Inhalt:
Naturschutzgebiet Deichvorland bei Grieth mit Kalflack (KLE-033)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Deichvorland bei Grieth mit Kalflack |
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Kennung: |
KLE-033 |
Ort: | Kleve |
Kreis: | Kleve |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 400,67 ha |
Offizielle Fläche: | 505,00 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1991 |
Inkraft: | 2015 |
Außerkraft: | 2035 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt insbesondere zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung von Lebens- gemeinschaften und Lebensstätten wildlebender Pflanzen- und Tierarten gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG, insbesondere 1. zur Erhaltung der Brut-, Rast- und Nahrungsbiotope seltener Wat- und Wasservögel, 2. zur Erhaltung der Rast- und Äsungsplätze nordischer Wildgänse als Teil des internationalen Feucht- gebietes Unterer Niederrhein gemäß Ramsar Konvention, 3. zur Erhaltung der durch den Rhein geschaffenen naturräumlichen Strukturen der Auenlandschaft, sowie der eingetieften Altstromrinne, durch die die Kalflack fließt und der bäuerlichen Kulturlandschaft, die sich durch charakteristische Lebensgemeinschaften mit hohem Artenreichtum auszeichnen, 4. zur Entwicklung naturnahen Auenwaldes auf den Teilflächen, die nicht dem Wat- und Wiesenvogelschutz (d. h. der landwirtschaftlichen Grünlandnutzung) vorbehalten bleiben sollen, 5. zum Schutz von Feuchtgrünlandflächen und sonstigen extensiven Grünland wegen ihrer Seltenheit und ihres Artenreichtums sowie aufgrund des Vorkommens von gefährdeten Arten, 6. zur Erhaltung und Optimierung eines naturnah strukturierten Altrheinkomplexes mit gut ausgebildeter Vege- tationszonierung wie der typisch ausgeprägten Schwimmblattvegetation, Röhrrichtzone, feuchten Hochstau- denfluren, punktuellen Schlammpionierfluren und Weichholzauenbeständen, 7. zur Erhaltung der schutzwürdigen Böden: Böden mit einem sehr hohen Biotopentwicklungspotential (sehr schutzwürdige Grundwasserböden z.B. typische Auengleye); 7. zur Erhaltung der schutzwürdigen Böden: Böden mit einem sehr hohen Biotop-entwicklungspotential (sehr schutzwürdige Grundwasserböden z.B. typische Auengleye); Nr. 7 auch aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Gründen gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 2 sowie Nr. 3, 5 und 6 auch wegen der besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG. (3) Die Festsetzung erfolgt des Weiteren A) zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gem. Art. 4 Abs. 4 i. V. m. Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie 92/43/EWG. Hierbei handelt es sich bei dem FFH-Gebiet DE-4102-302 "Kalflack" gemäß der Lebensraumtypenkarte des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW im Verordnungsgebiet um die folgenden natürlichen Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gem. Anhang I der FFH - Richtlinie: - Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder (NATURA-2000-Code:91E0 prioritärer Lebensraum) - Natürliche eutrophe Seen und Altarme (NATURA-2000-Code:3150) - Schlammige Flussufer mit einjähriger Vegetation (NATURA-2000-Code: 3270) - Feuchte Hochstaudenfluren (NATURA-2000-Code: 6430) sowie Arten von gemeinschaftlichem Interesse gem. Anhang II nach der Richtlinie 92/43/EWG:, - Steinbeißer (Cobitis taenia), sowie B) weiterhin zum Schutz folgender Arten von gemeinschaftlichen Interesse nach der Richtlinie 79/409/EWG des Rates der Europäischen Gemeinschaften zur Erhaltung der wildlebenden Vogelarten vom 02. April 1979 (Abl. EG Nr. L 103 