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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kittenberg (HSK-029)

Objektbezeichnung:

NSG Kittenberg

Kennung:

HSK-029

Ort: Marsberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 70,74 ha
Offizielle Fläche: 70,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2000
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:

- Erhaltung und Entwicklung basenreicher Buchenwaldgesellschaften mit hoher struktureller
Vielfalt sowie einem reichen Inventar an - tlw. gefährdeten - Tier- und Pflanzenarten;
- Schutz der Felspartien an der Westseite aus erdgeschichtlichen Gründen und wegen ihrer
besonderen Eigenart im Landschaftsbild;
- Sicherung der Felsen und umgebenden, trockenheitsgeprägten Sonderstandorte als Habi-
tate eines seltenen Artenspektrums;
- Erhaltung von Bergbaurelikten und einer Wallburganlage aus landeskundlichen Gründen;
- Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems "Natura 2000".

DE-4519-302 FFH-Gebiet - Kittenberg (Teilgebiet)

Schutzziele:

a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes
ausschlaggebend sind:

Schutzziele/Maßnahmen für Waldmeister-Buchenwald (9130) und für den Grauspecht:

Erhaltung und Entwicklung naturnaher, kraut- und geophytenreicher Waldmeister-Buchenwälder
auf basenreichen Standorten mit ihrer typischen Fauna durch

- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft
einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und
Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft,
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen,
- Vermehrung des Waldmeister-Buchenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenstän-
digen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten (v.a. im weiteren Umfeld
von Quellbereichen oder Bachläufen),

b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000
bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie

Schutzziele/Maßnahmen für Orchideen-Kalk-Buchenwald (9150):

Erhaltung und Entwicklung, naturnaher basenreicher, meist kraut- und geophytenreicher Orchideen-
Buchenwälder mit ihrer typischen Fauna durch

- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft ein-
schließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse, aus Artenschutzgrün-
den ggfs. auch aufgelichtete Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der
natürlichen Waldgesellschaft,
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen,
- Förderung der natürlichen Entwicklung von Vor- und Pionierwaldstadien auf Sukzessionsflächen,
- Nutzungsaufgabe zumindest auf Teilflächen,

Schutzziele/Maßnahmen für Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation (8210):

Erhaltung und Entwicklung natürlicher und naturnaher Kalkfelsen mit ihrer typischen Vegetation
und Fauna durch

- Verbot der Erholungsnutzung, vor allem des Kletterns, aber auch des Betretens der Felsköpfe,
- wände und der Umgebung,
- im unmittelbaren Umfeld der Felsen Erhaltung des bodenständigen Laubwaldes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4519-0044
  • BK-4519-0131
Kennung:

BK-4519-0044

Objektbezeichnung:

Kittenberg

Link zur Karte: BK-4519-0044
Objektbeschreibung: Die Fläche umfasst die überwiegend von Kalkbuchenwäldern bewaldeten Hänge beidseits der Orpe am Kittenberg und Schuberstein zwischen Canstein und Udorf. Im Nordosten stockt auf nur seicht nach Norden geneigtem Hang recht großflächig ein Buchen- und Eichen-Buchenwald aus überwiegend mittlerem Baumholz. Die Deckungen der Baum- und von Buche geprägten Strauchschicht variieren. Örtlich treten Feuchtezeiger und acidophile Arten auf. Die steilen Talhänge werden auf beiden Seiten von bis zu 15 m hohen Klippenzügen und steilen Kalkfelsen geprägt. Die oft senkrechten Wände weisen eine typische Felsvegetation auf. Sehr flachgründige Abschnitte oberhalb der Felsen leiten insbesondere an westexponierten Hängen zum Seggenbuchenwald über. Der Seggen-Buchenwald im Bereich der ehemaligen Burg Schwedenschanze wird von Buchen mit starkem Baumholz, teils auch von Buchen-Altbäumen geprägt. Neben dichtem Buchenjungswuchs in der Strauchschicht, wird die Krautschicht vornehmlich von der Blaugrünen Segge gebildet. Das Gebiet ist ein besonders gut entwickelter Biotopkomplex aus naturnahen Kalkbuchenwäldern verschiedener Ausprägung in unterschiedlicher geomorphologischer Lage und mit imposanten Felsbildungen einschließlich der charakteristischen Felsspaltenvegetation. Die Fläche stellt ein regional bedeutsames Element naturnaher und teils thermophiler Buchenwälder und Felsbiotope im Verbund weiterer umliegender Wald- und Felsbiotope dar. Naturnahe Waldbewirtschaftung und Umwandlung von Nadelgehölzen in Laubholzbestände. Weiterhin sollten die Waldkomplexe in Felsklippenbereichen einer ungestörten Entwicklung überlassen werden.
Kennung:

BK-4519-0131

Objektbezeichnung:

Erlanauwald an der Orpe

Link zur Karte: BK-4519-0131
Objektbeschreibung: Bei dem Gebiet handelt es sich um einen 25 m breiten und ca. 180 m langen Erlenauwald in der Aue der Orpe. Neben der Schwarzerle treten in der Baumschicht Ahorn, Esche, Kirsche und Pappeln hinzu. Die Krautschicht wird von nährstoffliebenden Stauden, insbesondere der Brennessel dominiert. Der Auwald ist ein wertvoller Bestandteil des Fließgewässersystems der Orpe und leitet zu den benachbarten Buchenbeständen des FFH-Gebiets "Kittenberg" über.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,68 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (72,69 ha)
  • Mitteleuropaeischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) <9150> (0,94 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (4,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,38 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,02 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,70 ha)
  • Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (0,94 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (56,32 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (15,91 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,08 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (0,31 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,38 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (11,24 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,80 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (6,40 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,40 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,70 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,45 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gefleckter Aronstab Sa. (Arum maculatum agg.)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeines Blaugras (Sesleria caerulea)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Klette (Arctium lappa)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Tollkirsche (Atropa bella-donna)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung großflächiger, zusammenhängender, naturnaher Kalkbuchenwälder mit natürlichen Felsklippen, Steilfelsen und Orchideen-Buchenwälder als Lebensraum seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
  • Erhaltung eines bachbegleitenden Erlenauwaldes
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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