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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Vlothoer Weserwiesen (HF-039)

Objektbezeichnung:

NSG Vlothoer Weserwiesen

Kennung:

HF-039

Ort: Vlotho
Kreis: Herford
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 7,46 ha
Offizielle Fläche: 7,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 1998
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3819-0018
Kennung:

BK-3819-0018

Objektbezeichnung:

NSG Vlothoer Weserwiesen

Link zur Karte: BK-3819-0018
Objektbeschreibung: Verhältnismäßig naturnaher Abschnitt der Weseraue mit wechselfeuchten Wiesen, verschiedenen Röhrichtbeständen und einem Schwanenblumen-Vorkommen an ufernahen Teichen. Der langgestreckte offene Auenabschnitt (maximale Breite 130 m) liegt zwischen dem befestigten Weserufer und parallelen Verkehrswegen (Bahndamm und Bundesstraße). Angrenzende Bereiche der Aue sind weitgehend strukturarm und intensiv genutzt. Ein ufernaher, im Westen breiterer Streifen wird von verschiedenartigen nitrophilen Röhrichten eingenommen, ganz überwiegend beherrscht von Rohrglanzgras, lokal durchsetzt von Hochstauden- und einigen kleinflächigen Schilfbeständen. Vier Teiche, die bei höherem Wasserstand der Weser über kurze, schotter-gefüllte Anschlussgräben mit dem Fluss in Verbindung stehen, weisen neben einer submersen Laichkrautgesellschaft ein Schwanenblumen-Röhricht auf, das sich i.W. im verlandenden östlichen Teich befindet. Dieses Teiche sind ein wichtiges Fortpflanzungsgewässer für viele Libellen wie Brachytron pratense und verschiedene Amphibien wie den Seefrosch. Das unmittelbare Weserufer sowie in den Fluss hineingebaute Buhnen bekleidet in einem schmalen Streifen ein Platthalm-Binsenrasen mit Vorkommen des Wiesen-Alants. Vereinzelt stehen am Ufer zumeist jüngere Silberweiden. Der unbefestigte "Treidelpfad", der das Gebiet der Länge nach durchzieht, wird im mittleren Abschnitt von einem Gehölzstreifen begleitet, in dem auch über 20 alte Kopfweiden stehen. Dieser Streifen trennt das Röhricht von den etwas höhergelegenen wechselfeuchten Mähwiesen. Solche recht homogenen Auenwiesen nehmen auch die größte Fläche des Ostteils ein. Im Bereich eines ausgesparten Wassergewinnungs-Geländes sind beide Teile des NSG nur über den röhrichtbestandenen Uferstreifen miteinander verbunden. Ein weiterer Gebüschstreifen ist entlang des Bahndammes im Süden vorhanden. Der Biotop enthält naturnahe Auen-Elemente, die in der sonstigen Weseraue weitgehend fehlen. Die älteren Objektbeschreibungen weisen auf die Bedeutung des Gebietes als Rast- und Überwinterungsgebiet von Limikolen hin. Eine Trittstein-Funktion für den Vogelzug ist anzunehmen. Der Auenausschnitt ist Teil des Wesertals, dem als Stromtal elementare Bedeutung für den überregionalen Biotopverbund zukommt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Primärstandorten <NCA0-ung.> (2,55 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (4,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,56 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (2,55 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (4,35 ha)
  • Teich <FF0> (0,56 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Bodden-Binse (Juncus gerardii)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Strandsimse (Bolboschoenus maritimus)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Niederliegende Sumpfkresse (Rorippa x anceps (R. amphibia x sylvestris))
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rüben-Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwanenblume (Butomus umbellatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen-Alant (Inula britannica)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
  • Admiral (Vanessa atalanta)
  • Asellus aquaticus (Asellus aquaticus)
  • Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
  • Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum)
  • BlauGrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
  • Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)
  • Blässhuhn (Fulica atra)
  • Bunter Grashüpfer (Omocestus viridulus)
  • Dendrocoelum lacteum (Dendrocoelum lacteum)
  • Dunkers Quellschnecke (Bythinella dunkeri)
  • Echinogammarus berilloni (Echinogammarus berilloni)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Feingestreifte Körbchenmuschel (Corbicula fluminalis)
  • Feuerlibelle (Crocothemis erythraea)
  • Fluss-Napfschnecke (Ancylus fluviatilis)
  • Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
  • Gammarus tigrinus (Gammarus tigrinus)
  • Gammäule (Autographa gamma)
  • Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
  • Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum)
  • Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia aenea)
  • Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus)
  • Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera)
  • Grosse Flussmuschel (Unio tumidus)
  • Grosse Heidelibelle (Sympetrum striolatum)
  • Grosse Pechlibelle (Ischnura elegans)
  • Grosse Teichmuschel (Anodonta cygnea)
  • Grosser Blaupfeil (Orthetrum cancellatum)
  • Große Königslibelle (Anax imperator)
  • Großes Granatauge (Erythromma najas)
  • Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
  • Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta)
  • Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella)
  • Jaera istri (Jaera istri)
  • Kleine Mosaikjungfer (Brachytron pratense)
  • Körbchenmuschel (Corbicula fluminea)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Nachtigall-Grashüpfer (Chorthippus biguttulus)
  • Neuseeländische Deckelschnecke (Potamopyrgus antipodarum)
  • Planaria torva (Planaria torva)
  • Plattbauch (Libellula depressa)
  • Radix spec. (Radix spec.)
  • Rösels Beißschrecke (Metrioptera roeselii)
  • Schlickkrebs (Corophium curvispinum)
  • Seefrosch (Rana ridibunda)
  • Teichfrosch (Rana kl. esculenta)
  • Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
  • Vierfleck (Libellula quadrimaculata)
  • Wandermuschel (Dreissena polymorpha)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
  • Weidenjungfer (Lestes viridis)
  • Weinbergschnecke (Helix pomatia)
  • Weissrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus)
  • Wespenspinne (Argiope bruennichi)
Schutzziele:
  • Erhalt und Wiederherstellung eines relativ naturnahen Abschnitts der Flussaue innerhalb des weitgehend ausgeräumten und intensiv genutzten Wesertales; Schutz und Optimierung von verschiedenen Röhricht-Beständen, wechselfeuchtem Grünland sowie naturnahen Teichen und Gehölzen der Weichholzauen im Überflutungsraum der Weser als Lebensraum seltener und teils gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sowie als Rast- und Überwinterungsgebiet von Wat- und Wasservögeln.
Gefährdungen:
Maßnahmen:
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