vom 25.04.1979 S. 1) (Vogelschutz-RL) im "Vogelschutzgebiet ,DE-4203-401 Unterer Niederrhein"") und Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Lebensstätten und Lebensräume: a) Arten des Anhangs I - Blaukehlchen (Luscinia svecica), - Bruchwasserläufer (Tringa glareola), - Eisvogel (Alcedo atthis), - Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), - Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria), - Kampfläufer (Philomachus pugnax), - Rohrdommel (Botaurus stellaris), - Rohrweihe (Circus aeruginosus), - Schwarzmilan (Milvus migrans), - Singschwan (Cygnus cygnus), - Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger), - Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana), - Wachtelkönig (Crex crex), - Weißwangengans (Branta leucopsis), - Zwergsäger (Mergus albellus), - Zwergschwan (Cygnus columbianus), b) regelmäßig vorkommende Zugvögel, die nicht in Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG aufgeführt sind; - Bekassine (Gallinago gallinago), - Bläßgans (Anser albifrons), - Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus), - Flußregenpfeifer (Charadrius dubius), - Gänsesänger (Mergus merganser), - Großer Brachvogel (Numenius arquata), - Grünschenkel (Tringa nebularia), - Kiebitz (Vanellus vanellus), - Knäkente (Anas querquedula), - Krickente (Anas crecca), - Löffelente (Anas clypeata), - Nachtigall (Luscinia megarhynchos), - Pfeifente (Anas penelope), - Pirol (Oriolus oriolus), - Rotschenkel (Tringa totanus), - Saatgans (Anser fabalis), - Schnatterente (Anas strepera), - Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), - Spießente (Anas acuta), - Tafelente (Aythya ferina), - Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), - Uferschnepfe (Limosa limosa), - Waldwasserläufer (Tringa ochropus), - Wiesenpieper (Anthus pratensis), - Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis), |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4103-908 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Linksrheinisches Deichvorland bei Emmerich |
Link zur Karte: | BK-4103-908 |
Objektbeschreibung: | Die gesamte Flaeche liegt zwischen dem Rheinstrom und dem Winterdeich (Oraniendeich) und somit im direkten Ueberflutungs- bereich des Rheins. Sie ertreckt sich von Rhein-Kilometer 845 bei Grieth bis Kilometer 855. Es dominiert nahezu gehoelzfreies, meist intensiv als Viehweide genutztes Deichvorland, besonders westlich des Kalflack (s.u.) ohne nennenswerte landschaftsgliedernde Strukturen. Die groesste Breite des Vorlandes erreicht 850m. Am Rhein Sand- und Kiesflaechen, Buhnen und vereinzelte Weiden- buesche und Pappelbuesche (vermutlich autochthone Vorkommen der Schwarz-Pappel). Innerhalb der Buhnenfelder treten Sandflaechen mit Muschelbaenken, Schlammflaechen und anderen Kleinstrukturen auf, sie sind ueberwiegend vegetationslos. Auch die Buhnen sind nur von wenig Vegetation bewachsen. Es dominieren Phalaris- und Rubus caesius- Bestaende. Daneben Vorkommen von typischen Stromtalpflanzen. An den suedexponierten Deichflaechen findet sich eine reichhaltige Schmetterlingsfauna sowie eine artenreiche Pflanzengemeinschaft. In Hoehe von Emmerich durchfliesst ein Altrheinarm (Kalflack) das Deichvorland. Der Kalflack ist durch das Schoepfwerk vom Einfluss des Rheins getrennt. Durch die Stauung des Wassers und das staendige Ablassen am Schoepfwerk entsteht auf diesem Stueck eine starke Fliessbewegung. So ist auch in der Fauna deutlich der Charakter eines Fliessgewaessers zu erkennen. Eingebettet liegt die Rinne in einen Gruenlandkomplex aus Fettweiden und Feuchtweiden. Nach Rheinhochwaessern