Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Schluchtwaelder und Siefen bei Bellingroth (GM-060)

Objektbezeichnung:

NSG Schluchtwaelder und Siefen bei Bellingroth

Kennung:

GM-060

Ort: Engelskirchen
Kreis: Oberbergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 6,56 ha
Offizielle Fläche: 6,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2005
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5010-134
  • BK-5010-135
  • BK-5010-186
Kennung:

BK-5010-186

Objektbezeichnung:

Agger zwischen Ruenderoth und Ehreshoven (siehe unter Allgem. Bemerkungen)

Link zur Karte: BK-5010-186
Objektbeschreibung: Die Agger ist etwa 10-15 m breit und hat ein schottrig-steiniges Bachbett, z. T. von einer Schlammdecke ueberzogen. Sie ist insgesamt stark anthropogen beeinflusst, das Ufer ist in Teilbereichen durch Steinschuettungen kuenstlich befestigt und begradigt. Zahlreiche Stauwehre und Stauseen gliedern das schnellfliessende Gewaesser und regulieren den Wasserstand. In Teilbereichen ist die Agger natur- nah ausgepraegt, mit Stromschnellen, Untiefen, Auskolkungen, Ufer- abbruechen und Schotterinseln. Ausserhalb der Ortschaften wird der Fluss meist von schmalen Ufergehoelzstreifen und Baumreihen sowie Uferhochstaudenfluren begleitet, oertlich stocken kleine Auenwald- reste sowie Hangwaelder am Aggertal. Innerhalb der Ortschaften Ruenderoth, Engelskirchen und Loope sind oertlich Ufergehoelzstreifen vorhanden, ueberwiegend grenzen Gaerten an das Ufer. Die untiefen Stauseen im Aggerlauf sind durch relativ niedrige Hoehenlage, Flachwasserzonen, Baenke und Inseln aus Schlamm und Sand beseutsam als Brut- und Ueberwinterungsgebiet fuer verschiedene Wasser- und Watvoegel. Die Ufer sind stark anthropogen gepraegt, gerade, kaum strukturierte Uferlinien mit intensiv genutzten Weiden und Daemmen mit Wirtschaftsgruenland. Das noerdliche Ufer des Stausees bei Bellingroth wird von einem kleinen gemaehten Deich mit schmalem Uferstaudensaum gepraegt, der die Grenze zum angrenzenden Industriegebiet darstellt. Am suedlichen Ufer befindet sich ein langgestreckter Waldstreifen auf den stark bis sehr stark geneigten Haengen zur Agger. Die zwei suedlichen Auslaeufer des Biotopes werden von Siefentaelchen gebildet, die in den Aggerstausee muenden. Die Kerbtaeler sind hauptsaechlich mit starken Buchen bewaldet, mit meist spaerlicher Bodenvegetation. Lokal (offene Stellen) haben sich Quellflur- vegetationen mit Milzkraut sowie Carpinion-Ausbildungen entwickelt. Auf dem Talhang befindet sich ein Mischwald mit Hainbuchen und Birken, Mehrstaemmigkeit deutet auf ehemalige Niederwaldnutzung. Im oestlichen Teil finden sich einige kleine Felsaufschluesse, die mit fragmentarisch ausgebildetem Ahorn-Eschen-Schluchtwald bestockt sind. Hier wachsen u.a. schoene Bestaende von Hirschzunge und Schildfarn. Frueherer Standort von Straussfarn, durch Anlage des Stausees wahrscheinlich verschollen. Flussabwaerts, zwischen Haus Ley und der Klaeranlage, stockt klein- flaechig ein strukturreicher Eschen-Auenwald. Unterhalb der Klaer- anlage waechst ein etwa 6 m breiter und 300 m langer Ufergehoelz- streifen zwischen der Bundesstrasse und der Agger. Der Bestand ist durch eine Strassenverbreiterung geschaedigt. In der Baumschicht ueberwiegt Bergahorn, in der Krautschicht nitrophile Hochstauden. Weitere Gehoelzstreifen begleiten die Agger abschnittsweise. Westlich Haus Ley wird die suedliche Talsohle intensiv als Fettweide genutzt. An der steil ansteigenden Talsohlenboeschung stockt lokal ein lockerer Gehoelzstreifen. In der Weide befindet sich eine kleine naturfern gestaltete Fischteichanlage. Stausee Ehreshoven I: Ca. 1,5 km lange und bis 100 m breite Staustufe der Agger, zwischen Strasse mit Bahnstrecke und Siedlung gelegen. Am Suedrand mit (Strassenseite) gehoelzfreiem Uferwall, lokal mit Hochstaudenflur oder Roehrichtstreifen. Am Nordufer alter Laubwaldstreifen, der durch Schnittholzablagerungen und Gartenabfaelle (angrenzend Siedlung und Campingplatz) stark gestoert ist. Strauch- und Kraut- schicht sind hier kaum entwickelt. Nach Karthaus ist das Gewaesser ein regional bedeutsames Ueberwinterungsquartier fuer Wasser- voegel. Faunistische Angaben: G. Karthaus. Am Abfluss des Stausees wird ein Kanal zum Stausee Ehreshoven II abgeleitet. Dieses Gewaesser wird einseitig von einem Damm begleitet. Am Gewaesserrand hat sich ein schmaler Hochstauden- saum entwickelt. Der vom Stausee Ehreshoven I weiterfuehrende Abschnitt der Agger wird von Gehoelz- und Laubwaldstreifen begleitet. Da der groesste Teil des Wassers durch den Kanal abgeleitet wird, fuehrt die Agger in diesem Abschnitt bei niedrigen und mittleren Abflussmengen kaum noch Wasser, so dass sich in dem Flussbett ausgedehnte Schotter- baenke mit fast stehenden Bereichen abwechseln.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,41 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (1,41 ha)
  • Eschenwald auf Auenstandort <AM3> (0,70 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (2,81 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (7,03 ha)
  • Fettweide <EB0> (12,65 ha)
  • Teich <FF0> (0,70 ha)
  • Stausee, Talsperre, Vorbecken <FH1> (16,86 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,70 ha)
  • Mittelgebirgsfluss <FO1> (23,89 ha)
  • Kanal <FP0> (1,41 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (0,70 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dorniger Schildfarn (Polystichum aculeatum)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirschzunge (Asplenium scolopendrium)
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kalmus (Acorus calamus)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kanadisches Berufkraut (Erigeron canadensis)
  • Kleinblütige Sumpfkresse (Rorippa palustris)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Klette Sa. (Arctium minus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rosenrotes Weidenröschen (Epilobium roseum)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlitzblättriger Sonnenhut (Rudbeckia laciniata)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
  • Blässhuhn (Fulica atra)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Höckerschwan (Cygnus olor)
  • Reiherente (Aythya fuligula)
  • Rohrammer (Emberiza schoeniclus)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
  • Tafelente (Aythya ferina)
  • Teichhuhn (Gallinula chloropus)
  • Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
  • Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung flusstypischer Lebensraeume und
    bedeutsamer Ueberwinterungsgewaesser fuer Wasser- und
    Watvoegel
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Beseitigung alter Baeume
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserunterhaltung (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Gewerbe
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Arten
  • Siedlung
  • Strassenbau
  • Trittschaden an Vegetation
  • Wassersport (SP)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • kein Gewaesserausbau
  • LB-Ausweisung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Waldmantelentwicklung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.