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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Issumer Fleuth (KLE-047)

Objektbezeichnung:

NSG Issumer Fleuth

Kennung:

KLE-047

Ort: Kevelaer
Kreis: Kleve
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 10,38 ha
Offizielle Fläche: 17,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2004
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4403-0004
Kennung:

BK-4403-0004

Objektbezeichnung:

NSG Issumer Fleuth

Link zur Karte: BK-4403-0004
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst den mehr als 8 km langen Abschnitt der Issumer Fleuth zwischen den Ortslagen von Kapellen und Winnekendonk sowie zwei abgebundene, verlandende, von Flutrasen umgebene naturnahe Altarme östlich von Winnekendonk. Es stellt den nordwestlichsten Teilbereich des ausgedehnten FFH-Gebietes "Fleuthkuhlen" dar (Altarme außerhalb der FFH-Abgrenzung gelegen). Es handelt sich um einen weitgehend begradigten, in weiten Bögen verlaufende 8-10 m breiten, relativ sauberen Tieflandfluss mit teils sandig-kiesigem, teils schlammigem Substrat, begleitenden Röhrichten, Teichrosenbeständen, flutenden Laichkraut- sowie Wasser- und Teichlinsendecken. Die an den Fluss angrenzenden Flächen werden überwiegend landwirtschaftlich genutzt (meist als Grünland) und sind stellenweise durch Baumreihen, Hecken und Feldgehölze gegliedert. Besonders im Bereich des angrenzenden NSG Fleuthbenden bei Winnekendonk weist die Aue auch Altarmreste, Weiden-Auwald und großflächiges Feuchtgrünland auf. Wertigkeit Die Bedeutung des Gewässerabschnitts ergibt sich vor allem aus seinem artenreichen Fischbestand, darunter die überregional bedeutenden Vorkommen von Steinbeißer, Bitterling und Koppe, drei Fischarten von internationaler Bedeutung (FFH-Richtlinie Anhang II). Dazu trägt auch die meist gut ausgebildetet Unterwasservegetation bei (mäßiger bis guter Zustand nach Wasserrahmenrichtlinie). Im untersten Abschnitt ist mit dem Vorhandesein von Ufergehölzen, flacheren Ufern und angrenzenden Altarmen auch die Gewässerstruktur gut ausgebildet, so dass dieser dem FFH-Lebensraumtyp "Fließgewässer mit Unterwasservegetation" entspricht. Biotopverbund Das Gebiet erfüllt eine wichtige Vernetzungsfunktion im Gewässernetz am Niederrhein, indem es die Fleuthkuhlen mit der Niersaue verbindet. Zentrales Entwicklungsziel ist eine naturnahe Entwicklung des Fließgewässers mit seinen Ufer- und Auenbereichen. Entwicklugsmaßnahmen sollten sich auf die Strukturverbesserung der Ufer- und Sohlbereiche (Schaffung von Ruhezonen) sowie eine Minderung der Nährstoffeinträge fokussieren. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf einer an einen natürlichen Zustand angepassten Gewässerunterhaltung, die auch die Ansprüche der charakteristischen Fischfauna berücksichtigt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (0,32 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,91 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (9,64 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,38 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,01 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,07 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,31 ha)
  • Altwasser, abgebunden <FC2> (0,32 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (10,45 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,09 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Durchwachsenes Laichkraut (Potamogeton perfoliatus)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echte Trauerweide (Salix babylonica)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echter Arznei-Baldrian i.e.S. (Valeriana officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Ulme (Ulmus minor)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Schilf i.e.S. (Phragmites australis var. australis)
  • Glanzleuchteralge (unbestimmt) (Nitella spec.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Nussfrüchtiger Wasserstern (Callitriche obtusangula)
  • Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Knöterich (aquatischer Form) (Persicaria amphibia (fo. aquatica))
  • Wasser-Knöterich (terrestrischer Form) (Persicaria amphibia (fo. terrestre))
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung der Issumer Fleuth mit einigen Altarm-Resten durch Gewässer-Renaturierung, ökologische Gewässerunterhaltung, Einrichtung nicht oder nur extensiv genutzter Uferrandstreifen und Extensivierung der Nutzung in der Aue; Erhalt und Optimierung der Lebensräume von Steinbeißer und Bitterling
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW)
  • Entkrautung zur Gewaesserunterhaltung (WA)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserraeumung (WA)
  • Gewaesserunterhaltung, zu intensiv (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Uferbefestigung (WA)
  • Verlandung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Entschlammung, abschnittsweise
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Vermeidung Eutrophierung
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