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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kahler Asten <LP Winterberg> (HSK-008)

Objektbezeichnung:

NSG Kahler Asten <LP Winterberg>

Kennung:

HSK-008

Ort: Winterberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 48,65 ha
Offizielle Fläche: 48,69 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1965
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4816-0010
Kennung:

BK-4816-0010

Objektbezeichnung:

NSG Kahler Asten <LP Winterberg>

Link zur Karte: BK-4816-0010
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst eine ausgedehnte Bergheide auf der allseitig flach abfallenden Kuppe des Kahlen Astens sowie einige Wald- und ehemalige Heideflächen am teils mäßig geneigten Nordhang. Ausgangsgestein bilden mitteldevonische Schiefer und Grauwacken. Die Bergheide wird von Beersträuchern (Blau- und Preiselbeere) sowie Heidekraut geprägt. Sie befindet sich überwiegend in einem guten Pflegezustand. Überalterungsstadien wie Verjüngungsstadien fehlen nahezu. Bereichsweise sind - zumeist kleinflächig - offene Magerrasen aus vornehmlich Rotem Straußgras und Schaf-Schwingel eingeschaltet. Lediglich südlich des Astenturmes befindet sich ein größerer Magerrasenkomplex, der teilweise als Borstgrasrasen anzusprechen ist. In jüngerer Zeit wurden am Nordhang sowie unmittelbar südlich des Astenturmes Mischwaldparzellen und Fichtenforste geschlagen, teils auch bereits geräumt, größere Bereiche hiervon lassen sich bereits den Bergheiden zuordnen. Ein weiterer, lückiger Jungfichtenbestand im Südausläufer des NSG besitzt mit seiner hohen Zwergstrauchdeckung ebenfalls gute Potentiale zur Heidewiederbegründung. Die Kuppe wird weiträumig durch Solitärbäume und kleine Gebüsche (z.T. aus Berg-Kiefer) strukturiert und von einem dichten Netz von bis zu 4 m breiten, oft geschotterten Wander- und Spazierwegen durchzogen. Nördlich des Astenturmes bestehen kleinere Vorwaldstadien aus Fichten, Ebereschen und Buchen. Die am Westhang liegende Lennequelle ist naturfern gefasst. Sie entspringt einem Dränrohr. Das NSG setzt sich nördlich der Hochsauerland-Höhenstraße fort. Der östliche Teil besteht aus einem bodensauren, montanen Bärlapp-Buchenwald, der mit seinem Totholzreichtum sehr naturnah ausgebildet ist. Auffällig sind vor allem zahlreiche stehende Windbruchbuchen mit oft dichtem Buchenschwammbewuchs. Der westliche, durch eine Skipiste abgetrennte Teil besteht aus einem teils dichten, teils lückigen Vorwald aus vornehmlich Birken, Ebereschen, Espen und Fichten. In den lichteren Waldteilen besteht eine beerstrauchreiche Krautschicht mit hohen Entwicklungspotentialen zur Bergheide. Vermutlich durch Rodungen und Gehölzentnahmen ist eine amöboid geformte Bergheide mit z.T. noch frequenter Fichtendurchsetzung in den Jungwald eingelagert. Die Bergheide am Kahlen Asten ist als einer der größten Bergheidekomplexe Nordrhein-Westfalens von überragender Bedeutung für Heidepflanzen und -tierarten. Neben der Großflächigkeit sind der gute Pflegezustand sowie die erfolgversprechenden Bemühungen zur Ausdehnung der Heidefläche besonders erwähnenswert. Im Schutzgebietssystem NATURA 2000 kommt der Bergheide am Kahlen Asten eine herausragende Bedeutung zu. Eine Fortführung der Umwandlung zwergstrauchreicher Vorwälder und Fichtenforste in Heide- und Magerrasenbiotope ist anzustreben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (8,60 ha)
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (24,04 ha)
  • Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden <6230> (0,81 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (4,86 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (6,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Nadelwaelder (nicht auf Duenen) <NAK0> (0,60 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,95 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (4,86 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (2,00 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (4,00 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (6,50 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (2,30 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,10 ha)
  • Bergheide-Beerenstrauchheide <DA5> (24,04 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (0,81 ha)
  • Magergrünland <ED0> (0,95 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,30 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Kiefer (Pinus mugo)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Feld-Hainsimse Sa. (Luzula campestris agg.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gehörnter Sauerklee (Oxalis corniculata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosser Augentrost (Euphrasia officinalis subsp. rostkoviana)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Siebenstern (Trientalis europaea)
  • Sparriges Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus)
  • Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum)
  • Steifer Augentrost (Sa.) (Euphrasia stricta agg.)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung, Optimierung und Wiederbegründung von Heidebiotopen, Mager- und Borstgrasrasen in einem der größten zusammenhängenden Bergheidekomplexe Nordrhein-Westfalens, Erhalt sehr naturnaher montaner Buchenwälder mit hohem Totholzanteil
Gefährdungen:
Maßnahmen:
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Heide wiederherstellen, anlegen, optimieren
  • Wald in Heide umwandeln
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