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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet An der Gemeine (HSK-330)

Objektbezeichnung:

NSG An der Gemeine

Kennung:

HSK-330

Ort: Medebach
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 18,04 ha
Offizielle Fläche: 18,05 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4818-0007
Kennung:

BK-4818-0007

Objektbezeichnung:

NSG An der Gemeine

Link zur Karte: BK-4818-0007
Objektbeschreibung: Das NSG umfasst einen naturbetonten bis naturnahen Abschnitt des Schwelgersbaches mit zufließenden Quellrinnen, strukturreichem Weidegrünland mit Mager- und Nassweiden sowie einem offenem Wiesengelände. Der außerhalb des Naturschutzgebietes entspringende Schwelgersbach durchfließt im NSG zu Beginn ein enges Kerbsohlental mit teils quellig vernässtem Weidegrünland und mit Hecken und alten Gehölzen bestockten Böschungen. Im weiteren Verlauf weitet sich die Talung muldenartig auf. Der Bach fließt hier als flächiger Nassweidestreifen, in dem einige uralte Bruchweiden-Stockausschläge und Kopfweiden stehen. Der von Nordosten kommende Schmandgraben fließt infolge Beweidung ebenfalls großteils flächig in einer versumpften, schmalen Talaue. Die südliche Talböschung wird von einem Dornstrauchgebüsch und einer artenreichen Besenginster-Magerweide eingenommen, an die sich oberhalb (südlich) eine in Teilen magere Extensivweide anschließt. Die nördliche Talböschung wird von einer teils mageren Extensivweide eingenommen. Ein nach Norden abzweigendes Kerbtälchen ist vollständig mit Schlehen verbuscht. Der südexponierte Hang zwischen beiden Bächen ist ein strukturreicher Hecken-Grünlandkomplex mit kleinflächigem Besenginstergebüsch, artenreicher Magergrünlandbrache und mageren Wiesenteilen. Die Hecken sind z.T. lückig. Nach der Einmündung des Schmandgrabens fließt der Schwelgersbach naturnah am östlichen, bewaldeten Talrand. Hier stockt eine uralte Esche. Der südwestliche Bereich besteht aus einem offenen Wiesengelände mit artenarmen Fett- bis Glatthaferwiesen, die großteils noch den Eindruck einer Ansaat aufweisen, bereichsweise aber bereits in mäßig artenreiche, submontane Glatthaferwiesen mit einzelnen Magerkeitszeigern übergehen. Bemerkenswert ist im östlichen Wiesenteil ein großes Vorkommen der Herbstzeitlose. Am Südrand der Wiese beginnt ein teils grabenartiger, lokal auch flächig abfließender Bachlauf, der von einem überwiegend nährstoffreichen Brachestreifen mit kleinflächigen Vernässungen, mageren Teilen und Hochstaudenfluren begleitet wird. Der Bach verschwenkt im Osten in das Wiesengelände und fließt im östlichen Abschnitt flächig in einer Rinderweide. Das Gebiet ist mit seinem Mager- und Nassgrünland sowie den verschiedenartigen Gehölzbiotopen ein sehr wertvoller Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten tradierter, bäuerlich geprägter Grünlandbiotope. Das Naturschutzgebiet ist ein regional bedeutsamer Bestandteil eines Biotopverbundsystems strukturreicher und biotopvielfältiger Grünlandgebiete in der Medebacher Bucht. Durch eine Extensivierung der Grünlandnutzung könnten die Lebensraumqualitäten weiter erhöht werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (0,18 ha)
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe <6430> (0,03 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (1,03 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (10,82 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,45 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete trockene Heiden (nicht FFH-LRT) <NDA0> (0,16 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,87 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,83 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,08 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,42 ha)
  • Hecke <BD0> (0,20 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,20 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,02 ha)
  • Kopfbaumgruppe <BG2> (0,01 ha)
  • Besenginster-Heide <DA3> (0,16 ha)
  • Fettwiese <EA0> (6,44 ha)
  • Fettweide <EB0> (5,41 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,85 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,60 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,96 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,18 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,02 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,27 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,08 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (0,03 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knolliger Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Körner-Steinbrech (Saxifraga granulata)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Moschus-Malve (Malva moschata)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines strukturreichen Offenlandkomplexes mit Kleingehölzen, Nassgrünland und mageren Talhangweiden mit einem Lebensraumgefüge hoher Repräsentativität innerhalb des Vogelschutzgebietes "Medebacher Bucht"
Gefährdungen:
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine Duengung
  • keine Entwaesserung
  • Wiederherstellung von Biotopen
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