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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hofermuehle Sued <B> (ME-009)

Objektbezeichnung:

NSG Hofermuehle Sued <B>

Kennung:

ME-009

Ort: Heiligenhaus
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 16,57 ha
Offizielle Fläche: 17,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1984
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4607-907
Kennung:

BK-4607-907

Objektbezeichnung:

NSG Hofermuehle-Sued

Link zur Karte: BK-4607-907
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet "Hofermuehle Sued" ist im ursprünglichen östlichen Teil ein alter, seit etwa 1945 aufgelassener Kalksteinbruch mit steilen Felswaenden. Der Aufschluss im mitteldevonischen Muschelkalk (Eifelium) enthaelt viele Versteinerungen. Große Teile des Steinbruchs sind inzwischen verbuscht oder mit einem jungen Wald bewachsen. Dies gilt auch für Geröllhalden am Fuß der Felswände sowie für steile Hangbereiche etwa im Süden. Auf freien Flaechen sind Wiesengesellschaften mit Magerkeitszeigern vorhanden, Halbtrockenrasen (Mesobromion) konnten 2008 nicht festgestellt werden. Allerdings konnte die Freifläche im Südosten nicht erreicht werden und die Freifläche im Norden nicht abschließend begangen werden. Das Gebiet ist abgezäunt, mit einem Tor versehen und darf nicht betreten werden. Dadurch wird das Gebiet kaum von Menschen frequentiert. Laut Jagdpächter wird die nördliche Freifläche (angrenzend an den Weiher) einmal jährlich geschnitten - ein Teil der Fläche war bei der Begehung 2008 gerade geschnitten worden (Mahdgut nicht abtransportiert). Der auf der Sohle des Steinbruchs gelegene Weiher ist laut alter BK-Beschreibung ein wichtiger Amphibien-Laichplatz (außerdem § 62 LG NRW). Der Steinbruch ist aus floristischer Sicht wegen einiger Orchideenarten sowie der Massenvorkommen der Natternzunge (Ophiglossum vulgatum) bemerkenswert. Die faunistischen und floristischen Angaben stammen - soweit nicht extra gekennzeichnet - aus dem BMP (REINHOLD & ADOLPHY 1988) Der westliche Teil des NSG enthält einen ca. 400m langen naturnahen Abschnitt des Angerbaches (§ 62), der erst später in das NSG integriert wurde. Der Angerbach wird von einem Erlen-Auwald gesäumt, der tlw. nach Norden auch flächig entwickelt ist. Nitro- und Neophyten beherrschen in der Krautschicht das Bild. Südlich des Angerbaches findet sich ein Fichtenbestand in der Aue. Der westliche Talhang ist ebenfals mit Fichten bestanden, z.T. mit einem Eschen-Mischwald. Im Norden findet sich ein naturferner Teich und östlich davon Intensivgrünland in der Aue. Das Gebiet hat eine regionale Bedeutung, weil es einen naturnahen Abschnitt des Angerbaches enthält, der insgesamt eine hohe Wertigkeit für den Erhalt auentypischer Biotope und Arten hat (vgl. auch NSG Angerbach ME-053 sowie BK-4607-019). Auch der aufgelassene Steinbruch enthält wertvolle Lebensräume und ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für Tiere und Prlanzen in einer intensiv genutzten Landschaft. Hervorzuheben ist hier das Vorkommen mehrer Pflanzenarten der Roten Liste wie Orchideen und der Natternzunge sowie seltener Tierarten, insbesondere Amphibien, Reptilien, Libellen. Der Steinbruch mit seinem Weiher ist insbesondere für Amphibien und Libellen ein wichtiges Rückzugs- und Trittsteinbiotop. Der Angerbachabschnitt ist Teil eines regionalen Biotopverbundes. Das Gebiet ist zu erhalten und zu optimieren, z.B. Waldumbau zu standortgerechten Beständen, Extensivierung der Grünlandnutzung im Norden, ggf. Freistellen von Feslpartien und Geröllhalden als Lebensraum etwa für Reptilien; Beibehaltung der extensiven Wiesennutzung auf den Freiflächen des Steinbruchs (Zielarten v.a. Orchideen, Natternzunge).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (7,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,66 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,99 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fels- und Rohbodenstandorte (nicht FFH) <NGA0-ung.> (0,66 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,66 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,83 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (2,49 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (7,46 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,83 ha)
  • Magergrünland <ED0> (1,99 ha)
  • Weiher <FB0> (0,12 ha)
  • Teich <FF0> (0,33 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (1,25 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,33 ha)
  • Blockschutt- / Feinschutthalde <GB0> (0,33 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Natternzunge (Ophioglossum vulgatum)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Storchschnabel (Geranium pusillum)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Pastinak (Pastinaca sativa s.l.)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Quendelblättriges Sandkraut (Arenaria serpyllifolia)
  • Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Zahntrost (Odontites vulgaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Savoyer Habichtskraut (Hieracium sabaudum)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Steifer Augentrost (Euphrasia stricta)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Übersehenes Knabenkraut (Dactylorhiza praetermissa)
Tierarten:
  • Bergmolch (Triturus alpestris)
  • BlauGrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
  • Blindschleiche (Anguis fragilis)
  • Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)
  • Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Grosse Heidelibelle (Sympetrum striolatum)
  • Große Königslibelle (Anax imperator)
  • Habicht (Accipiter gentilis)
  • Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella)
  • Kammmolch (Triturus cristatus)
  • Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Ringelnatter (Natrix natrix)
  • Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae)
  • Sperber (Accipiter nisus)
  • Steinkauz (Athene noctua)
  • Säbeldornschrecke (Tetrix subulata)
  • Teichmolch (Triturus vulgaris)
  • Waldeidechse (Lacerta vivipara)
  • Waldschnepfe (Scolopax rusticola)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines aufgelassenen Kalk-Steinbruches als Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzenarten; Erhaltung des Orchideen- und Natternzungenvorkommens; Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Angerbachabschnittes mit Auwald
Gefährdungen:
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten (Auwald)
  • Gewaesserausbau
  • nicht einheimische Gehoelze (FW) (Fichten)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Anlage von Biotopen
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Betretungsverbot
  • Erhaltung der Gewaesser
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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