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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hohler Stein (HSK-453)

Objektbezeichnung:

NSG Hohler Stein

Kennung:

HSK-453

Ort: Bestwig
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 12,31 ha
Offizielle Fläche: 12,32 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4616-0004
Kennung:

BK-4616-0004

Objektbezeichnung:

NSG Hohler Stein

Link zur Karte: BK-4616-0004
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst zwei ost-westlich verlaufende Bergrücken mit einem zwischengelagerten, im Osten auslaufenden Trockentälchen mit naturnahen Buchenwäldern, natürlichen Kalkfelsen sowie der Veleda Höhle. Die Bestockung des Gebietes setzt sich aus altersheterogenen Buchenwäldern, Fichtenforsten und überwiegend verbuschten Schlagflächen (ehemals Fichtenforste) zusammen. Die Buchenwälder sind überwiegend als Waldmeister-Buchenwald, im Nordwesten des NSG auch als Hainsimsen-Buchenwald ausgebildet. Sie befinden sich zumeist im geringen bis mittleren Baumholzalter, im Bereich der Veleda-Höhle handelt sich um einen durchgewachsenen Niederwald mit z.T. noch mehrtriebigen Buchen. Auf basenreichem Standort ist die Krautschicht gut entwickelt, auf bodensaurem Standort nur spärlich. Der Boden ist z.T. flachgründig-steinig. Das Gebiet ist mit zahlreichen diabatischen Felsblöcken und Felsbändern mit Kalklinsen durchsetzt, die zumeist mit typischer Farn- und Moosvegetation von Kalkfelsen besiedelt ist. Die Felsen sind überwiegend nordexponiert, westlich der Veleda-Höhle auch westlich und südlich. An der Veleda-Höhle erreichen die Felsen bis 12 m Höhe. Die Veleda-Höhle ist eine Grund-, Tropf- und Sickerwasser führende, insgesamt 243 m lange Höhle. Sie ist sehr geräumig mit Ganghöhen von 10-12 m und zwei Hallen, ihre drei Zugänge sind fachgerecht vergittert. Die Höhle ist ein seit langem genutztes Fledermausquartier. Von 12 Fledermausarten liegen subfossile Funde vor, für das 20. Jahrhundert bestehen bei nur geringfügig verändertem Arteninventar Nachweise von 11 Fledermausarten. In neuerer Zeit wurden mindestens 6 Fledermausarten festgestellt (s.a. Allgem. Bemerkungen). Besonders hervorzuheben ist das Vorkommen der Nordfledermaus, die hier in Westfalen ihr einziges bekanntes Dauerquartier hat. Im von Fichtenforsten (und neuerdings z.T. auch Schlagflächen) geprägten Raum Velmede - Olsberg stellen felsreiche Buchenwälder sehr bedeutsame naturnahe Biotope dar. Besonders hervorzuheben ist die Veleda-Höhle als langjähriges Fledermausquartier. Die Veledahöhle ist als Kernfläche des FFH-Gebietes "Höhlen und Stollen bei Olsberg und Bestwig" von internationaler Bedeutung. Die Schlagflächen sollten möglichst zu naturnahen Buchenwäldern entwickelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (7,25 ha)
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,15 ha)
  • Nicht touristisch erschlossene Hoehlen <8310> (0,00 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (1,25 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (2,72 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,05 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,97 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,75 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (5,50 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,05 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,15 ha)
  • Höhle <GE1> (0,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Fuchsschwanz-Bäumchenmoos (Thamnobryum alopecurum)
  • Gedrehtfrüchtiger Glockenhut (Encalypta streptocarpa)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Geneigtes Spiralzahnmoos (Tortella inclinata)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kamm Spaltzahnmoos (Fissidens dubius)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Nickendes Perlgras (Melica nutans)
  • Platthalm-Rispengras (Poa compressa)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtsfarn (Gymnocarpium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Trauben-Gamander (Teucrium botrys)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Verbogenstieliges Doppelhaarmoos (Ditrichum flexicaule)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weiches Kamm-Moos (Ctenidium molluscum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn Sa. (Cystopteris fragilis agg.)
  • Zurückgekrümmtes Doppelzahnmoos (Didymodon ferrugineus)
Tierarten:
  • Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)
  • Großes Mausohr (Myotis myotis)
  • Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)
  • Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii)
  • Teichfledermaus (Myotis dasycneme)
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
Schutzziele:
  • Erhalt eines naturnahen Biotopkomplexes aus Höhlen, Felsen und Buchenwald als Lebensraum u.a. für FFH-relevante Fledermausarten und gefährdete Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Aufforstung (kleinflächig vor dem westl. Felsen an der Veleda-Höhle)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW) (Fichten)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Einziehen, Entsiegeln oder Sperren von Wegen usw.
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Fledermaus-Quartier sichern
  • Hoehlen, Stollen erhalten, sichern
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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