sind die Wiesenflaechen sehr feucht. In den Senken bleiben meist fuer einige Tage kleinere und groessere Wasserlachen zurueck. Bei Niedrigwasser fallen am Kalflack, am Rheinufer und zwischen den Rheinkribben breite Uferbereiche trocken. Es entstehen Sand-, Schotter- und Schlammflaechen. Im letzten Drittel befinden sich 3 m hohe Uferabbrueche, in denen der Brutplatz des Eisvogels vermutet wird. Die Laenge des Wasserlaufs betraegt ca. 950 m. An seinen Raendern stocken eine Pappelreihe (westlich) und eine dichte Hecke (oestlich). Das oestlich des Kalflack gelegene langgestreckte Deichvorland reicht bis Grieth. Auch hier intensiv genutzte Fettweiden. Die Deiche werden von Schafen intensiv beweidet. Das ausgedehnte Abgrabungsgewaesser nahe Hof Muellershof steht mit dem Rhein ueber eine Barre bei Hochwasser in Verbindung. Das Gewaesser ist von einem geschlossenen, mehrere Meter breiten, gepflanzten Weidenguertel umgeben. So finden vor allem Wasservoegel (u.a. zahlreiche Graureiher, Entenvoegel und Kormorane) ein relativ gutgeschuetztes Nahrungs-, Brut- und Rastbiotop vor. Eine typische Ufervegetation ist nur vereinzelt vorhanden (Rohrkolbenroehricht). Ansonsten sind die sandigen, kiesigen Flachufer bis zum Weidensaum voellig ohne Vegetation. Oberhalb des Weidengebueschsaumes erstreckt sich bis zur Weideneinzaeunung ein Quecken-Flutrasen. Ein weiterer oekologisch besonders wertvoller Bereich ist der alte Hafen nahe Elendshof. Das Hafenbecken ist stark verschlickt und versandet. Es haben sich am S-Rand Flutrasen ausgedehnt. Daneben Ausbildung von Zwergbinsen-Gesellschaften mit dem Schlammkraut (Limosella aquatica). Die Steinpackungen und sandigen Ufer werden - sofern nicht vegetationsfrei - hpts. von Phalaris-Bestaenden und Weidenbueschen sowie Schwarzpappeln eingenommen. Das oestlichste, kleinflaechige Stillgewaesser (vermutlich) eine Flutmulde besitzt eine sehr artenreiche Ufervegetation. Besonders die Phalaris-Flutrasen und die Zweizahn-Gesellschaften sind ausgepraegt. Zum Rhein ist das Gewaesser von einem lueckigen Weidensaum umgeben. Es besteht keine direkte Verbindung zum Strom. Zwischen dem Gewaesser und den benachbarten Fettweiden liegt ein grosser Hochstaudenbereich. Das Gebiet ist Teil des international bedeutsamen Feuchtgebiets Unterer Niederrhein (Ramsar). In den Monaten Januar bis Maerz regelmaessig besuchter Aesungsplatz der Saat- und Blaessgaense. Im Winterhalbjahr koennen im Gebiet groessere Konzentrationen von Enten und Schnepfenvoegeln auftreten. Bemerkungen: Bedingt durch den Rheinstrom werden im Rheinvorland viele Schmutzstoffe u |
Kennung: |
BK-0001 |
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Objektbezeichnung: |
Unterer Abschnitt der Kalflack mit Volksgatt von der Mündung in den Rhein bis zum "Bolk" südlich Wissel |
Link zur Karte: | BK-0001 |
Objektbeschreibung: | Unterer Abschnitt der Kalflack mit dem Nebenarm Volksgatt zwischen der Mündung in den Rhein genüber Emmerich bis zum "Bolk" südlich Wissel. Die Kalflack durchzieht als eingetiefte, knapp 9 km lange Altstromrinne die ackerbaulich geprägte Niederungslandschaft bis zum Schöpfwerk und anschließend auf knapp 1 km Länge im Rheinvorland. Von Osten mündet die Volksgatt, ein weiterer Altarm im Bereich Bylerward ein. Die beiden naturnahen Altgewässer weisen eine gut ausgeprägte Wasservegetation auf mit Auwaldresten und sind in diesem Abschnitt als FFH-Gebiet ausgewiesen. Der Wasserkörper erreicht i.d.R. eine Breite zwischen 30 und 50 Metern, san Aufweitungen ist das Gewässer bis 100 m breit. Im Süden und im Mittelteil südlich des Volksgatt verengt sich