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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Stadenhauser Mergelkuhlen (LIP-085)

Objektbezeichnung:

NSG Stadenhauser Mergelkuhlen

Kennung:

LIP-085

Ort: Lage
Kreis: Lippe
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 18,20 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4018-452
Kennung:

BK-4018-452

Objektbezeichnung:

Stadenhauser Mergelkuhlen

Link zur Karte: BK-4018-452
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst innerhalb einer ansonsten ackerbaulich genutzten Landschaft zwei Teilflächen, mit insgesamt 7 ehemaligen, inzwischen mit einem Vegataionsmosaik aus Wald, Gebüsch/Vorwald, Pionierfluren und Kalk-Halbtrockenrasen eingenommenen Mergelkuhlen mit stark bewegtem Bodenrelief. Nur kleine, trockenere Teilbereiche sind noch gehölzfrei. Im Norden der östlichen Teilfläche ist ein etwa 1300qm großer Kalk-Halbtrockenrasen (mit Übergängen zu Gesellschaft der trockenen Glatthaferwiesen) mit Vorkommen mehrerer gefährdeter Pflanzenarten erhalten. Weitere (noch) gehölzfreie Bereiche werden von ruderalen Ackerwinden-Gesellschaften und halbruderalen Glatthafer-Beifuß-Gesellschaften eingenommen. Auf den stärker vernässten Sohlen der Gruben haben sich kleinere temporäre Gewässer, fragmentarische Großseggenrieder, feuchte Hochstaudenfluren oder Flutrasen entwickelt. Die Pflanzengesellschaften sind mosaikartig verzahnt. Die Gehölzbestände weisen je Alter und forstlicher Beeinflussung deutliche Unterschiede auf. Am Westrand der westlichen Fläche und am Südrand der östlichen Fläche bestehen bereits ältere, naturnahe von Buchen, Eichen oder Eschen dominierte Bestände, die sich dem Flattergras-Buchenwald bzw. auf den staunassen Grubensohlen dem Eichen-Hainbuchenwald zurordnen lassen. Daneben wurden Teilbereiche mit Fichte oder Robinie aufgeforstet. Vor allem auf den stark geneigten Randbereichen der Gruben haben sich dornstrauchreiche Vorwald-Gesellschaften mit einzelnen alten Überhältern entwickelt, die ebenfalls Anklänge an Eichen-Hainbuchenwälder aufweisen. Auf einem großen Teil der Fläche haben sich Schlehengebüsche aus freier Sukzession entwickelt. Die Schlehe tritt meist vergesellschaftet mit Weißdorn, seltener auch mit Brombeeren auf. Zur Arrondierung der Gebietsabgrenzung wurden in beiden Teilflächen ehemalige Ackerflächen einbezogen, die inzwischen brachgefallen sind (Stillegungsflächen mit Grünlandeinsaaten). Die Stadenhauser Mergelkuhlen sind aufgrund des hohen Strukturreichtums und dem eng verzahnten Mosaik aus unterschiedlichsten Vegetationstypen auf kleinräumig wechselnden Standortbedingungen ein wichtiges Refugialbiotop für zahlreiche, teilweise gefährdete Tier- und Plflanzenarten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (1,47 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Brachflaechen (ausserhalb von landwirtschaftlichen Flaechen) <NHW0> (0,47 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,04 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (1,47 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,39 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,47 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,21 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,01 ha)
  • Lehm-, Tonabgrabung <GD2> (0,40 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,07 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Ackerwinde (Convolvulus arvensis)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Dunkelgrünes Weidenröschen (Epilobium obscurum)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echter Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (unbestimmt) (Picea spec.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Fuchs-Segge (Carex vulpina)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Geflügeltes Johanniskraut (Hypericum tetrapterum)
  • Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hain-Segge (Carex otrubae)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Melde (unbestimmt) (Atriplex spec.)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sand-Thymian Sa. (Thymus serpyllum agg.)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Sparrige Segge (Carex muricata)
  • Sparrige Segge Sa. (Carex muricata agg.)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Taube Trespe (Bromus sterilis)
  • Taumel-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Viersamige Wicke (Vicia tetrasperma)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Dorngrasmücke (Sylvia communis)
  • Feldsperling (Passer montanus)
  • Goldammer (Emberiza citrinella)
  • Kammmolch (Triturus cristatus)
  • Klappergrasmücke (Sylvia curruca)
  • Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus)
  • Waldschnepfe (Scolopax rusticola)
  • Weissrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus)
Schutzziele:
  • Erhalt eines artenreichen Komplexes aus seltenen Pflanzengesellschaften (Halbtrockenrasen) mit z.T. gefährdeten Arten und vielfältig strukturierten Gebüschflächen und naturnahen Feldgehölzen sowie Kleingewässern
Gefährdungen:
  • (Lagerplätze, Feuerstellen)
  • Aufforstung
  • Eutrophierung
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • der Sukzession ueberlassen
  • Entnahme aufgeforsteter Gehoelze
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • keine Aufforstung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pflege von Hecken
  • Pufferzone anlegen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Wiederherstellung von Biotopen
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