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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kupferberg (MK-046)

Objektbezeichnung:

NSG Kupferberg

Kennung:

MK-046

Ort: Iserlohn
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 15,26 ha
Offizielle Fläche: 15,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 1997
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt
- zur Sicherung eines aufgelassenen Steinbruches und seiner Umgebung
und zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften der Kalkstandorte,
- zur Erhaltung eines gut ausgebildeten Biotopkomplexses (Klein-
gewaesser, Feuchtbereich, Halbtrockenrasen, Pionierbestockung,
Gehoelzbestaende unterschiedlichen Alters, Felswaende, Halden) mit
hoher struktureller Vielfalt als Lebensstaette zahlreicher, z.T.
seltener und gefaehrdeter Pflanzen- und Tierarten,
- zur Erhaltung und Wiederherstellung des besonders bedrohten und
schutzbeduerftigen Biotoptyps des Halbtrockenrasens
(gemaess Paragraph 20c BNatSchG),
- zur Erhaltung der Steinbruchwand als geowissenschaftliches
Objekt
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4611-0097
Kennung:

BK-4611-0097

Objektbezeichnung:

NSG Kupferberg

Link zur Karte: BK-4611-0097
Objektbeschreibung: Das NSG Kupferberg liegt in Iserlohn-Letmathe, Ortslage Genna, nordöstlich des Gutes Honsel. Es handelt sich um einen aufgelassenen Kalksteinbruch. Der geologische Untergrund besteht aus mitteldevonischen Massenkalken. Eeinige Meter südlich des oberen Steinbruchrandes beginnen andere geologische Schichten. Hier schließen sich Grauwackenschiefer der Oberhonseler Schichten des oberen Mitteldevons an. Während des früheren Abbaus von Kalkgesteinen sind auf dem Gebiet Kalkschuttablagen durchgeführt worden. Ein alter Damm mit Brückenbauwerk zeugt hiervon. Der größte Teil der Steinbruchsohle im Norden(außerhalb des NSG) wird als Gewerbefläche genutzt. In das NSG einbezogen ist ein Abgrabungsgewässer der sog. Silbersee, der ehemals als Feuerlöschteich genutzt wurde sowie die anschließenden Felsufer mit Böschungen. Die teilweise fast senkrecht abfallenden Steinbruchwände sind z.T. klüftig und weisen oberhalb des Silbersees Quellaustritte auf. Auf Felsgraten sind vereinzelt Blaugras und Birken anzutreffen. Die Steinbruchkanten und die nach Westen zur Kupferbergstraße abfallende Böschungen sind mit Gehölzen bestanden. Auf dem Plateau hat sich nach jahrelanger Beweidung und Entbuschung wieder ein Kalkhalbtrockenrasen etabliert, der nach Aufgabe der Nutzung stark verbuscht war. Im Osten neben der sich anschließenden Roten Halde stockt ein lichter Birkenbestand, der mit beweidet wird. Die Krautschicht hat wiesenartigen Charakter und weist ebenfalls Arten der Kalkhalbtrockenrasen auf. Im Süden schließt sich an den Trockenrasen auf Grauwackeschiefer Wirtschaftsgrünland an, welches teilweise als Modellflugplatz genutzt wird. Im Südwesten schließt sich eine Halde an, über die ehemals eine Gleisanlage führte. Große Teile dieser ehemaligen Lorentrasse sind vom umgebenden Gehölzbestand freigestellt worden und werden mit beweidet. Teilweise sind auch hier Kalkhalbtrockenrasen bzw. Glatthaferwiesen ausgebildet. Die Böschungen, die Richtung Süden zum Gut Honsel und Richtung Norden zu einer Kleingartenanlage abfallen, sind mit heimischen Laubgehölzen bestockt. Das NSG Kupferberg hat gemeinsam mit den auf dem mitteldevonischen Massenkalkzug liegenden Kalkhalbtrockenrasen der benachbarten Naturschutzgebiete in ihrer speziellen Ausprägung mit Blaugras landesweite Bedeutung. Die artenreichen Kalkhalbtrockenrasen mit vereinzelten Vorkommen von seltenen Orchideenarten werden von einer Wanderschafherde beweidet und sind daher miteinander vernetzt. Der Biotopkomplex wärmeliebende Gebüsche, Kalkhalbtrockenrasen, sekundäre, naturnahe Felsen mit Pionierrasen, kleine Stillgewässer ist hoch schutzwürdig. Die etablierten und durch gezielte Entbuschungs- und Beweidungseinsätze geförderten Kalkhalbtrockenrasen sollen durch abschnittweise Auflichtung von vorhandenen lichten Vorwaldstrukturen ausgeweitet werden. Potential zur Erweiterung besteht hauptsächlich im östlichen Birkenwaldbereich, im Westen an der Böschung zur Kupferbergstraße sowie auf der Halde in Teilbereichen des lichten Birkenwaldes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (2,92 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (1,00 ha)
