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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Knauheide (KLE-006)

Objektbezeichnung:

NSG Knauheide

Kennung:

KLE-006

Ort: Emmerich
Kreis: Kleve
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 30,62 ha
Offizielle Fläche: 30,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1977
Inkraft: 2019
Außerkraft: 2039
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4102-0001
Kennung:

BK-4102-0001

Objektbezeichnung:

NSG Knauheide

Link zur Karte: BK-4102-0001
Objektbeschreibung: Das NSG Knauheide liegt nordwestlich von Emmerich in unmittelbarer Nähe zur niederländischen Grenze und erstreckt sich entlang der Autobahn A3 über eine Fläche von ca. 30,5 ha. 1. Gebietsbeschreibung: Es handelt sich um einen feuchtigkeitsgeprägten Wald-Grünlandkomplex auf sandigen oder moorigen Böden. Das Gebiet wird von einer wenig befahrenen Gemeindestraße durchschnitten. Westlich dieser Linie liegt ein grabendurchzogenes Waldgebiet mit überwiegender Laubholzbestockung aus Eiche, Birke und Erle mit wenigen kleinflächig eingestreuten Pappelbeständen und Nadelholzbeständen aus Kiefer, Weymouthskiefer oder Lärche. Die Buche ist lediglich durch einzelne Altbäume und durch ein kleines Stangenholz repräsentiert. Neben diesen forstlich stark beeinflußten Einheiten gibt es am nördlichen Rand einen Erlenbruchwald. Vorgelagert sind dem Wald im Westen Grünlandflächen teils intensiv (nördliche Parzelle), teils extensiv bewirtschaftet. In einer vernäßten Mulde am Waldrand ist eine Nasswiesenbrache mit Gagelgebüsch auf Niedermoor entwickelt. Im östlichen Teil befindet sich das Zentrum des Naturschutzgebietes mit einer nassen, kleinräumig gegliederten Kernzone aus nährstoffempfindlichen, außerordentlich artenreichen Biotoptypen (u.a. Reliktbestände von Pfeifengraswiesen, Borstgrasrasen, Heiden). Randlich sind Sukzessionsstadien der Wiederbewaldung (Grauweiden-Gebüschmäntel, Birken-Pionierwald, quelliger Erlen-Pionierwald, Eichen-Birkenwald) aufgewachsen. Die Kernzone ist umgeben von Wiesen und Weiden, die aufgrund des Bodenreliefs in unterschiedlichen Feuchtigkeitsstufen und Ausprägungen vorliegen. Einzelbäume und Eichengruppen sowie alte Baumreihen am Gebietsrand gliedern das Grünland. 2. Gesamtwert des Gebietes: Das Gebiet zeichnet sich standörtlich durch hohe Grundwasserstände und von Natur aus überwiegend magere Bodenverhältnisse aus. Von herausragender Bedeutung sind gehäufte Vorkommen von Pflanzenarten der basenreichen Flachmoore und der bodensauren Heidegesellschaften, die bereits in den 60. Jahren Anlaß für Schutzbemühungen waren. Die basophilen, stark gefährdeten Niedermoorpflanzen sind beschränkt auf die Kernzone, wo schwacher lokaler Grundwassereinfluß für spezifische Standortbedingungen sorgt. Hier wächst auf engem Raum eine Vielzahl von Magerkeits-, Feuchte- und Säurezeigern, die in der modernen intensiv genutzten und von Entwässerungsmaßnahmen geprägten Kulturlandschaft äußerst selten geworden sind. Obwohl eine Reihe von Seltenheiten seit den 60.Jahren im Gebiet ausgestorben ist, zählt die Knauheide zu den floristisch bedeutensten NSG am Niederrhein. Die Bestände der stark gefährdeten Pflanzenarten sind durch adäquate Pflegemaßnahmen in den letzten 15 Jahren stabilisiert worden. Im Wirtschaftsgrünland im deutlich reliefierten Ostteil ist ein Mosaik verschiedener extensiver Grünlandgesellschaften (von trockener Magerweide bis Nasswiese und Seggenried) in typischer Ausprägung erhalten geblieben, wie es im Kreis Kleve einmalig ist. Ihr Fortbestehen ist abhängig von starken Düngungsbeschränkungen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes. Der forstlich beeinflußte, von Entwässerungsgräben durchzogene Waldkomplex mit hohen Eichenanteilen hat regionale Bedeutung für Waldvogel-Zönosen und für Amphibien. Er bietet beträchtliches Potential für eine Umwandlung in Richtung eines naturnahen Feuchtwaldgebietes. 