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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hildener Stadtwald, Bereich Sandbach-Krebsbach <D> (ME-033)

Objektbezeichnung:

NSG Hildener Stadtwald, Bereich Sandbach-Krebsbach <D>

Kennung:

ME-033

Ort: Hilden
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 26,51 ha
Offizielle Fläche: 27,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1938
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4807-0124
Kennung:

BK-4807-0124

Objektbezeichnung:

NSG Hildener Heide

Link zur Karte: BK-4807-0124
Objektbeschreibung: Westliche Teilfläche an der A3 bei Kleef Birken-Eichenwald, Eichen-Birkenwald, zum Teil mit alten Kiefern sowie Moor- und Bruchwald, der von einem begradigten Sandbach, dem Biesenbach durchflossen wird. In den Eichen- und Birkenwälder dominiert der Adlerfarn, in feuchteren Bereichen das Pfeifengras. Ein breiter Streifen Moor- und Bruchwald durchzieht das Waldstück von West nach Ost. Der nördlich gelegene Streifen Moorwald setzt sich aus Moorbirken mit Erlen und wenigen alten Kiefern zusammen. In der Strauchschicht findet sich neben dem Faulbaum Gagel, die Krautschicht bildet Pfeifengras, darunter finden sich Torfmoose. Südlich davon kommen verschiedenen Ausprägungen des Erlenbruchwalds mit stellenweise flächendeckenden Torfmoosen vor. In einigen Bereichen dominieren verschiedene Seggen (Carex acutiformis und Carex rostrata). Besonders hervorzuheben sind einige Exemplare des Königsfarns im Erlenbruchwald sowie Birken-Eichenwald mit alten Eichen am nördlichen und östlichen Rand des Waldstücks. Sandbach und Hoxbach (Krebsbach) mit anschließendem Wald Sand- und Hoxbach sind zwei parallel verlaufende und im Westen auf einen Teich zufließende naturnahe mäandrierende Sandbäche mit Uferabbrüchen, kleinen Sandbänken und langsam und schnell fließenden Abschnitten. Der Hoxbach durchfließt den Teich. Beeinträchtigungen entstehen durch das dichte Wegenetz, dadurch queren die Bäche mehrere Rohrdurchlässe. Zum Anderen entstehen durch intensive Erholungsnutzung und freilaufende Hunde starke Trittschäden an den Bachufern. Die Bäche werden von ineinander übergehenden bachbegleitenden Erlenwäldern und Erlenbruchwäldern begleitet. Westlich des Teiches liegen weitere Erlenbruchwälder in einer Senke. In den Erlenwäldern kommen quellig durchsickerte Bereiche mit teilweise flächigem Torfmoosbewuchs vor, in anderen Bereichen dominieren verschiedene Seggenarten und die Schwertlilie. Entwässerte Abschnitten des Erlenwaldes werden überwiegend von Farnen sowie von Brombeeren, Pfeifengras u. a. eingenommen. Im Westen (vor dem Teich) geht der Erlenwald in einen lichten Eichenwald über. Das Nordufer des Teiches wird von einem Erlenbruchwald begrenzt und ist bedingt naturnah, das Südufer ist durch Tritt stark beeinträchtigt. Hier schließt sich ein Roteichenbestand an. Außerhalb der bachbegleitenden Wälder sind überwiegend feuchte und trockene Eichen- Birkenwälder zum Teil mit alten Kiefern, in der Krautschicht mit Adlerfarn oder Pfeifengras zu finden. In ihrer Struktur sind einige Abschnitte der Erlenwälder durch ihre alten oft mehrstämmigen Erlen hervorragend. Besonders gut ausgeprägte torfmoosreiche Erlenbruchwälder mit Viola palustris und Scutellaria minor finden sich im westlichen Bereich des Hoxbachs und im mittleren Bereich des Sandbachs. Besonders hervorzuheben ist ein Bruchwald südwestlich des Teiches mit stehendem Wasser sowie Vorkommen von Königsfarn und Sumpffarn. An den Hoxbach schließt sich im Osten ein Waldstück mit Erlenbruchwald an. Umgrenzt wird es von standortfremden Gehölzen wie Roteiche. In den feuchteren Bereichen kommen wechselnde Anteile von Moorbirke und Erle in der Baumschicht vor; teilweise ist die Erle angepflanzt. Mit Torfmoosen gefüllte kleine Gräben durchziehen das Gebiet. In etwas höher liegenden trockeneren