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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hunau - Langer Ruecken - Heidberg (HSK-015)

Objektbezeichnung:

NSG Hunau - Langer Ruecken - Heidberg

Kennung:

HSK-015

Ort: Schmallenberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 605,99 ha
Offizielle Fläche: 606,50 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1953
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4716-0048
  • BK-4716-0049
Kennung:

BK-4716-0048

Objektbezeichnung:

NSG Hunau - Langer Ruecken - Heidberg (nördliche Teilfläche)

Link zur Karte: BK-4716-0048
Objektbeschreibung: Zwischen Bödefeld im Norden und Obersorpe-Rehsiepen im Süden erhebt sich die Hunau, ein annähernd vollständig bewaldeter Bergrücken im westlichen Rothaargebirg, der hier mit 817 m und 812 m über NN die höchsten Erhebungen aufweist. Einige nach Norden und Süden fließende Quellbäche mit ihren Kerbtälern gliedern den ansonsten recht reliefarmen Höhenzug. Die vorherrschenden Fichten- und Buchenwälder werden von den waldfreien Quellmooren von Nasse Wiese und Rauhes Bruch unterbrochen. Über 50 % des Naturschutzgebietes werden von Fichtenwäldern bestockt, ca. ein Drittel des Schutzgebietes von bodensauren Hainsimsen-Buchenwäldern. Bei den Buchenwäldern sind großflächig Bestände mit geringem bis mittlerem Baumholz prägend, lokal stocken aber auch alt- und totholzreiche Wald-Entwicklungsphasen mit starkem Baumholz. Nur kleinflächig sind Waldmeister-Buchenwälder ausgebildet. In Kammlage liegt die Naturwaldzelle Hunau, floristisch geprägt durch das Vorkommen von Sprossendem Bärlapp, Quirl-Weisswurz und Rippenfarn, nördlich angrenzend stockt ein windwurfgeprägter, lichter Altbestand in der Zerfallsphase. Die überwiegend nach Norden entwässernden, naturnahen Quellbäche besitzen örtlich schotterige Bachbetten. Repräsentativ für die Sickerquellbereiche sind kleine Quell-Erlenwälder, Waldquellgesellschaften und torfmoosreiche Quellsümpfe. Floristisch auffallend sind im Frühjahr lokal ausgedehnte Bärlauch-Teppiche in den Quellzonen und entlang der Quellbäche. Die Birau-Quellbäche in der östlichen und nordöstlichen NSG-Randzone durchfließen schluchtartig eingetiefte Kerbtäler, deren Schatthänge von Ahorn-Schluchtwäldern bestockt werden. In Höhen zwischen 740 und 760 m über NN liegen die sanft reliefierten Quellgebiete und Hangmoore Nasse Wiese und Rauhes Bruch, geprägt durch ein Biotop- und Vegetationsmosaik aus ausgedehnter Quell- und Zwischenmoor-Vegetation und binsenreichen Feuchtwiesen. Vorzugsweise in den Randzonen sind Vegetationselemente des Borstgrasrasens ausgebildet. Ohrweidengebüsche und Birkengruppen verleihen diesen halb-natürlichen Offenlandbiotopen lokal einen parkartigen Charakter. Die nördliche Teilfläche des Naturschutzgebietes weist mit seinen natürlichen bis naturnahen Buchenwäldern, dem Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald, den Quellen und Quellmooren ein äußerst schutzwürdiges Biotopinventar montaner bis hochmontaner Prägung auf. Die Hochlagen-Buchenwälder der Hunau gehören zu den höchsten des Landes. Die eng benachbarten Quellgebiete Nasse Wiese und Rauhes Bruch beherbergen die ausgedehntesten Quellmoor-Lebensräume im Hochsauerlandkreis. Zur gebietstypischen Vogelwelt des Schutzgebietes gehören Schwarzspecht, Grauspecht und Kolkrabe, bemerkenswerte Pflanzenarten sind insbesondere Sumpf-Veilchen, Stern-Segge, Hirsen-Segge, Schnabel-Segge, Sprossender Bärlapp, Geflecktes Knabenkraut, Breitblättriges Knabenkraut, Scheiden-Wollgras, Schmalblättriges Wollgras, , Borstgras, Arnika und Preiselbeere. In den intakten Quell-, Moor- und Feuchtwald-Lebensräume unter Einschluss ihrer naturraumtypischen Kontaktbiotope fehlen nitro- und neophytische Vegetationselemente (=Störanzeiger) vollständig. Die nördliche Teilfläche des Naturschutzgebietes Hunau - Langer Ruecken - Heidberg ist ein naturschutzfachlich herausragender Rugialbiotopkomplex im nordwestlichen Teil des zentralen Rothaargebirges. Sie gehört weiterhin zum FFH-Gebiet Hunau, Oberes Negertal, Renautal und Steinberg als montanes Biotopelement im europäischen Schutzgebietssystem NATURA 2.000. Von entscheidender Bedeutung für die Biotopsicherung und -entwicklung sind die naturnahe Forstwirtschaft unter Förderung von Buchen(misch)wäldern zu Lasten der noch vorherrschenden Fichtenforsten und die Etablierung eines Systems tot- und altholzreicher Waldentwicklungsstadien. Grundlage des naturnahen Waldbaus ist ein ökologisch verträgliches Management des Rotwild- und Muffelwildbestandes. Die naturnahen Feucht- und Schluchtwälder sollten weitgehend der forstlichen Nutzung entzogen werden. Wichtig für den nachhaltigen Schutz der Quellmoore ist eine effektives und dauerhaftes Monitoring.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (224,77 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (1,49 ha)
  • Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden <6230> (0,87 ha)
  • Uebergangs- und Schwingrasenmoore <7140> (12,31 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (150,36 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (0,45 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (2,37 ha)
  • Moorwaelder <91D0> (0,51 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,22 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,81 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,14 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (2,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,45 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (134,74 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,39 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (14,67 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,55 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,22 ha)
  • Birken-Moorwald <AD5> (0,51 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (216,77 ha)
  • Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AR2> (2,37 ha)
  • Schlagflur <AT0> (3,00 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,26 ha)
  • Übergangs-, Zwischenmoor, Quellmoor <CA3> (12,31 ha)
  • Bodensaurer Binsen- oder Waldsimsensumpf <CC3> (0,14 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (0,87 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (1,54 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,55 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Staugewässer <FH0> (0,16 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (2,12 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,13 ha)
  • Quellbach <FM4> (2,81 ha)
  • Waldwirtschaftsweg <VB3b> (5,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Alpen-Hexenkraut (Circaea alpina)
  • Arnika (Arnica montana)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Berg-Weidenröschen (Epilobium montanum)
  • Bergfarn (Thelypteris limbosperma)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Echter Arznei-Baldrian i.e.S. (Valeriana officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeiner Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus aquatilis)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Siebenstern (Trientalis europaea)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea)
  • Wald-Rispengras (Poa chaixii)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
  • Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und ökologische Entwicklung eines Waldschutzgebietes mit (hoch)montanen Quell-, Moor- und Wald-Lebensräumen als Teil eines großflächigen und waldreichen Refugial-Biotopkomplexes im Rothaargebirge.
Gefährdungen:
  • Jagdliche Einrichtung (JA)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Wilddichte, zu hoch (JA)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Bewirtschaftung einzelstammweise
  • der natuerlichen Entwicklung ueberlassen
  • Naturverjuengung lebensraumtypischer Gehoelze foerdern
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