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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet An der Roesenbecker Burg (HSK-207)

Objektbezeichnung:

NSG An der Roesenbecker Burg

Kennung:

HSK-207

Ort: Brilon
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 8,10 ha
Offizielle Fläche: 8,10 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4518-0044
Kennung:

BK-4518-0044

Objektbezeichnung:

Laubwälder am Hoppecketal bei Brilon-Rösenbeck

Link zur Karte: BK-4518-0044
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst mit einer Fläche von circa 140 ha das FFH-Gebiet Buchenwälder und Schutthalden an der "Weißen Frau". Dieses beinhaltet das Naturschutzgebiet "An der Rösenbecker Burg", zu überwiegenden Teilen das NSG "Weiße Frau "Rösenbecker Burg" sowie zum Teil das NSG "Egge". Prägend sind Laubwälder auf sehr unterschiedlichen Standorten an Talhängen zur Hoppecke östlich bis südlich von Brilon-Rösenbeck. An den verschieden exponierten Hängen stocken überwiegend durchgewachsene Buchen-Niederwälder. Aus den alten Wurzelstöcken sind nunmehr verschieden starke, mehrstämmige Bäume aufgewachsen. In den ehemaligen Haubergsbeständen sind in wechselnden Anteilen Eichen und Hainbuchen beigemischt. Aufgrund des unterschiedlich ausgebildeten Ausgangssubstats (kalkarmer Diabas, kalkreiche Massenkalke) treten im Gebiet artenreiche als auch artenarme Ausbildungen der Buchenwälder auf. Der größere Teil der Buchenwälder ist als basenreicher Waldmeister-Buchenwald ausgebildet. Daneben finden sich auf sauren Standorten Hainsimsen-Buchenwälder, teils mit Blaubeere und Drahtschmiele. Teilbereiche weisen aufgrund des dichteren Kronenschlusses eine nur spärliche Krautschicht auf. Ein Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwald auf felsigem, südlich exponiertem Steilhang ist im westlichen Teilbereich, angrenzend zum Steinbruch entwickelt. In diesem Bereich stocken zudem thermophile Orchideen-Buchenwälder mit Langblättrigem Waldvöglein, Leberblümchen und Seidelbast sowie artenreiche Buchenwälder mit Waldgerste. Auf den flachgründigen und mageren Standorten sind im westlichen Bereich, als auch im äußersten Nordosten teils artenreiche Bestände von Borstgrasrasen, Kalk-Trockenrasen und Zwergstrauchheiden ausgebildet. Aufgrund voranschreitender Sukzession sind allerdings im Vergleich zur Vorkartierung größere Flächen bereits stark verbuscht. Im Bereich der "Weißen Frau" stocken Eschen-Ahorn-Hangschuttwälder, denen Buchen beigemischt sind und fließend in die angrenzenden Buchenbestände übergehen. Prägend sind Felsblöcke sowie nahezu senkrecht aufragende Felsen in der nördlichen Teilfläche. Östlich und westlich des Kulturdenkmals der ehemaligen Burg Altenfils im Osten der Fläche finden sich in Kuppenlage Felsbänder des anstehenden Diabas. Die Moos- und Gefäßpflanzen-Vegetation darauf ist überwiegend basidophil, lokal aber auch azidophil. Auf moosreichen Blockhalden stockt ein mit u.a. Ulme, Spitz-Ahorn, Esche und Buche durchsetzter Eichenwald. Östliche Bereiche werden von Weiden- und Hasel-Pioniergehölzen geprägt. An einem sehr steil abfallenden Hang südwestlich des Kulturdenkmals ist ein thermophiler Krüppel-Eichenwald ausgebildet. Prägend sind zudem großflächige ehemalige, als auch aktive Gesteinsabgrabungen im und im das Gebiet herum. Das großflächige Waldgebiet weist aufgrund seiner wechselnden geologisch-edaphischen Standortbedingungen eine Fülle verschiedener naturnaher Waldtypen auf. Hervorzuheben ist das Vorkommen seltener und gefährdeter Waldgesellschaften (Orchideen-Buchenwald, Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwald, edellaubholzreiche Hangschuttwälder). Die natürlichen Felsklippen sowie anthropogen bedingte Trocken- und Magerrasen sowie Heiden erhöhen noch den Strukturreichtum und sind Wuchsort zahlreicher seltener Arten. Die Flächengröße und die vielfältige Ausstattung mit den verschiedenen Waldgesellschaften machen das Gebiet zu einem herausragenden Repräsentanten des Naturraumes. Naturnahe Waldbewirtschaftung zum Erhalt und zur Förderung der strukturellen Vielfalt. Schonender Umbau standortfremder in bodenständige Gehölze. Extensive Pflege von Borstgrasrasen, Trockenrasen und Zwergstrauchheidenzum Erhalt und Förderung artenreicher und seltener Biotoptypen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,11 ha)
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (0,07 ha)
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (0,21 ha)
  • Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden <6230> (0,74 ha)
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,52 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (29,67 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (64,53 ha)
  • Mitteleuropaeischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) <9150> (1,00 ha)
  • Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald Galio-Carpinetum <9170> (0,78 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (2,77 ha)
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (29,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete waermeliebende Waelder (nicht FFH-LRT) <NAB0> (0,13 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,08 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (94,19 ha)
  • Buchenwald auf flachgründigen Kalkverwitterungsböden <AA5> (1,00 ha)
  • Wärmeliebender Eichenwald <AB6> (0,13 ha)
  • Eichen-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AB8> (0,88 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (0,44 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (6,00 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (1,00 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,70 ha)
  • Eschen-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AM4> (1,89 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,34 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,70 ha)
  • Aufforstungen, Pionierwälder <AU> (3,00 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (2,80 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,40 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (0,07 ha)
  • Enzian-Schillergrasrasen <DD1> (0,21 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (0,74 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,40 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,40 ha)
  • Magerweide <ED2> (1,20 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,59 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,52 ha)
  • Steinbruch <GC0> (9,80 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echter Wiesenhafer (Helictotrichon pratense)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Enzian (Gentianella campestris)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Finger-Segge (Carex digitata)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
  • Frühlings-Segge (Carex caryophyllea)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Goldrute (Solidago virgaurea)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Sonnenröschen i.w.S. (Helianthemum nummularium s.l.)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Großes Schillergras (Koeleria pyramidata (subsp. pyramidata))
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Horst-Rotschwingel (Festuca nigrescens)
  • Hunds-Veilchen (Viola canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langblättriges Waldvögelein (Cephalanthera longifolia)
  • Leberblümchen (Hepatica nobilis)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
  • Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel (Festuca ovina)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz und Entwicklung eines vielgestaltigen naturnahen Laubwaldkomplexes mit Vorkommen seltener und gefährdeter Waldtypen (Orchideen-Buchenwald, wärmeliebende Eichen-Hainbuchenwälder und Hangschuttwälder), natürlicher Gesteinsbiotope sowie anthropogen bedingter artenreicher Trockenrasen und Zwergstrauchheiden..
Gefährdungen:
  • Abbau Gesteine
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession ((Kalkmagerrasen, Borstgrasrasen und Heideflächen)
Maßnahmen:
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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