das Gewässer auf 10 bis 20 m Breite. Die Gewässerstrukturen sind in den breiten Abschnitten recht naturnah mit unterschiedlichen Breiten und Tiefen sowie teils flachen Ufern. Die schmaleren Abschnitte weisen relativ einheitliche Breiten und zumeist steilere Uferböschungen auf. Der Wasserstand im Altarm wird durch das Schöpfwerk im Norden geregelt und relativ konstant gehalten. Der leicht durchströmte Altarm weist i.d.R. eine gut ausgebildete Vegetationszonierung auf. Die zumeist üppig entwickelte Unterwasservegetation wird vornehmlich von Wasserpest dominiert. Hinzu kommen flutende Bestände des Einfachen Igelkolbens und Pfeilkraut. Daneben sind Sumpf-Wassserstern und Kamm-Laichkraut regelmäßig vorhanden. Die Schwimmblattvegetation setzt sich in beruhigten Abschnitten aus z.T. dichten Decken der Teichrose mit Spiegellaichkraut sowie Wasserlinsendecken aus Kleiner und Vielwurzeliger Teichlinse sowie Dreifurchiger Wasserlinse zusammen. Die Verlandungsvegetation nimmt breiten Raum ein und ist relativ abwechslungsreich ausgebildet. Vorherrschend sind Großröhrichte (Wasserschwaden, Rohrglanzgras, Schilf, Igelkolben), untergeordnet treten Kleinröhrichte (Brunnenkresse, Merk) und eingestreut Goßseggen auf. Stellenweise sind kleine Silberweiden-Auwaldfragmente erhalten. Im Süden des Gebietes nördlich der Brücke "Am Bolk" ist der Abschnitt durch starke Verlandung geprägt. Die Volksgatt weist ebenso eine gut ausgebildete Veröandungsvegetation auf. Bemerkenswert ist hier das Vorkommen von Froschbiss und Schwimmendem Wasser-Sternlebermoos. Der Altarmkomplex weist eine besondere Bedeutung für lebensraumtypische Fischarten wie insbesondere Steinbeisser, Bitterling und Aal auf sowie Eisvogel und Teichrohrsänge auf. Die Böschungen sind größtenteils mit Ufergehölzen bewachsen, die v.a. aus Silberweiden und Eschen mit Weidengebüschen geprägt sind. Insbesondere an den oberen Böschungebereichen stocken häufig Weißdorngebüsche mit nitrophytischer Krautschicht. Nur selten sind blütenreiche feuchte Hochstaudenfluren als schmale Säume erhalten. Lokal sind kleine Bereiche des angrenzenden Grünlandes (Fettweide, Flutrasen) in das Gebiet eingebunden. Die Wasservegetation wird mindestens einmal jährlich gemäht, um den Wasserabfluss zu gewährleisten, bei Bedarf werden auch die Verlandungsbereiche und Ufer gemäht. Der Altarm grenzt überwiegend unmittelbar an Ackerflächen an, so dass die Uferböschungen häufig stark eutrophiert sind. Das Gewässer ist durch strake Eutrophierungen durch Nährstoff- bzw. Düngereinträge beeinträchtigt, die die starke Verkrautung und auch Verlandung fördern. Das naturnahe Altwasser zählt mit seiner gut ausgebildeten Vegetationszonierung und den Vorkommen lebensraumtypischer gefährdeter Pflanzen- und Tierarten zu den zehn bedeutendsten Rhein-Altarmen am Niederrhein. Das Altarmsystem ist Lebensraum für eine typischen Fischfauna mit Steinbeisser und Bitterling. Es ist ein bedeutender Lebensraum für stillgewässertypische Zönosen sowie ein wichtiger Baustein in dem landesweit bedeutsamen Stillgewässerverbundsystem am Unteren Niederrhein und ist entsprechend als FFH-Gebiet ausgewiesen. Das Gebiet ist zudem Bestandteil des Vogelschutzgebietes" Unterer Niederrhein", das aufgrund der hohen Zahl rastender und überwinternder Wasser- und Watvogelarten als Feuchtgebiet internationaler Bedeutung. Vorrangiges Entwicklungsziel ist der Erhalt und die Entwicklung des des strukturreichen Altwasserkomplexes mit eutraphenten Verlandungsgesellschaften. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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