3. Biotopverbund: Das NSG Knauheide ist Kernfläche und Reliktstandort für Pflanzen- und Tierarten der Heiden, Magerrasen und Niedermoore. Eine Wiederausbreitung dieser Arten ist mangels geeigneter Standorte im Umfeld kaum zu erwarten. Mit zielgerichteten Entwicklungsmaßnahmen (z.B. entlang der südexponierten Autobahnböschung) ließen sich Biotopkorridore schaffen, die eine Vernetzung mit ähnlichen Habitaten (z.B. auf entsprechend hergerichteten Ausgleichsflächen) herstellen könnten. 4. Hauptentwicklungsziele (s. auch Schutzziel): Leitbild für die Entwicklung im NSG Knauheide ist: Die Erhaltung und Optimierung eines nährstoffarmen und nässebetonten Lebensraumkomplexes aus Magerrasen, Heideresten, nährstoffarmen Feuchtwiesen, Hochstaudenfluren und Rieden mit ihren Sukzessionsstadien (Kernzone), der umgeben ist von einem Grünlandkomplex aus schwach gedüngten, extensiv bewirtschafteten Weiden und Wiesen, in dem die kleinräumig wechselnden Standortbedingungen in der Vegetationsdecke zum Ausdruck kommen. Im Waldbereich ist die Erhaltung und Wiederherstellung struktur- und totholzreicher, nasser Erlen-Bruchwälder und bodensaurer Birken-Eichenwälder verschiedener Feuchtestufen anzustreben. Sie repräsentieren die natürlichen Waldgesellschaften, die in der unbeeinflussten Naturlandschaft zur Vorherrschaft kämen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (5,14 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,43 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,26 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,81 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,99 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,92 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (0,72 ha)
  • Weiden-Bruchwald <AE3> (0,19 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,45 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,14 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,31 ha)
  • Allee <BH0> (0,22 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,04 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,03 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,04 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (0,07 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (0,20 ha)
  • Fettwiese <EA0> (5,41 ha)
  • Fettweide, Neueinsaat <EB1> (1,86 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,50 ha)
  • Nasswiese <EC1a> (0,40 ha)
  • Feuchtwiese <EC1b> (0,10 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,32 ha)
  • basenarme Pfeifengraswiese <EC4> (0,37 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,15 ha)
  • Magerweide <ED2> (4,56 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,18 ha)
  • brachgefallenes Nassgrünland <EE3a> (0,16 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,03 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,06 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Hornkraut (Cerastium arvense s.l.)
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum subsp. erectum)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Doldiges Habichtskraut (Hieracium umbellatum)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Einjähriges Rispengras (Poa annua)
  • Englischer Ginster (Genista anglica)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gagel (Myrica gale)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Geflügeltes Johanniskraut (Hypericum tetrapterum)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Reiherschnabel Sa. (Erodium cicutarium agg.)
  • Gewöhnliches Ruchgras Sa. (Anthoxanthum odoratum agg.)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Klappertopf (Rhinanthus serotinus)
  • Grüne Teichbinse (Schoenoplectus lacustris)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kanadische Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knolliger Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriech-Weide (Salix repens)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Löwenzahn (unbestimmt) (Taraxacum spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Nickende Distel (Carduus nutans s.l.)