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (1,69 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,86 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Magerwiesen und -weiden (1,00 ha)
  • Trockenrasen (2,92 ha)
Biotoptypen:
  • Birkenwald <AD0> (1,89 ha)
  • Birkenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AD1a> (1,28 ha)
  • Eschenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AM1a> (1,58 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (3,37 ha)
  • Gebüschstreifen, Strauchreihe <BB1> (0,11 ha)
  • Stark verbuschte Grünlandbrache (Verbuschung > 50%) <BB3> (0,14 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (2,92 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,26 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (0,59 ha)
  • Magergrünland <ED0> (0,15 ha)
  • Abgrabungsgewässer (Kalk) <FG2c> (0,86 ha)
  • sekundärer Kalkfels <GA3> (1,69 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense)
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis)
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
  • Aufrechte Trespe Sa. (Bromus erectus agg.)
  • Baldrian (unbestimmt) (Valeriana spec.)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Beifuss (unbestimmt) (Artemisia spec.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
  • Blaugras (Sa.) (Sesleria varia agg.)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echter Arznei-Baldrian i.e.S. (Valeriana officinalis)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Feld-Kresse (Lepidium campestre)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Fieder-Zwenke Sa. (Brachypodium pinnatum agg.)
  • Fransen-Enzian (Gentianopsis ciliata)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Frühlings-Segge (Carex caryophyllea)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gebräuchlicher Steinklee (Melilotus officinalis)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare)
  • Gemeiner Rainkohl (Lapsana communis s.l.)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Akelei Sa. (Aquilegia vulgaris agg.)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Golddistel Sa. (Carlina vulgaris agg.)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Grosse Bibernelle (Pimpinella major)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Zittergras (Briza maxima)
  • Habichtskraut (unbestimmt) (Hieracium spec.)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Veilchen Sa. (Viola riviniana agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heide-Labkraut (Galium pumilum)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kardendistel (unbestimmt) (Dipsacus spec.)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleine Bibernelle Sa. (Pimpinella saxifraga agg.)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Purpur-Fetthenne Sa. (Sedum telephium agg.)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauhhaarige Gänsekresse (Arabis hirsuta)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens)
  • Steinquendel (Acinos arvensis)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Viersamige Wicke (Vicia tetrasperma)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Vogel-Wicke Sa. (Vicia cracca agg.)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisser Steinklee (Melilotus albus)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bocksbart Sa. (Tragopogon pratensis)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wirbeldost (Clinopodium vulgare)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zwergmispel (unbestimmt) (Cotoneaster spec.)
Tierarten:
  • Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus)
  • Ochsenauge (Maniola jurtina)
  • Waldbrettspiel (Pararge aegeria)
Schutzziele:
  • Sicherung eines aufgelassenen Steinbruches und seiner Umgebung,
    Erhaltung von Lebensgemeinschaften der Kalkstandorte,
    Erhaltung eines gut ausgebildeten Biotopkomplexses (Kleingewässer, Feuchtbereich, Halbtrockenrasen, Pionierbestockung, Gehoelzbestaende unterschiedlichen Alters, Felswaende, Halden) mit
    hoher struktureller Vielfalt als Lebensstätte zahlreicher, z.T. seltener und gefährdeter Pflanzen- und Tierarten,
    Erhaltung und Wiederherstellung des besonders bedrohten und schutzbedürftigen Biotoptyps des Halbtrockenrasens
    (gemäß Paragraph 30 BNatSchG),
    Erhaltung der Steinbruchwand als geowissenschaftliches Objekt
Gefährdungen:
  • sonstige Beeintraechtigung, Gefaehrdung (siehe Bemerkung) (Trampelpfade, Freizeitnutzung)
Maßnahmen:
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