Inhalt:
Naturschutzgebiet Grosser Berg - Hellberg (GT-031)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Grosser Berg - Hellberg |
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Kennung: |
GT-031 |
Ort: | Halle |
Kreis: | Guetersloh |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 66,45 ha |
Offizielle Fläche: | 70,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1999 |
Inkraft: | 2008 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3916-922 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Großer Berg/Hellberg |
Link zur Karte: | BK-3916-922 |
Objektbeschreibung: | Zwischen Grossem Berg und Hellberg bei Halle-Künsebeck betreibt die Fa. Müller am Südwesthang des Teutoburger Waldes seit Jahrzehnten einen Kalksteinabbau. Das Gebiet weist durch das hohe Vorkommen vieler verschiedener Biotoptypen eine ausserordentliche Artenvielfalt auf und ist in den dargestellten Abgrenzungen naturschutzwürdig. Folgende Biotoptypen wurden kartiert: - flachgruendige, waermebeguenstigte Kalktriften und - Schotterfluren, - Kalkhalbtrockenrasen, in Teilen verbuscht und mit Wacholdervorkommen, - bluetenreiche Säume, - natürliche Waldmantelgebüsche, - ausgedehnte Buchenwälder mit Übergängen zum Orchideenbuchenwald, z. T. niederwaldartig, - flachgründige Kalkäcker. Die Kalktriften und Schotterfluren sind auf der gesamten Ostseite des Steinbruches den Waldrändern als mehr oder weniger breites Band vorgelagert. Es handelt sich um Flaechen, auf denen in Vorbereitung des Kalksteinabbaus der Oberboden abgeschoben wurde sowie um Haldenstandorte. Neben dem Glatthafer bilden Glockenblume, Natternkopf, Johanniskraut, Thymian und verschiedene Dodenblütler nach kurzer Zeit eine lockere Bodenbedeckung. Als seltene Arten finden sich hier Traubengamander und Steinquendel. Das Bindeglied zwischen Kalktriften und Gebüschformation stellen die Säume dar, im S und im SO des Steinbruches leiten sie ueber vom Halbtrockenrasen zum Waldmantelgebüsch. Im Gebiet kommen sie stellenweise in optimaler Ausbildung mit folgenden Arten vor: Gemeiner Dost, Odermennig, Baerenschote, Flockenblume, gemeines Labkraut, echtes Labkraut, Knäulgras u.a. Arten der Kalkhalbtrockenrasen haben sich nach der Auflassung verschiedener Abschnitte vor allem im S und SO entwickelt. Es sind kleine Flächen im Vorfeld des Waldes und Triften, die von einer duennen Bodenschicht bedeckt sind. Als typische Pflanzenarten, die sich soziologisch den Enzian-Zwenkenrasen zuordnen lassen, kommen vor: Fruehlingssegge, Zittergras, Fiederzwenke, Purgierlein, Fliegenragwurz, Fruehlingsfingerkraut, gemeine Kreuzblume, Fransenenzian, deutscher Enzian, kleiner Wiesenknopf, Augentrost, kleines Habichtskraut u. a. Das Stadium der Verbuschung durchlaufen zur Zeit mehrere kleine Flächen am Hellberg. Angrenzend an eine Wiese finden sich hier Halbtrockenrasenfragmente, die mit Nadelhoelzern aufgeforstet wurden. Vom Rand her haben sich zusaetzlich bereits Sträucher in den Rasen ausgebreitet und viele der typischen Arten verdrängt. Eine weitere, bereits weitgehend mit Schlehe verbuschte Fläche ist aufgrund eines groesseren Wacholdervorkommens erwähnenswert. Der Waldbestand des Gebietes ist sehr heterogen. Ein Grossteil geht auf Niederwaldwirtschaft zurück, die noch heute in einigen Parzellen betrieben wird. In der Baumschicht gelangen Rotbuche und Hainbuche wechselseitig zur Vorherrschaft. Als weitere Baumart ist der Feldahorn gebietsweise stark vertreten. Auch kommt die Elsbeere vor, die auf diesen wärmebegünstigten, flachgründigen Kalkböden zusagende Standortverhältnisse findet. Die Bestände lassen sich anhand der Strauchschicht unterscheiden. So stockt auf dem Hellberg und im S des Gebietes ein strauchreicher Buchenwald, dessen Strauchschicht zudem sehr artenreich ausgebildet ist. Hier sind als Arten der wärmeliebenden Gebüsche Kreuzdorn und Wildapfel vertreten. Die Niederwaldnutzung hat auch zahlreiche licht- und wärmebedürftige Kräuter begünstigt, so beispielsweise: Waldvögelein, Stendelwurz, Zweiblatt, Mannsknabenkraut, Leberblümchen, Schwalbenwurz u. a. Die Kräuter erreichen bei günstigen Lichtverhältnissen Deckungsgrade zwischen 75 % und 100 %. Günstige Standortverhältnisse machen sich dabei durch einen grossen Artenreichtum bemerkbar, während unter ärmeren Bedingungen meist nur das Bingelkraut in ausgedehnten Herden vertreten ist. Entlang einer Grenzlinie zwischen Kalktriften bzw. Halbtrockenrasen und dem Buchenwald haben sich Waldmantelgebüsche entwickelt. Sie sind insbesondere auf dem Grossen Berg ueber den Kamm bis zum Hellberg in optimaler Ausbildung verbreitet. Es handelt sich um meterbreite Gehölzbestände aus dornen- und beerentragenden Sträuchern des Schlehen-Weissdorngebüsches. An die Deponie- bzw. Steinbruchzufahrt schliesst sich oestlich eine kleine Ackerparzelle an. Der Boden ist relativ flachgruendig und mit Kalksteinen durchsetzt. Hier wachsen als floristische Besonderheiten Kleiner Frauenspiegel, Kleine Wolfsmilch und Unechtes Tännelkraut, Arten einer verarmten Ausbildung der Haftdolden-Adonisröschen-Gesellschaft. Weitere kennzeichnende Arten fehlen diesem Standort, da er nahe seiner natürlichen nordwesteuropäischen Verbreitungsgrenze liegt. Neben der Flora ist insbesondere auch die Insektenfauna Grund fuer die herausragende Bedeutung und Naturschutzwürdigkeit dieses Gebietes. Als Ursache für den Artenreichtum werden die Vielfalt der Biotoptypen, die wärmebegünstigte Südwest-Hanglage, der sich rasch erwärmende, flachgründige Kalkboden und die Vielzahl spezieller Futterpflanzen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§62): | |
Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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