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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Medebachtal und Quellgebiet (HSK-267)

Objektbezeichnung:

NSG Medebachtal und Quellgebiet

Kennung:

HSK-267

Ort: Olsberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 50,70 ha
Offizielle Fläche: 50,70 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4717-250
Kennung:

BK-4717-250

Objektbezeichnung:

NSG Medebach und Quellgebiet

Link zur Karte: BK-4717-250
Objektbeschreibung: Das NSG "Medebachtal und Quellgebiet" besteht aus drei Teilflächen: Grünlanddominiertes Medebachtal südlich Bruchhausen mit bachbegleitendem Erlenwald: Das Tal ist 120-200 m breit und knapp 2 km lang. Es wird von einem naturnahen, 2-4 m breiten Bachlauf mit Erlen-Galeriewald durchflossen. Der Erlenwald ist z. T. auf 30-40 m verbreitert. Das südliche Drittel des Tals wird von einer Weihnachtsbaumkultur, Fichtenforst, Ahorn- und Eschenwald eingenommen. Auf der restlichen Talsohle befinden sich Rinderweiden und Wiesen frischer Standorte. In der Mitte des Tals liegen kleine Feuchtgrünlandbereiche und ein gepflanzter Erlenbestand. Am Bachlauf verteilen sich 4 Teichanlangen mit 11 Fischteichen sowie 14 Hütten bzw. Unterstände, häufig mit Holzlagerplätzen. Im Südwesten befindet sich ein kurzer Quellbach. Im Westen wird das Tal an den Hängen von Fichtenforst und Grünland begleitet. Östlich des NSG verläuft entlang des Medebachtals die Straße zum Schihang am Langenberg, oberhalb der Straße liegt Grünland bzw. Fichtenforst. Im Norden befindet sich der Ort Bruchhausen, im Süden Parkplatz und Gebäude der Schi- und Sommerrodelbahn-Anlage am Langenberg. Bachoberlauf und Quellgebiet des Medebaches mit bachbegleitendem Eschenwald am Langenberg: Der naturnahe Bachoberlauf des Medebaches wird teilweise von einem Eschenwald bzw. einem Weiden-Ufergehölz begleitet. Am westlichen Talhang erstreckt sich ein Hainsimsen-Buchenwald, der von einem quellig durchsickerten Hochstaudensaum begrenzt wird. Auf einer großflächigen Kahlschlag/Windwurffläche mit Quellsümpfen und Quellbach am Westhang kommt es zu starker Fichten-Naturverjüngung. Im Zentrum der Teilfläche ist der Medebach zu einem Teich aufgestaut. Die Medebachquelle befindet sich oberhalb einer Wegkehre in einem Fichtenbestand. Der Talbabschnitt ist von Fichtenforst und Buchenwald umgeben, im Süden grenzt er an den Parkplatz der Schi- und Sommerrodelbahn-Anlage am Langenberg. Quellregion östlich des Medebachtals: Drei Waldquellen mit Quellbächen an einem Osthang sind von Fichtenforst, im Südosten von Hainsimsen-Buchenwald umgeben. Die Quellbäche werden von einem schmalen Erlen-Galeriewald gesäumt. Im Nordosten münden die Bäche in einen Teich. Die Umgebung besteht aus Fichtenforst. Westlich verläuft entlang des Medebachtals die Straße zum Schihang am Langenberg. Wertgebend sind folgende, nach § 62 LG NRW geschützte Lebensräume, mit jeweils typischer, gefährdeter Vegetation und Rote-Liste-Pflanzenarten: Quellen- und Quellbäche, naturnaher Bachlauf des Medebaches, Erlen- und Eschen-Auwald, Weiden-Ufergehölz, Feuchtgrünland. Sie bilden mit dem Hainsimsen-Buchenwald und den Hochstaudensäumen im Osten bzw. Süden einen arten- und strukturreichen, landschaftsraumtypischen und in dieser Ausprägung seltenen Biotopkomplex. Herausragendes Merkmal des Gebietes ist der naturnahe Bachlauf mit flutenden Wassermoosen und durchgängigem Erlen-Auwald. Das NSG ist Teil der Biotopverbundfläche "Medebachtal-Rakenbachtal" (VB-A-4617-002). Bemerkungen: NSG-Erweiterungs-Vorschlag: Für einen umfassenden Waldquellschutz sollte nicht - wie bisher - nur die östliche Quelle auf der Teilfläche 3 sondern auch der umgebende Hainsimsen-Buchenwald in das NSG einbezogen werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (36,29 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (1,35 ha)
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe <6430> (1,17 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (5,45 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (5,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,78 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,22 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,60 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Saeume und Hochstaudenfluren (nicht FFH-LRT) <NK00> (0,39 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (5,45 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,78 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (4,69 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,45 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,50 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,72 ha)
  • Ahornwald <AR0> (0,50 ha)
  • Schlagflur <AT0> (2,45 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (0,22 ha)
  • Fettwiese <EA0> (13,40 ha)
  • Fettweide <EB0> (17,01 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,17 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,50 ha)
  • Teich <FF0> (0,01 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,01 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,39 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (2,40 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,50 ha)
  • Graben <FN0> (0,50 ha)
  • Weihnachtsbaumkultur <HJ7> (0,50 ha)
  • Gebäude <HN1> (0,01 ha)
  • Feuchter (nasser) Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA0> (0,05 ha)
  • Feuchter Waldinnensaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA3> (1,17 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Bach-Quellkraut (Montia fontana subsp. fontana)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Quellmoos (Philonotis fontana)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Großes Windröschen (Anemone sylvestris)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Mittleres Hexenkraut (Circaea x intermedia (C. alpina x lutetiana))
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schimmel-Fichte (Picea glauca)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwefelgelber Anis-Egerling (Agaricus tenuivolvatus)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Ufer-Schnabeldeckelmoos (Platyhypnidium riparioides)
  • Viersamige Wicke (Vicia tetrasperma)
  • Wald-Bergminze (Calamintha menthifolia)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weisse Pestwurz (Petasites albus)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung von naturnahen Quellen, Bachläufen, Auenwald und Feuchtgrünland
Gefährdungen:
  • Bauliche Anlagen (am Gewässer)
  • Eutrophierung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Teichbau (FI)
  • Waldbeweidung (LW)
  • Wasserentnahme aus naturnahem Fliessgewaesser
  • Weihnachtsbaumkultur (FW)
Maßnahmen:
  • Anlage von Biotopen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Fischteichanlage
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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