  • Nickender Löwenzahn (Leontodon saxatilis)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia)
  • Ranken-Lerchensporn (Ceratocapnos claviculata)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Hornkraut (Cerastium semidecandrum)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Saum-Segge (Carex hostiana)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Sparrige Binse (Juncus squarrosus)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spreizendes Wasser-Greiskr. (Senecio erraticus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Vogelmiere Sa. (Stellaria media agg.)
  • Wacholder (Juniperus communis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weicher Storchschnabel (Geranium molle)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Weymouths-Kiefer (Pinus strobus)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras Sa. (Poa pratensis agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
  • Übersehenes Knabenkraut (Dactylorhiza praetermissa)
Tierarten:
  • Admiral (Vanessa atalanta)
  • Bekassine (Gallinago gallinago)
  • Blauer Eichen-Zipfelfalter (Neozephyrus quercus)
  • Blindschleiche (Anguis fragilis)
  • Brauner Grashüpfer (Chorthippus brunneus)
  • Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus)
  • Bunter Grashüpfer (Omocestus viridulus)
  • Distelfalter (Vanessa cardui)
  • Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus)
  • Feuerfalter (Lycaena phlaeas)
  • Gemeine Dornschrecke (Tetrix undulata)
  • Gemeiner Bläuling (Polyommatus icarus)
  • Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Grosser Kohlweissling (Pieris brassicae)
  • Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
  • Kiebitz (Vanellus vanellus)
  • Kleiner Kohlweissling (Pieris rapae)
  • Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis)
  • Landkärtchen (Araschnia levana)
  • Nachtigall-Grashüpfer (Chorthippus biguttulus)
  • Ochsenauge (Maniola jurtina)
  • Ockergelber Braundickkopffalter (Thymelicus sylvestris)
  • Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima)
  • Rapsweissling (Pieris napi)
  • Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes venata)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Säbeldornschrecke (Tetrix subulata)
  • Teichfrosch (Rana kl. esculenta)
  • Waldeidechse (Lacerta vivipara)
  • Waldgrille (Nemobius sylvestris)
  • Weissrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus)
  • Wespenspinne (Argiope bruennichi)
  • Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Schutzziele:
  • Im Jahr 1997 wurden das NSG von ursprünglich 14,7 ha auf ca. 30,5 ha vergrößerthat (AMTSBLATT REGIERUNGSBEZIRK DÜSSELDORF 1997, S. 162).
    Gleichzeitig wurde in der NSG-Verordnung das Schutzziel neu formuliert.
    Demnach erfolgte die Schutzausweisung:
    - zur Erhaltung der besonderen hydrologischen Verhältnisse des Gebiets, die insbesondere durch hohe Grundwasserstände gekennzeichnet sind,
    - zum Schutz und zur Entwicklung der seltenen und z.T. gefährdeten Pflanzengesellschaften des Nass- und Feuchtgrünlandes, der Heide, der Riede und Röhrichte und der Bruchwälder,
    - zur Erhaltung und Wiederherstellung des durch kleinräumigen Wechsel der Standortbedingungen gekennzeichneten Grünlandes; das Grünland ist auf großen Flächen noch strukturreich und enthält teilweise noch typische Anzeiger der mageren
    oder feuchten Pflanzengesellschaften,
    - zum Schutz der dort lebenden gefährdeten Tierarten, u. a. Reptilien und Libellen.
    Das Naturschutzzentrum Kleve hat als gebietsbetreuende Biologische Station 2006 ein Leitbild für das NSG Knauheide erarbeitet, das sich an den obigen Schutzzielen orientiert, wobei insbesondere die natürlicherweise nährstoffarmen und nassen Standortbedingungen im Mittelpunkt stehen.