Bereichen, die sich schlecht ausgrenzen lassen, gesellen sich Sandbirke und Eberesche sowie einige Stieleichen dazu. Die Krautschicht bildet Pfeifengras in den feuchteren sowie Adlerfarn in den trockeneren Bereichen. Eine Arrondierung mit östlich angrenzenden feuchten Waldbereichen wäre sinnvoll. Feuchtheide Südlich des Sandbaches befinden sich zwei Heidemoorfragmente von je etwa einem Hektar Größe. Das nördlich gelegene ist durch Entwässerung stark degeneriert, hier wachsen nur noch Pfeifengras und Gagel zusammen mit Faulbaum und Birken, die durch Pflegemaßnahmen zum Teil zurückgedrängt wurden. Torfmoose und Glockenheide fehlen. Hier sollten dringend die Entwässerungsgräben verschlossen werden. Die südlich gelegene Feuchtheidefläche ist gut ausgeprägt, mit gut entwickelten Vorkommen von Glockenheide und Moorlilie sowie Mittlerem und Rundem Sonnentau auf ausgedehnten Torfmoospolstern. Auf den abgeplaggten Stellen kommt Wollgras (Eriophorum angustifolium) vor. An den trockeneren Rändern wächst Besenheide. Von allen Feuchtheidefragmenten im Naturschutzgebiet Hildener Heide ist dieses Heidemoor am Besten entwickelt. Das Gebiet ist eine Teilfläche von mehreren Naturschutzgebieten mit Moor- und Bruchwäldern, feuchten Eichen- Birkenwäldern, naturnahen Sandbächen, Feuchtheiderelikten und Trockenheide sowie Feuchtwiesen. Es bildet mit der Ohligser Heide und dem Further Moor einen Biotopverbund auf der Bergischen Heideterrasse, die sich bis zur Wahner Heide erstreckt. Hauptentwicklungsziele sind hier die Förderung der Durchgängigkeit von Sand- und Hoxbach. Einer Entwässerung von Moor- und Bruchwäldern soll entgegengewirkt werden. Die kleinen Heidemoore sollen durch Vernässung, Entbuschung und Beweidung mit einer Hüteschafherde entwickelt bzw. gepflegt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (35,30 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,60 ha)
  • Eichenwald <AB0> (2,15 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (1,40 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,77 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,20 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (10,00 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,60 ha)
  • Birkenwald <AD0> (8,40 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (2,30 ha)
  • Birken-Moorwald <AD5> (2,00 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,25 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,80 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (2,20 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,10 ha)
  • Feuchtheide <DB0> (0,33 ha)
  • Pfeifengras-Feuchtheide <DB2> (0,20 ha)
  • Teich <FF0> (1,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Beinbrech (Narthecium ossifragum)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Gagel (Myrica gale)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Kleines Helmkraut (Scutellaria minor)
  • Königsfarn (Osmunda regalis)
  • Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wurmfarn (unbestimmt) (Dryopteris spec.)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Wiederherstellung von Feuchtheidefragmenten, entwicklung arten- und torfmoosreicher Bruchwälder mit naturnahen Bachläufen, Optimierung eines Heideteiches mit Verlandungsgürteln.
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben
  • freilaufende Hunde (SP)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Trittschaeden (SP)
  • Verbuschung
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Entnahme nicht bodenstaendiger Gehoelze
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • Totholz erhalten
  • Verbot des Ausbaus von Gewaessern
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wasserbauliche Anlage entnehmen, verlegen, rueckbauen
  • Wiederherstellung von Biotopen
  • Wiedervernaessung
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