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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kanzenberg (HSK-109)

Objektbezeichnung:

NSG Kanzenberg

Kennung:

HSK-109

Ort: Meschede
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 1,68 ha
Offizielle Fläche: 3,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1993
Inkraft: 2020
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4614-0023
Kennung:

BK-4614-0023

Objektbezeichnung:

NSG Kanzenberg

Link zur Karte: BK-4614-0023
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst einen mäßig steilen, westexponierten Waldhang zum Wennetal südlich von Oberberge mit naturnahem Buchenwald, Schluchtwaldanklängen, Felsbiotopen sowie einem Quellbach mit Kalksinterbildungen. Der Buchenwald ist hochstämmig und im geringen bis mittleren Baumholzalter. Er ist überwiegend als typischer Hainsimsen-Buchenwald ausgebildet, kleinflächig bestehen Übergänge zum Waldmeister-Buchenwald sowie zum trocken-warmen Buchenwald mit Seggen. Örtlich sind die Buchen mehrtriebig. Ein bis 15 m hohes, strukturreiches und gesteinsheterogenes Kalk-Felsband mit typischer Moos- und Farnvegetation durchzieht von Norden nach Süden den Buchenwald, alte Sommerlinden auf Felsstufen vermitteln zu den Blockschuttwäldern. Im Norden löst sich das Felsband zu zwei Einzelfelsen auf, weitere größere Felsen finden sich entlang der Zufahrt zu einem Steinbruch sowie im Süden des Gebietes. Im Süden des Gebietes verläuft in einem Kerbtal ein 2-3 m breites Bachbett mit oft blockig-schuttiger Sohle. Auffällig sind Kalksinterbildungen, vereinzelt kommen typische Moose der Kalktuffquellen vor. Der Bach führt allenfalls temporär Wasser (zum Kartierzeitpunkt ausgetrocknet) und ist vermutlich von Grundwasserabsenkungen aus dem benachbart gelegenen Steinbruchgelände betroffen. Der mäßig geneigte Nordhang zum Kerbtal trägt einen jungen Mischwald mit einer den Schluchtwäldern ähnelnden Baumartenzusammensetzung (u.a. Sommerlinde, Berg-Ulme). Der nördliche Teil des NSG wird von einer mit Birken verbuschten Fichten-Schlagfläche eingenommen, der östliche vorwiegend von Fichtenforsten. Der Wald ist mit seinen Felsbiotopen, dem Kalktuff-Quellbach sowie den Anklängen an Blockschuttwäldern reich an Sonderstrukturen und besonders wertvollen Lebensräumen. Das NSG Kranzenberg ist vor allem wegen seiner Kalkfelsen und dem Kalktuff-Quellbach von internationaler Bedeutung im Biotopverbund. Der Quellbach ist auf mögliche Grundwasserabsenkungen hin zu untersuchen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (1,65 ha)
  • Kalktuffquellen (Cratoneurion) <7220> (0,03 ha)
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,15 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (1,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,40 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,05 ha)
  • Sonstiger Laubwald aus einer heimischen Laubbaumart <AG0> (0,40 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,65 ha)
  • Schlagflur <AT0> (1,00 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,03 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,15 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bach-Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rivulare)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Finger-Segge (Carex digitata)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchsschwanz-Bäumchenmoos (Thamnobryum alopecurum)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gewelltblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium undulatum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Glattes Neckermoos (Neckera complanata)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleines Mausschwanzmoos (Isothecium myosuroides)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schönschnabelmoos (unbestimmt) (Eurhynchium spec.)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Veränderliches Starknervmoos (Palustriella commutata)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weiches Kamm-Moos (Ctenidium molluscum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines Buchenwaldes mit wertvollen Sonderbiotopen wie natürlichen Felsbiotopen, einem naturnahen Kalktuff-Quellbach sowie Anklängen an Schluchtwälder
Gefährdungen:
  • Emission von Schmutzgasen (Staub am wegnahen Felsen)
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Kfz-Verkehr beschraenken, regeln
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Wiederherstellung von Biotopen
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