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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Lahder Marsch (MI-034)

Objektbezeichnung:

NSG Lahder Marsch

Kennung:

MI-034

Ort: Petershagen
Kreis: Minden-Luebbecke
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 18,63 ha
Offizielle Fläche: 19,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1979
Inkraft: 2004
Außerkraft: 2024
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3619-0011
Kennung:

BK-3619-0011

Objektbezeichnung:

NSG "Lahder Marsch"

Link zur Karte: BK-3619-0011
Objektbeschreibung: Das NSG "Lahder Marsch" liegt südlich der Ortschaft Lahde in einer durch intensiven Kiesabbau geprägten Niederung zwischen der Weser und der bei Petershagen in die Weser mündenden "Bückeburger Aue". Es liegt innerhalb des Vogelschutzgebietes "Weseraue" und besteht im Wesentlichen aus zwei durch Kiesabbau entstandene Seen mit ihre Uferböschungen. Zwischen den beiden Gewässern befindet sich ein stellenweise nur sehr schmaler Landstreifen mit buchtigem Uferverlauf und ausgeprägten Wasserwechselzonen. Die großen offenen Wasserflächen weisen zumindest stellenweise Wasserpflanzenbestände auf. Die Uferböschungen werden durchgehend von auentypischen Weidengebüschen und Silberweidenwäldern gesäumt. Die höher gelegenen Böschungsbereiche nehmen Feldgehölze aus überwiegend bodenständigen Baum- und Straucharten ein, die zumindest teilweise aus Pflanzungen hervorgegangen sind. Im Nordwesten des Gebietes hat sich aus einer Ackerbrache im Laufe von ca. 10 Jahren ein geschlossener Pionierwald aus Sandbirke und Salweide entwickelt. In dessen Krautschicht dominieren Nitrophyten. Daneben haben sich auch schon vereinzelt Waldarten angesiedelt. Das NSG "Lahder Marsch" besitzt eine wichtige Funktion als ungenutzte Kernzone innerhalb des Gewässerkomplexes der gesamten Lahder Marsch und des Vogelschutzgebietes "Weseraue". Sowohl zur Brutzeit als auch während der Rast- und Überwinterungszeit wird es von vielen gebietstypischen Vogelarten genutzt. So brüten hier z.B. Schnatterente, Haubentaucher und Sturmmöwe. Eine besondere Bedeutung kommt dem Gebiet durch seine Kormoran-Brutkolonie zu. Während der Rast- und Überwinterungszeit sind hier regelmäßig z.B. Schell- Spieß- und Pfeifente, Gänse- und Zwergsäger anzutreffen. Gemeinsam mit anderen ehemaligen Kiesabgrabungsgebieten innerhalb des Vogelschutzgebietes "Weseraue" bildet das NSG "Lahder Marsch" einen wichtigen Trittsteinbiotop für Zugvögel. Innerhalb der intensiv für Freizeitnutzungen und Angelfischerei in Anspruch genommenen Lahder Marsch bietet es außerdem wichtige Rückzugsbereiche für auentypische Pflanzen, Brutvögel, Amphibien, Libellen etc., die von hier aus neu geschaffene Lebensräume im Gebiet und darüber hinaus besiedeln können. Aufgrund seiner Lage im Vogelschutzgebiet Weseraue ist das NSG "Lahder Marsch" vor allem als Lebensraum gebietstypischer Wasservogelarten zu sichern. Die größtenteils sehr steilen Uferböschungen bieten wenig Raum für gewässertypische Vegetationsabfolgen und die Entstehung von Verlandungszonen. Hier sollten deshalb zumindest stellenweise Flachwasserzonen durch die Einbringung von Bodenmaterial entwickelt werden, um u.a. eine Röhrichtentwicklung zu ermöglichen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (2,79 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (2,79 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (13,04 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Weiden-Auenwald <AE2> (2,79 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (1,86 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,93 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (13,04 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Blend-Weide (Salix x rubra (S. purpurea x S. viminalis))
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnlicher Klettenkerbel (Torilis japonica)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knäuel-Ampfer (Rumex conglomeratus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Rüben-Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
  • Braune Mosaikjungfer (Aeshna grandis)
  • C-Falter (Polygonia c-album)
  • Feuerlibelle (Crocothemis erythraea)
  • Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum)
  • Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia aenea)
  • Glänzende Smaragdlibelle (Somatochlora metallica)
  • Haubentaucher (Podiceps cristatus)
  • Kormoran (Phalacrocorax carbo)
  • Schnatterente (Anas strepera)
  • Silbermöwe (Larus argentatus)
  • Sturmmöwe (Larus canus)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung von strukturreichen Abgrabungsgewässern
Gefährdungen:
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Muellablagerung
  • Stoerung des Brutgeschaeftes wertbestimmender Vogelarten
  • Trittschaeden
  • Verkehr
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Betretungsverbot
  • Freizeitaktivitaeten lenken
  • Kfz-Verkehr beschraenken, regeln
  • naturnahe Gewaessergestaltung
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