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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Pillebachtal und Dernkamp (D-010)

Objektbezeichnung:

NSG Pillebachtal und Dernkamp

Kennung:

D-010

Ort: Duesseldorf
Kreis: Duesseldorf
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 74,46 ha
Offizielle Fläche: 73,80 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1996
Inkraft: 2016
Außerkraft: 2036
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4707-0018
Kennung:

BK-4707-0018

Objektbezeichnung:

NSG Pillebachtal, Dernkamp und Gallberg

Link zur Karte: BK-4707-0018
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet "Pillebach/Dernkamp/Gallberg" liegt an der Geländestufe zwischen Niederrheinischer Bucht und Niederbergischem Hügelland. Das Gebiet gliedert sich in den östlichen Pillebachbereich, den Dernkamp im Süden und dem Gallberg im Osten. Der Pillebach ist bis zur Bergischen Landstraße (B 7) mit Betonelementen verbaut, ab der B7 wurde er renaturiert. Im Norden wird der Bach von Erlenauwälder sowie Weidenwälder und -gebüschen begleitet. Im angestauten Quellbereich des Pillebachs hat sich ein erlenbruchwaldartiger Bestand entwickelt. Nach Süden hin schließen sich Weiden, feuchte Wiesen mit Sumpfquellen sowie größere Schilfröhrichte an. Die steilen Hänge nach Osten hin sind überwiegend von Buchenwald sowie Buchen-Eichenwald geprägt. Kleinflächig ist der Hang in Norden von Roteichen bestanden. Im Bereich des Hofes Großeforst wird der Wald unterbrochen von intensiv genutzten Weiden sowie kleinflächig von magerem, verbuschendem Grünland. Im südlich angrenzenden Dernkamp befand sich eine Ziegelei, welche bis in die 1950er Jahre genutzt wurde. Im ehemaligen Feuchtgrünland befinden sich zahlreiche Bombentrichter aus dem Jahr 1944. Heute ist die Fläche mit Schilfröhricht und Hochstaudenfluren bewachsen, kleinflächig existieren auch noch offene Wasserflächen. Auf einer ehemaligen Bauschutt-Deponie im Süden des Gebietes wächst ein junger Erlenwald; in der Krautschicht dominiert hier die Brennnessel. Im Gallbergbereich werden der Talgrund und die Hänge im Norden von Grünland eingenommen. Nach Osten und hin prägen an den steilen Hängen Buchen(misch)wälder das Landschaftsbild. Daneben sind Pioniergehölze aus Sandbirke und Robinie zu verzeichnen. Das Gebiet zeigt eine große Vielfalt unterschiedliche Lebensraumtypen auf kleinem Raum in einem siedlungsnahen Umfeld. Als wertvolle Biotope sind die typische ausgeprägten struktur- und altholzreichen Hainsimsen-Buchen(misch)wälder, die beschatteten Waldquellen und offenen Wiesenquellen, der renaturierte Teil des Pillebachs, die bachbegleitenden Erlen-, Eschen- und Erlenbruchwäldern, die Schilfflächen und das Feuchtgrünland zu nennen. Die struktur- und altholzreichen Buchenwälder sind Lebensraum für Baumfalke und weitere Greifvögel sowie viele Höhlenbrüter wie Klein-, Bunt-, Mittel- und Grünspecht, Hohltaube und Dohle. Die Schilfflächen bieten für die stark gefährdete, störungsempfindliche Wasserralle, dem gefährdeten Teichrohrsänger und der Rohrammer geeignete Lebensräume. In den Hecken und Gebüschen hat die Goldammer hier eine lokal bedeutsame Population für Düsseldorf. Die quelligen und feuchten Biotope sind Lebensraum für seltene und gefährdete Pflanzenarten wie die Dreifurchige Wasserlinse, das Flutendes Sterngabelmoos, Schnabel-Segge und Rispen-Segge sowie Amphibien und Reptilien wie Wasserfrosch, Teichmolch, Waldeidechse und Ringelnatter. Die geomorphologische Besonderheit der asymmetrischen Talflanken mit steilem Hang in Osten und flachem Hang im Westen ist typisch für viele Täler in der Region Düsseldorf/Mettmann und zeigt die naturgeschichtliche Bedeutung des Gebietes. Das Gebiet hat darüber hinaus eine besondere Bedeutung als naturnahes Erholungsgebiet. Das Gebiet ist Teil des Biotopverbunds der Bachtäler zwischen Düsseldorf und Mettmann. Schwerpunkt ist die Entwicklung eines naturnahen Bachlaufs, Erhaltung und Neuanlage von Stillgewässern als Ersatz für verlandete und verbuschte ehemalige Kleingewässer. Erhaltung und Entwicklung strukturreicher Buchenwälder mit Alt- und Totholz, sowie Bruch- und Auenwälder. Der Schutz der Quellbereiche. Erhaltung und Entwicklung der Feucht- und Magergrünlandgesellschaften. Erhaltung der Schilfgebiete.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (16,21 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,11 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (43,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,24 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (1,95 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,11 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,07 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,05 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (9,98 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (5,24 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,38 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (1,35 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,21 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (0,44 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (0,47 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,11 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (5,27 ha)
  • Birkenwald <AD0> (4,14 ha)
  • Weidenwald <AE0> (1,21 ha)
  • Weidenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AE1> (0,27 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,56 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (1,00 ha)
  • Robinienwald <AN0> (0,75 ha)
  • Robinienmischwald <AN1> (0,30 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (0,74 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (2,09 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (3,27 ha)
  • Hecke <BD0> (0,30 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,37 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,13 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (1,82 ha)
  • Fettwiese <EA0> (4,54 ha)
  • Fettweide <EB0> (8,98 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,18 ha)
  • Magerweide <ED2> (2,05 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (3,78 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,37 ha)
  • Teich <FF0> (0,16 ha)
  • Bach <FM0> (0,19 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,05 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,38 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,92 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,27 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben i.w.S. (Sparganium erectum s.l.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde Sa. (Calystegia sepium agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wald-Engelwurz (Unterart) (Angelica sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Schilf i.e.S. (Phragmites australis var. australis)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Baldrian Sa.) (Valeriana dioica agg.)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Untergetauchtes Sternlebermoos Sa. (Riccia fluitans agg.)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wiesenfuchsschwanzgras Sa. (Alopecurus pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung eines naturnahen, strukturreichen Wald-Wiesen-Gewässer-Quell-Komplexes mit hoher Bedeutung für den Artenschutz.
Gefährdungen:
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Gewaesserausbau
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Anlage eines Kleingewaesser
  • Entbuschen einer Flaeche
  • Entschlammung, abschnittsweise
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Fliessgewaesser renaturireren
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Neophyten beseitigen
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