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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bleikuhlen und Waeschebachtal (HX-067K1)

Objektbezeichnung:

NSG Bleikuhlen und Waeschebachtal

Kennung:

HX-067K1

Ort: Warburg
Kreis: Hoexter
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 12,20 ha
Offizielle Fläche: 15,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1969
Inkraft: 2019
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

a) Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensraeume
und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und
Pflanzenarten innerhalb eines grossflaechigen Waldkomplexes, der sich durch einen hohen
Anteil artenreicher Buchenwaelder sowie in Zusammenhang mit dem Wald stehende schutz-
wuerdige Gewaesserbiotope auszeichnet.
Besondere Bedeutung innerhalb des Gebietes hat die im Bereich der ehemaligen Bleikuhlen
und der gehoelzfreien Flaechen des Waeschebachtales auf schwermetallhaltigen Standorten
vorkommende Galmeiflur mit Bestaenden des weltweit einzigartigen Westfaelischen Galmei-Veilchens.
Insbesondere sind in ihrer natuerlichen Vergesellschaftung zu schuetzen:

- Schwermetallrasen,
- Bach-Erlen-Eschenwaelder und
- Hainsimsen-Buchenwaelder.

Ferner sind besonders zu schuetzen:

- naturnahe Quellbereiche, Quellbaeche, Bach- und Talabschnitte sowie
- die natuerliche Artenvielfalt, insbesondere gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten,
b) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen
Gruenden sowie wegen der biogeographischen Bedeutung,
c) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes,
d) Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen
Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess
Artikel 4 Absatz 4 in Verbindung mit Artikel 2 Abs. 2 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung
der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom
21.05.1992 (ABI,EG Nr.L 305, S.42).
Hierbei handelt es sich um den folgenden, fuer die Meldung des FFH-Gebietes DE-4419-303 "Bleikuhlen
und Waeschebachtal" ausschlaggebenden natuerlichen Lebensraum von gemeinschaftlichem Interesse
gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie:

- Schwermetallrasen (Violion calaminariae, 6130).

Das Gebiet hat darueberhinaus im Gebietsnetz "Natura 2000" fuer folgende natuerliche Lebensraeume
gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie Bedeutung:

- Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwaelder (Alno-Padion, 91E0, Prioritaerer Lebensraum) sowie
- Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum, 9110).

Des weiteren sind die Lebensraeume fuer folgende im Gebiet vorkommende Art von
gemeinschaftlichem Interesse, die im Anhang II der Richtlinie aufgefuehrt ist, besonders zu schuetzen und zu
entwickeln:

- Groppe (Cottus gobio).

Die ueber die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung fuer die Waldflaechen ist die
Entwicklung eines Laubwaldgebietes mit den fuer die heimischen Laubwaldgesellschaften typischen Arten
und die Ueberfuehrung vorhandener Altersklassenbestaende in naturnahe Laubwaelder mit einem Mosaik
der standoertlichen Variationen und der verschiedenen Wuchsklassen einschliesslich der Alt- und
Totholzphase. Eine wichtige Grundlage fuer die Erhaltung und Entwicklung der Schwermetallrasen als
Refugialraum seltener Pflanzen und Tiere ist darueber hinaus die Vernetzung der Schwertmetallrasen-
Fragmente mit anderen Offenland-Biotopen trocken-warmer Standorte wie Trockenrasen, Wald- und
Gruenlandsaeumen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4419-302
Kennung:

BK-4419-302

Objektbezeichnung:

Abraumhalden der Bleikuhlen Blankenrode und Wäschebachtal

Link zur Karte: BK-4419-302
Objektbeschreibung: Tal des Wäschebaches südlich der A44 und Haldenkomplex südlich des NSG Bleikuhlen. Der Wäschebach ist ein naturnahes Fliessgewässer mit mäandrierendem Verlauf. Flach- und Steilufer, Uferabrüche und Schotterbänke sind als Strukturmerkmale zu nennen. Gesäumt wird der Wäschebach von einem Erlenauwald mit natürlicher Überschwemmungsdynamik. Die Talhänge sind z.T. mit Buchenmischwäldern und Fichtenbeständen bestockt. Im Nordwesten befindet sich eine Grünlandfläche in der schwach zum Bach geneigten Talsohle. Die Abraumhalden am NSG Bleikuhlen sind mit Schwermetallvegetation bewachsen. Neben der Hallerschen Schaumkresse sind auch hier Exemplare des endemischen Westfälischen Galmeiveilchens anzutreffen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schwermetallrasen (Violetalia calaminariae) <6130> (1,74 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (3,95 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (3,67 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,53 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,07 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,56 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (3,67 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,56 ha)
  • Natuerliche Schwermetallrasen (1,74 ha)
  • Quellbereiche (0,07 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,53 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,02 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (3,93 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (3,67 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (NaN ha)
  • Schwermetallrasen <DE0> (1,74 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (NaN ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,07 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (NaN ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Fichte (Picea abies)
  • Finger-Steinbrech (Saxifraga tridactylites)
  • Frühlings-Hungerblümchen (Erophila verna subsp. verna)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Galmei-Frühlingsmiere (Minuartia caespitosa)
  • Galmei-Hellerkraut (Noccaea caerulescens subsp. sylvestris)
  • Gebirgs-Hellerkraut Sa. (Thlaspi caerulescens agg.)
  • Gelb-Segge (Carex flava)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Felsen-Fetthenne (Sedum rupestre (subsp. rupestre))
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Zittergras (Briza maxima)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hallers Schaumkresse (Arabidopsis halleri)
  • Harter Schafschwingel (Festuca guestfalica)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Illyrische Mauermiere (Paronychia kapela)
  • Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Körner-Steinbrech (Saxifraga granulata)
  • Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarznessel (Ballota nigra)
  • Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Steife Wolfsmilch (Euphorbia stricta)
  • Steinquendel (Acinos arvensis)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Trauben-Gamander (Teucrium botrys)
  • Weisse Fetthenne (Sedum album)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weißes Fingerkraut (Potentilla alba)
  • Westfälisches Galmei-Veilchen (Viola guestphalica)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
  • Brombeer-Zipfelfalter (Callophrys rubi)
  • Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris)
  • Frischwiesen-Grünwidderchen (Adscita statices)
  • Gefleckte Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus)
  • Heidegrashüpfer (Stenobothrus lineatus)
  • Kurzflügelige Beißschrecke (Metrioptera brachyptera)
  • Nelken-blütenspanner (Eupithecia venosata)
  • Schmuck-Kleinspanner (Scopula ornata)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines naturnahen Fliessgewaessers und des Erlenauwaldes
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Gewaesserausbau
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Isolationseffekt
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • kein Gewaesserausbau
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Vernetzung herstellen
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