    Zudem wird berücksichtigt, dass im NSG Knauheide drei verschiedene Biotopkomplexe vorkommen, die sich in Nutzung und Biotoptypeninventar grundlegend unterscheiden. In ihnen sind zum einen die Relikt-Lebensräume der historischen Landnutzung (= pflegeabhängige Biotope der Kernzone) und die Biotoptypen der traditionell genutzten Kulturlandschaft (Grünland) sowie zum anderen die Waldgesellschaften und Elemente der naturnahen Waldlandschaft wertbestimmend.
    Leitbild für die Entwicklung im NSG Knauheide ist demnach:
    ·Die Erhaltung und Optimierung eines nährstoffarmen und nässebetonten Lebensraumkomplexes aus Magerrasen, Heideresten, nährstoffarmen Feuchtwiesen, Hochstaudenfluren und Rieden mit ihren Sukzessionsstadien, der umgeben ist von einem Grünlandkomplex aus schwach gedüngten, extensiv bewirtschafteten Weiden und Wiesen, in dem die kleinräumig wechselnden Standortbedingungen in der Vegetationsdecke zum Ausdruck kommen. Im Waldbereich ist die Erhaltung und Wiederherstellung struktur- und totholzreicher, nasser Erlen-Bruchwälder und bodensaurer Birken-Eichenwälder verschiedener Feuchtestufen anzustreben. Sie repräsentieren die natürlichen Waldgesellschaften, die in der unbeeinflussten Naturlandschaft zur Vorherrschaft kämen.
    Die Entwicklungsziele für die drei unterschiedlichen Biotopkomplexe Kernzone, Grünland und Wald sind jeweils andere:
    Entwicklungsziele für die Kernzone:
    ·Verhinderung weiterer Entwässerung. Da der Einfluss basenreichen Grundwassers ein wesentlicher Standortfaktor für die spezifische Flora der Knauheide ist, muss vorrangig auch darauf geachtet werden, dass der Zustrom von oberflächennah austretendem Grundwasser nicht unterbunden oder verändert wird.
    ·Verhinderung von Nährstoffeinträgen. Sie ist besonders in der Kernzone eine wichtige Voraussetzung zur Stabilisierung der stark gefährdeten Pflanzengesellschaften mit zahlreichen nährstoffempfindlichen Arten.
    ·Erhaltung und Wiederherstellung (Vergrößerung der Flächenanteile) von Borstgrasrasen, Heideresten, Pfeifengraswiesen und Kleinseggen-Riedern.
    ·Erhaltung von Hochstaudenfluren und Röhrichten als kleinflächige oder saumförmige Vegetationsstrukturen.
    ·Erhaltung von Tümpeln und Gräben als temporäre Gewässer.
    ·Reduzierung von Gebüschen und Pionierwald-Beständen an den Rändern der Offenlandbiotope.
    Entwicklungsziele für das Wirtschaftsgrünland:
    ·Erhaltung und Wiederherstellung von standorttypischem artenreichem Grünland. Extensiv bewirtschaftete, kaum oder nicht gedüngte Grünlandgesellschaften nehmen in der Knauheide zur Zeit relativ große Flächen ein. Bei Beendigung der aktuellen Extensivierungsverträge müssen Vertragsverlängerungen oder neue Verträge erneut vorrangig auf Grünlandparzellen im Umfeld der Kernzone konzentriert werden. Im Randbereich zur Kernzone kommt dem Extensivgrünland eine entscheidende Funktion als Puffer gegen Nährstoffeinträge zu. Grundsätzlich ist anzustreben, langfristig eine extensive Bewirtschaftung mit geringer Düngung sicherzustellen.
    ·Erhaltung alter Gehölzstrukturen der traditionell genutzten Kulturlandschaft.
    Entwicklungsziele für den Waldkomplex:
    ·Umwandlung der Nadelholz- und Pappelforste in naturnahe Waldtypen.
    ·Wiederherstellung eines natürlichen Wasserhaushaltes in den Erlen-Bruchwaldbeständen.
    ·Erhaltung und Entwicklung von Altholz und Totholz in allen Beständen sowie Schutz von alten markanten Einzelbäumen.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Duengung, zu intensiv (im Extensivgrünland nach Ablauf Vertragsnaturschutz)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime (insbesondere im Wald im Nordteil)
  • Eutrophierung
  • Grundwasserabsenkung
  • unerwuenschte Sukzession
  • Veraenderung des Kleinreliefs (Geländerelief im Grünland)
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Entwaesserung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiedervernaessung
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