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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Nammer Klippen (MI-028)

Objektbezeichnung:

NSG Nammer Klippen

Kennung:

MI-028

Ort: Porta Westfalica
Kreis: Minden-Luebbecke
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 309,14 ha
Offizielle Fläche: 74,10 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1942
Inkraft: 1992
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3719-0010
Kennung:

BK-3719-0010

Objektbezeichnung:

NSG Nammer Klippen

Link zur Karte: BK-3719-0010
Objektbeschreibung: Laub- bzw. Nadel-Laubmischwaldgebiet am Kamm des Wesergebirges und ca. 1 km lange Felswand (Nammer Klippen) südlich von Nammen. Am nordexponierten Hang stockt großflächig Buchen- und Buchenmischwald aller Alterstadien, jedoch überwiegt mittleres bis starkes Baumholz. Im Nordwesten wächst ein alter Hainsimsen-Buchenwald mit einem hohen Anteil an Alt- und Totholz und zumeist fehlender Strauch- und Krautschicht. Dieser Bereich ist als Naturwaldzelle ausgewiesen. Im Nordosten wachsen jüngere Buchenbestände, denen örtlich Lärche beigemischt ist. Im Kammbereich verlaufen In West-Ostrichtung auf einer Länge von über 1km die bis zu 8 m hohen Nammer Klippen. Am Klippenrand wachsen zum Teil krüppelwüchsige Waldbestände des Waldhaargersten-Buchenwaldes. Dabei sind Anklänge an basiphile Waldgesellschaften trockenwarmer Standorte (Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwald, Orchideen-Buchenwald ) als auch an acidophile Wälder (Hainsimsen-Buchenwald) auf besonders flachgründigen, trockenwarmen und bodensauren Standorten zu finden. Die Klippen sind teilweise mit Moosen überwachsen, vereinzelt findet sich der für Kalkfelsen typische Braunstielige Streifenfarn, ansonsten ist nur spärlicher Bewuchs auf den Felsen vorhanden. Unterhalb der Klippen befindet sich ein breiter Streifen eines Fichten-Nadelgehölzes, lokal mit Laubwaldparzellen aus Berg-Ahorn. Am Am Ostrand des Gebietes liegt der naturnahe Oberlauf der von typischen Quellfluren begleiteten Hennerbeeke. Im Gebiet sind gut ausgebildete Waldgesellschaften vorhanden, die im Bereich der Naturwaldzelle einen hohen Anteil an Alt- und Totholzbäumen aufweisen, wie sie aufgrund der forstlichen Nutzung nur selten zu finden sind. Besonders hervorzuheben sind die Nammer Klippen als natürlicher Kalkfels. Das NSG Nammer Klippen ist Bestandteil des FFH-Gebietes Wälder bei Porta Westfalica und hat damit eine herausragende Bedeutung im landesweiten Biotopverbund. Hauptentwicklungsziele sind der Erhalt der Laubwaldbestände mit natürlichen Felswänden und Kalksandsteinklippen sowie die naturnahe Waldbewirtschaftung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (21,70 ha)
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (1,90 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (39,32 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (8,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,10 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (46,76 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (12,90 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,57 ha)
  • Ahornwald <AR0> (2,40 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (6,40 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,10 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (1,90 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Blaugras (Sa.) (Sesleria varia agg.)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung von Laubwaldbeständen mit natürlichen
    Felswänden und Kalksandsteinklippen
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten (lokal)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (lokal)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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