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hohensyburg - Klusenberg (DO-018)

Objektbezeichnung:

NSG Hohensyburg - Klusenberg

Kennung:

DO-018

Ort: Dortmund
Kreis: Dortmund
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 87,23 ha
Offizielle Fläche: 42,90 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2020
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4510-0157
Kennung:

BK-4510-0157

Objektbezeichnung:

NSG Ruhrsteilhänge Hohensyburg

Link zur Karte: BK-4510-0157
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet umfasst drei Abschnitte des waldbedeckten, südexponierten Ruhrtalsteilhanges über dem Hengsteysee entlang des südlichen Stadtrandes von Dortmund mit ausgedehnten, hohen Felsen und differenzierter, großflächig krüppelwüchsiger Waldbestockung. Klusenberg, Syberg und Boelsberg, drei Randhöhen nördlich des Hagener Ruhrtales, fallen steil zum angestauten Hengsteysee ab. Dabei wird eine Reliefenergie von annähernd 150 m erreicht. Die harten Konglomerate und Sandsteine treten heute in Form ausgedehnter Felsbänder, Abbruchkanten und einzelner Felsaufragungen zutage. Die höchsten Felsen erreichen eine Höhe von maximal 10 m. An wenigen Stellen ragen Einzelfelsen aus dem Kronenraum der angrenzenden niedrigen und krüppelwüchsigen Laubmischwälder heraus. Die Naturfelsen werden ergänzt durch alte, aufgelassene und wieder bewaldete Abgrabungen. Im Bereich einer Alt-Abgrabung überrieselt austretendes Quellwasser eine Felswand. Die Wälder der Ruhrsteilhänge sind überwiegend (Trauben-)Eichenmischwälder, denen in der westlichen Teilfläche vor allem Birken, in der mittleren und östlichen Teilfläche auch Buchen und Hainbuchen in unterschiedlichen Anteilen beigemischt sind. Die Eichen-Birken-Mischwälder im Westen sind überwiegend junge Bestände mit hohen Brombeer- bzw. Adlerfarn-Anteilen im Unterwuchs. Bei den mit Buchen und Hainbuchen durchsetzten Waldbeständen der mittleren und östlichen Teilfläche handelt es sich vorwiegend um mittelalte Bestände, wobei die Ausprägungen mit Hainbuche zumeist die unteren Hangzonen einnehmen. Auf extrem steilen, südexponierten Standorten dominieren niedrige, extrem krüppelwüchsige Traubeneichen. Auf Steil- und Felsstandorten stehen einzelne Eiben unterschiedlichen Alters (vermutlich synanthrop). Die Wälder der Steil- und Felsstandorte werden offenkundlich seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt. Die Felsen werden von einer eher unauffälligen Flechtenvegetation überzogen, höhere und spezifisch Pflanzen fehlen auf diesen Sonderstandorten weitgehend. Örtlich ist kletternder Efeu aspektbestimmend. An den Felsen des Unterhanges der westlichen Teilfläche unmittelbar entlang des Uferrandweges (und damit bereits außerhalb des Schutzgebietes?) wachsen bescheidene Bestände des Schwarzen Streifenfarns (Asplenium adiantum-nigrum). Das Naturschutzgebiet zwischen Hengsteysee (mit Bootsanlegestelle, Wanderparkplätze) und Hohensyburg (mit Kasino und Ausflugspark) ist Teil eines ballungsnahen Naherholungsgebietes zwischen Dortmund und Hagen. Die Ruhrsteilhänge werden von Fußwegen durchzogen, oberhalb der mächtigsten Felsen liegen spektakuläre Aussichtspunkte über den Hengsteysee und das Ruhrtal mit Lennemündung. Das Naturschutzgebiet "Ruhrsteilhänge Hohensyburg" ist ein äußerst attraktives Schutzgebiet mit besonderer Eigenart in landschaftlich exponierter Lage. Die Eichen-Lichtwälder vom Typ des acidophilen Hainsimsen-Traubeneichenwaldes (Habichtskraut-Traubeneichenwald) und die Felsbiotope sind herausragende naturnahe Lebensräume. Sie sind auch wertvoller Biotop für die hier vorkommende Mauereidechse. Das Vorkommen der Mauereidechse und das (randliche) Vorkommen des Schwarzen Streifenfarns geben dem Schutzgebiet eine exponierte herpetofaunistische und floristisch-vegetationskundliche Bedeutung. Die Ruhrsteilhänge an der Hohensyburg gehören zu einem Verbund naturnaher Fels-Wald-Biotopen entlang des windungsreichen Ruhrtales zwischen Syburg und Kettwig. Zentrales Schutzziel für das NSG "Ruhrsteilhänge Hohensyburg" ist die Erhaltung der naturnahen Fels-Wald-Lebensräume unter besonderer Beachtung einer effektiven Besucherlenkung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (17,01 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (20,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete waermeliebende Waelder (nicht FFH-LRT) <NAB0> (2,45 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (1,53 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fels- und Rohbodenstandorte (nicht FFH) <NGA0-ung.> (0,13 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (20,02 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (16,21 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,50 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (2,45 ha)
  • Sturzquelle, Rheokrene <FK3> (0,00 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (1,59 ha)
  • Silikatsteinbruch, Steinbruch auf silikatischem Ausgangsgestein <GC2> (0,07 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,30 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeines Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha)
  • Habichtskraut (unbestimmt) (Hieracium spec.)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Holz-Apfel (Malus sylvestris)
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Platthalm-Rispengras (Poa compressa)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
Tierarten:
  • Mauereidechse (Podarcis muralis)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung von südexponierten, laubholzbestockten Steilhangpartien des Ruhrtales
    als naturnahe Lebensräume mit weitgehend standortgerechter Vegetation.
    Entwicklung und Umsetzung eines Konzeptes zur Besucherlenkung, um einerseits die Zugänglichkeit des Gebietes weiterhin zu
    gewährleisten, andererseits den Schutz der sensiblen Lebensräume sicherzustellen.
    Erhaltung und Schutz der Felsen vor touristischer Erschließung (Klettersport) wegen ihrer besonderen
    Bedeutung als Refugiallebensraum für die Mauereidechse
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Klettersport, Hoehlenerkundung (SP)
  • Muellablagerung (entlang der Wege)
  • Zerschneidung von Habitaten
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Betretungsverbot
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
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